Der Porsche 917 ist mehr als nur ein Rennwagen. Er ist die Grundlage des Mythos Porsche in Le Mans. Mit dem Porsche 917 K gewann der Stuttgarter Sportwagenbauer erstmals das legendäre 24 Stunden Rennen von Le Mans, errang dort erstmalig den Gesamtsieg. Moment, haben wir das nicht erst kürzlich in diesem Blog gelesen? Doch, denn das Kleinserienlabel CMR brachte vor kurzem ein brillantes Modellauto im Maßstab 1:43 zu diesem Vorbild. Jetzt aber sind es die Franzosen von Norev, die dem unvergesslichen Rennwagen ein echtes Denkmal setzen. Oder gleich vier. Also, zum einem ein Dreier-Set mit Modellen der Startnummern 20, 21 und 22 sowie ein nur bei modelissimo und ck-modelcars.de erhältliches Sondermodell des Porsche 917 K Upgraded Version; alle im Maßstab 1:18 und aus Zinkdruckguss hergestellt. Funktionsteile wie zu öffnende Türen und Hauben gibt es nicht, aber der Sammler erhält eine hohe Verarbeitungsqualität und jede Menge Details.
Wie alles begann: Der Porsche 917
Ja, ein paar Tage liegt die Präsentation des Porsche 917 schon zurück. Der Rennwagen wurde erstmals auf dem Genfer Autosalon & Zubehör des Jahres 1969 vorgestellt. Im Laufe seiner Produktionsdauer sollte er in vielfältigen Varianten, mit kurzem und langem Heck, als Coupé oder als offener Spyder Rennen auf der ganzen Welt gewinnen und an Leistung zulegen. Doch zunächst ein Blick auf den Anfang: Porsche entdeckte die Sportwagen-Weltmeisterschaft als Betätigungsfeld für sich, nachdem die internationale Motorsportbehörde FIA die Hubraumgrenze für Sportprototypen von 3,0 auf 5,0 Liter heraufsetzte und die vorgeschriebene Mindestanzahl gebauter Serienfahrzeuge von 50 auf 25 herabsetzte. Porsche konnte sich damals noch nicht sicher sein, die erforderliche Stückzahl auch verkaufen zu können und ging – angetrieben vom damaligen Leiter der Entwicklungsabteilung – Ferdinand Piëch – mit dem 917 ein hohes Risiko ein.
Gemeinsam mit seinem Konstrukteur Horst Mezger schaffte Piëch es, den 917 in weniger als einem Jahr zu entwerfen und zu bauen; auch wenn bei der Erstbesichtigung durch die FIA noch nicht alle zur Homologation geforderten Fahrzeuge fahrbereit waren. Als Antrieb sollte ein Zwölfzylinder-Motor mit Mittelabtrieb dienen. Doch die Aerodynamik ließ zu wünschen übrig – erst die Zusammenarbeit mit dem Team John Wyer Automotive Engineering sollte zu Lösungen führen, die diese Probleme in zweiten Einsatzjahr des 917 beheben. Der Motor war da mit seinen 442 kW / 600 PS aus dem von 4,5 auf 4,9 Liter vergrößerten Hubraum bereits in der dritten Ausbaustufe. Die Spitzenleistung erreichte der durch ein oberhalb des Antriebs positioniertes Lüfter-Rad und somit luftgekühlte Motor bei 8.400 Umdrehungen pro Minute. Womit wir wieder bei den Modellen von Norev wären, denn die nehmen sich die Vorbilder des 24 Stunden-Rennens in Le Mans 1970 zum Vorbild, die John Wyer einsetzte.
Das Modellauto im Check
Norev wäre nicht Norev, wenn man sich in Vaulx-en-Vaulin nicht auch der Gestaltung der Karosserie des Porsche 917 extrem sorgfältig angenommen hätte. Die Konturen und Linien, die Lufteinlässe, die Gesamtanmutung des Modells stimmt exakt mit den Vorbildern überein. Das Dreier-Set beinhaltet die Modellautos mit den eingangs genannten Startnummern, die von den Fahrern Joseph "Jo" Siffert, Brian Redman, Pedro Rodriguez, Leo Kinnunen, David Hobbs sowie Mike Hailwood gefahren wurden. Die vorbildgerecht abgedeckten Frontlampen und die transparent-roten Rückleuchten sind Modellbau auf höchstem Niveau, die Lackierung ohne Grund zur Beanstandung. Die Drucke entsprechen dem heute üblichen, sehr hoch angesiedelten Standard. Am Heck kann der Sammler dem Porsche 917 etwas unter den Rock schauen, die Details von Gitterrohrrahmen und Fahrwerk studieren. Perfekt ist auch das Finish im Innenraum – großes Kompliment an Norev und Lizenzgeber Porsche.
Porsche in Le Mans 1970
Das Dreier-Set ist unter der Artikelnummer 187584 für sagenhaft günstige 149,95 Euro zu haben; das auf 2.000 Exemplare limitierte, nur bei modelissimo und ck-modelcars.de erhältliche Sondermodell unter der Nummer CK30746 für 59,95 Euro. Das 38. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 38e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, fand vom 13. bis 14. Juni 1970 auf dem Circuit des 24 Heures statt. Gewonnen hat der Porsche 917 K mit der Startnummer 23 in der weiß-roten Salzburg-Lackierung, eingesetzt vom Team Porsche KG Salzburg und gefahren von Hans Herrmann und Richard Attwood. Nach 343 gefahrenen Runden hatte das Siegerteam 4.607,810 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 191,992 Kilometern pro Stunde zurückgelegt. Startnummer 25 war ebenfalls ein 917 K: Vic Elford fuhr mit ihm auf die Pole mit 3.19.080 Minuten oder 242,685 Kilometern pro Stunde. Das war das erste Gesamtsiegwochenende in Le Mans; 17 weitere sollten folgen.
Wir wünschen Euch mit dem sagenhaften Video ein schönes, sommerliches und glückliches Wochenende!