Wir haben schon in einer Vorankündigung darüber berichtet, dass die Franzosen von Norev in einer exklusiven Kooperation mit ck-modelcars ein wirklich sensationell gemachtes Modellauto des Bartoletti-Renntransporters 306/2 herausbringen: Seit Dienstag ist es nun auf 1.000 Stück limitiert unter der Artikelnummer 187700 im Webshop erhältlich. Die beeindruckend gut gemachte Miniatur bildet den Transporter im Maßstab 1:18 nach und zeichnet den Spezialtransporter nach, dessen Vorbild auf einem Bus-Chassis des italienischen Autobauers Fiat aufbaut, dem Typ Fiat 642 RN2 von 1956. Dessen 6,6 Liter-Sechszylinder-Diesel-Reihenmotor vom Typ 364A leistete im Ursprung 67 kW / 92 PS. Karosseriebauer Bartoletti lieferte das Neufahrzeug 1960 an das Reventlow Scarab F1 Team aus. Dort sollte es in der Formel 1 eingesetzt werden, aber das Team ging in die Insolvenz.
Doch damit sollte die Reise des Renntransporters nicht zu Ende sein: Sehen wir uns seine Geschichte und das Modell genauer an. In der Mitte der Saison entsendete Lotus den Bartoletti an die Rennstrecken. Dann sollte der Transporter an die Firma Camoradi verkauft werden, was in Ermangelung von cash ebenfalls scheiterte. 1963 ging der Bartoletti-Renntransporter wieder zurück an die Herstellerfirma, bevor das Auto im Jahr darauf von Carroll Shelby 1964 übernommen wurde. Der musste dem Transporter aber eine zusätzliche Achse spendieren, weil das Gewicht der Cobra-Rennwagen dies erforderte. Alan Mann Racing setzte den Bartoletti dann ein: Exakt diesen Stand spiegelt das Modellauto von Norev wider, dass in seiner Länge satte 82 Zentimeter aufweist, wenn seine funktionsfähigen Laderampen mit Holzimitat vollständig ausgefahren sind.
Sie sind der absolute Eyecatcher des Modells! Klappt der Sammler der Diecast-Miniatur die beweglichen Laderampen wieder ein, dann sind es 62 Zentimeter, die das Modellauto von Norev an Platzbedarf in der Vitrine anmeldet. Die Ständer für die Rampen lohnt es ebenso besonders anzuschauen wie die Scharniere und Ösen, weil dies alles von liebevoller Kleinarbeit zeugt. Handwerklich sehr gut gelungen sind auch die Anbauteile wie Blinker, Außenspiegel und die Reling rechts und links der Ladeflächen. Die Bodenfläche des Ladeabteils ist mit einer Aluminiumplatte belegt. Gut gefallen uns die makellosen Gravuren, die Türen und die Serviceklappen definieren. Das Interieur fällt karg aus; viel Komfort hatten die Fahrer dieses Renntransporters nicht: Dennoch ist alles mega stark nachgebaut!
Zurück zur wechselvollen Geschichte des Bartoletti
1969 wurde David Piper zum Eigentümer des Fahrzeugs, der den Renntransporter an die Herstellerfirma des Kinofilms "Le Mans" mit Steve McQueen vermietete. Für den dortigen Einsatz wurde der Wagen mehrfach umlackiert: In den Farben des Renault/Mirage-Teams, dann in der Aufmachung der Porsche/Gulf-Mannschaft und schließlich im satten Rot der Scuderia Ferrari. JC Branford kaufte das Fahrzeug im Anschluss und nutzte es in der Farbe der Italiener für den Transport historischer Rennwagen. Nach weiteren Besitzerwechseln kam es in die Hände von Don Orosco, der 8.000 Arbeitsstunden investierte und den Wagen in den Originalzustand zurückversetzen ließ: Inklusiver zweier Overalls des Scarab-Teams. Inzwischen von einem 11,6 Liter mit 130 kW / 176 PS angetrieben wurde das Auto auf dem Goodwood Revival 2018 für 450.000 Euro versteigert.
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