Diejenigen, die zwar Benzin im Blut haben, jedoch keine Modellauto-Sammlung besitzen, die können ihr Wohn- oder Arbeitszimmer jetzt mit einem echten Knaller aufwerten: Dem Modellauto nach dem Vorbild des Porsche 956 B, mit dem die Fahrer Klaus Ludwig und Henry Pescarolo nach 360 gefahrenen Runden die 24 Stunden von Le Mans 1984 gewonnen haben; etwas, was Klaus Ludwig und der Porsche 956 1985 wiederholten. Einen Platz ganz oben auf dem Podest des Modellauto-Bauens haben sich auch die Macher von TSM oder True Scale Miniatures verdient, denn der im Maßstab 1:12 auf den Markt kommende Porsche 956 Langheck des Teams New Man Joest Racing ist ein herausragendes Zeugnis echten Modellbau-Könnens. Satte 40 Zentimeter Länge misst der aus Resine-Kunststoff hergestellte Blickfang, der zudem auf nur 500 rare Exemplare limitiert ist.
New Man Joest Racing – klingelt da etwas? Genau, Joest Racing gehört zu denjenigen Firmen, die die Geschichte der 24 Stunden von Le Mans maßgeblich geprägt haben und als Audi Sport Team Joest zu den Seriensiegern an der Sarthe gehört. Reinhold Joest startete seine Karriere als Rennfahrer mit Bergrennen im Jahr 1962, bevor er sich exakt 20 Jahre später auf die neue Rolle als Teamchef konzentrierte. In den 1980er- und 1990er-Jahren war das Team bei allen großen Langstreckenrennen wie dem 24 Stunden Rennen von Daytona, dem 12 Stunden Rennen von Sebring, Road America, den 1000 Kilometer Nürburgring und dem 24 Stunden von Le Mans erfolgreich; seinerzeit auf Porsche 935, Porsche 936 und 956 setzend. Mit dem Bonner Klaus Ludwig konnte Joest 1984 und 1985 zweimal hintereinander mit demselben Wagen in Le Mans gewinnen.
Joest Racing erfolgreichstes Sportwagenteam
Joest Racing siegte 2014 zum insgesamt 16. Mal bei den 24 Stunden von Le Mans und ist damit das erfolgreichste Sportwagenteam der Rennsportgeschichte. Womit wir wieder zurück beim Vorbild unseres in diesem Beitrag vorgestellten Modells wären. Der Porsche 956 gewann 1982 bis 1984 sämtliche Titel in der FIA-Sportwagen-Weltmeisterschaft: Sowohl in den Wertungen für Fahrer als auch in denen der Marken. Der Porsche 956 entsprach dem Reglement der Sportprototypen, also dem der Gruppe C. Die Gruppe C folgte der Gruppe 6 nach und schrieb im Gegensatz zu dieser den Einsatz geschlossener Coupés vor. Das Chassis für den Porsche 956 mussten die Ingenieure rund um Norbert Singer komplett neu entwickeln. An die Stelle der bis dato verwendeten und nicht mehr zeitgemäßen Gitterrohrrahmen traten leichtere und stabilere Aluminium-Monocoques.
Doch Porsche setzte auf ein Alu-Fahrgestell in Schalenbauweise, worauf uns Einblicke leider verwehrt bleiben; anders als in der Baugröße 1:18, in der Modelle zu diesem Vorbild vergleichsweise unbeeindruckende 26,67 Zentimeter messen. Finish, Proportionen und Look des Rennwagen-Modells sind allererste Sahne; die Lackierung samt der Dekors ist in ihrer Ausführung einzigartig. Das Cockpit zeichnet nicht nur die erstmals bei Porsche verwendete Schalenbauweise des 956 nach, sondern auch jedes Bedienelement, jeden Schalter sowie den Überrollkäfig korrekt nach. Ein besonderes Lob verdient TSM für die Verkleinerung der Radverkleidungen und Räder, die beim Vorbild in einer Kooperation mit Speedline entwickelt wurden. Am Ende bleibt festzustellen, dass dieser 956 mit seiner Farbenpracht ein Wohnzimmer oder Büro wie kein anderes Großmodell aufwertet. Well done, TSM!