Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Ihr alle kennt die berühmte Frage aus dem Märchen "Schneewittchen" an den Spiegel, der die Königin stets auf den 2. Platz verwies. Wer im Vergleich des Modells zum Mercedes-AMG GT S von Norev und dem von Maisto GT der Schönste oder vielleicht eher der Beste ist, das müssen wir herausfinden. Denn es gibt jetzt 2 Modellautos im Maßstab 1:18 dazu, die sich weniger um die Gunst des Spiegels, als vielmehr die der Kunden bemühen.
Der Mercedes-AMG GT erschien als Modellauto aus den Fertigungsstätten der Franzosen von Norev erstmals zum Pariser Autosalon 2014, als Werbemodell und in limitierter Stückzahl; wenig später folgten die Serienvarianten. Diese sind für rund 79,95 Euro zu haben; das vor kurzem erst erschienene Gegenstück von Maisto kostet mit 34,95 Euro weniger als die Hälfte.
Ist halb so teuer auch halb so schlecht?
Beide Modellautos bilden den Sportwagen nach, mit dem Mercedes-AMG sich deutlich gegen den Porsche 911 stellt. Während die Seitenansicht formal klar erkennen lässt, welche Klientel im Fokus steht, belegt die Front des GT, dass mit ihm ein Front-Mittelmotor-Konzept umgesetzt wurde; der 911 besitzt auch als 991 einen Heckmotor. Norev hat sich als erster Modellbauer die Lizenz zum Nachbau des C 190 gesichert, wie die Baureihe des Mercedes-AMG GT und GT S intern heißt.
Beide – sowohl Norev als auch Maisto – treffen die Linien des Sportwagens perfekt; perfekter vielleicht, als wenn wir das zu anderen Modellautos sagen. Es stimmt einfach alles, die Anmutung, Proportionen und das Finish der Spaltmaße und Verarbeitung. Doch schon beim ersten Betrachten der Hammer: Der Herausforderer von Maisto – Vorbild GT – besitzt ein Glasdach.
Einzelheiten der beiden GT im Blick
Durch das beim Vorbild Aufpreis pflichtige Glasdach wirkt das Modell natürlich viel edler. Und im Bereich der Karosserie setzt der Mercedes-AMG GT direkt das zweite Highlight, denn der Spoiler in der zu öffnenden Heckklappe ist ausfahrbar. Auch darüber verfügt der mehr als doppelt so teure Norev nicht. Unterschiede beispielsweise bei der Ausarbeitung von Felgen, Bereifung und Bremsen fallen keinesfalls so stark ins Auge, dass das teurere Modell punkten kann.
Bis auf den Umstand, dass der GT von Maisto gelbe Bremssättel zur Schau trägt, also dem Vorbild der Keramikbremse folgt. In Sachen Kühlergrill Gleichstand: Beide besitzen keine durchbrochenen Grillgitter. Die Scheinwerfer sind in beiden Modellen ähnlich gut ausgearbeitet. Die Umrandung der Frontscheibe und des Scheibe der Heckklappe ist korrekt geschwärzt; ebenso die Außenspiegelgehäuse in Klarlack Schwarz.
Die Ausstattungslinie
Womit wir bei der Frage der Ausstattung wären: Schwarze Spiegel, eine schwarze Spoilerlippe an der Front und geschwärzte Abgasrohr-Endstücke – das belegt, dass die Ingenieure der Modellbauer das AMG Night Paket Exterieur gewählt haben. Die chromfarbene Spange mit Stern passt da korrekt ins Bild. Die Bügeltürgriffe haben sowohl Norev als auch Maisto getroffen. Beim Unterboden hat Norev besser gearbeitet: Dessen Layout ist dem Vorbild näher, als die Optik des Maisto.
Im Innenraum dagegen gibt es klare Unterschiede: Der Filzboden fehlt beim Maisto ganz, die Bedienelemente der Türseitenverkleidungen sind nicht mit Farbe versehen, Instrumente wie Belüftungsdüsen, Pedale und Lenkrad jedoch sind coloriert. Der Bildschirm über der Mittelkonsole trägt nur beim Norev einen AMG-Schriftzug. Den AMG-Schriftzug im Ausschnitt der Türen auf dem Schweller aber ist bei beiden Modellen vorhanden.
Der Sieger steht fest
Die Rückleuchten sind beim Norev etwas feiner verkleinert; statt Folie für die Nebelschlussleuchten gibt es Kunststoff. Doch sind diese marginalen Differenzen die Investition des doppelten Kaufpreises wert? Ja, für diejenigen Fans, die Perfektion in ihrer Modellautovitrine zur Bedingung erheben. Für alle, die Spaß an einem perfekten Äußeren haben und mehr Wert auf Funktionsteile legen, für die ist der Maisto mehr, viel mehr als deutlich ausreichend.
Der GT von Maisto ist kein Billigmodell! Es sieht mit Glasdach und herausgefahrenem Spoiler auch viel besser aus – unserer Meinung nach. Das gelbe, in Solarbeam lackierte Werbemodell ist der Norev, der silberne in Iridiumsilber das Modell von Maisto. Aber auch Maisto bietet eine Version GT S in Solarbeam.
Ein Wort noch zum Motor
Ach ja, und was ist mit dem Motor? Das Vorbild wird von einem Biturbo-V8 mit 4,0 Litern Hubraum angetrieben, der in 2 Leistungsstufen verkauft wird: Mit 340 kW / 462 PS im GT oder mit 375 kW / 510 PS im GT S. Auch da punktet Maisto mit einem Plus an Farbe; der unter der Vollverkleidung versteckte Antriebssatz ist hier etwas vorbildgerechter umgesetzt. Die Scharniere für die Motorhaube sind gleich grob. Also, Spieglein, wer ist der schönste C 190 im Land? Unser Urteil steht: Der von Maisto.
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