Am Ostersonntag ist der britische Rennfahrer Sir Stirling Moss verstorben, 1955 der Star der Rennabteilung von Mercedes-Benz. Er feierte überragende Siege mit dem Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagen vom Typ W 196 S und wurde Vizeweltmeister der Formel 1 mit dem W 196 R. Seine Erfolge sind Glanzlichter in den 125 Jahren, in denen die Marke Mercedes-Benz Motorsport betreibt. Am 17. September 2019 feierte der im Jahr 2000 in den Adelsstand erhobene Motorsportler seinen 90. Geburtstag. Nun trauern unzählige Fans auf der ganzen Welt um den Markenbotschafter des Stuttgarter Autobauers. Und damit kommen wir auf einen Aspekt, der ebenfalls durch die Modellautos abgedeckt wird: Sie sind immer auch Erinnerungsstücke an die Helden, die hinter ihren Lenkrädern gesessen haben; gerade die Modelle nach Vorbildern, die vor Jahrzehnten Rennen bestritten haben.
Und deswegen wird auch die Erinnerung an Sir Stirling Moss nicht verblassen. Da wäre zum Beispiel das Set von Hersteller iScale, das im Maßstab 1:18 die vielleicht schönste Kombination der Mercedes-Benz Rennsportabteilung nachbildet: Der Renntransporter mit dem Beinamen „Das blaue Wunder“ und der von Sir Stirling Moss gesteuerte W 196 mit der Startnummer 12, mit dem er den Großen Preis von England in der Formel 1 von 1955 gewonnen hat. Das Set ist mit den Artikelnummern 1180 0000 0006 bzw. 1180 0000 0009 erhältlich und bildet die Modellautos in einem erstklassigen Finish, hervorragend verarbeitet sowie in einer Anmutung nach, die den Vorbildern exakt entsprechen. Unter der Nummer 118000000011 ist auch Moss‘ Rennwagen zu haben, mit dem er den zweiten Platz des Belgien GP desselben Jahres gewann. Das Siegerauto von Großbritannien gibt es auch einzeln.
Kommen wir nun aber zurück zu Sir Stirling Moss. Das Fundament für die Karriere des Briten wurde bereits im Grundschulalter gelegt: Angeregt von den Motorsporterfolgen seiner Mutter Aileen und seines Vaters Alfred träumte der Junge davon, Profirennfahrer zu werden. Bereits mit 15 Jahren erhielt er dank einer Sondergenehmigung den Führerschein. 1948 kaufte Stirling Moss einen Cooper-500-Rennwagen. Damit startete er in der Formel 3 bei 15 Rennen, von denen er zwölf gewann. Das war der Beginn einer internationalen Karriere. 1949 wurde der junge Rennfahrer Mitglied der britischen H.W.M.-Werksmannschaft in der Formel 2 und holte 1949 und 1950 den englischen Formel-2-Meistertitel. 1950 gewann Moss zudem mit einem privaten Jaguar XK 120 die Tourist Trophy und schlug dabei auch die Werksrennwagen des Herstellers. Im Jahr darauf führte er das Jaguar-Team an.
Moss engagierte als einer der ersten Berufsfahrer dieser Epoche einen Manager, der sich um Engagements und Honorare kümmert. Wie richtig die Entscheidung war, zeigte sich 1953, als Manager Ken Gregory an Mercedes-Benz Rennleiter Alfred Neubauer herantrat: Ob die Stuttgarter Marke Moss für den Wiedereinstieg von Mercedes-Benz in den Grand-Prix-Sport engagieren will? In der Saison 1954 startete Moss zunächst noch auf einem eigenen Maserati 250 F in der Formel 1 als Privatteam „Equipe Moss“ (später „Stirling Moss Ltd.“). Starken Eindruck hinterließ unter anderem sein Rennduell mit Silberpfeil-Chefpilot Juan Manuel Fangio beim Großen Preis von Italien in Monza: Moss lag bis zwölf Runden vor Schluss an der Spitze, dann wurde er durch einen technischen Defekt hoffnungslos zurückgeworfen. Sieger Fangio bezeichnete Moss respektvoll als den eigentlichen Sieger des Rennens.
Neubauer hat sich 1954 vom großen Talent des britischen Rennfahrers überzeugt. Er lud ihn zu Testfahrten ein und verpflichtete ihn für die Saison 1955 als Werksfahrer der Mercedes-Benz Rennabteilung. Insgesamt 17 Renneinsätze sollte Moss mit dem Formel-1-Rennwagen W 196 R sowie dem neuen 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) absolvieren: Er beendete die Saison als Vizeweltmeister der Fahrerwertung. Am erfolgreichsten war Stirling Moss 1955 bei Sportwagenrennen mit dem eigens für diese Saison entwickelten Mercedes-Benz 300 SLR: Zur Mille Miglia feierte das Fahrzeug seine Premiere. Der britische Rennfahrer gewann mit ihm auch die Tourist Trophy im nordirischen Dundrod und die Targa Florio in Sizilien. Neben Fangios Titelgewinn in der Formel 1 sicherte Moss der Stuttgarter Marke auch den Sieg in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1955.
Stirling Moss verfolgte seine Karriere nach dem Ausstieg von Mercedes-Benz aus dem Motorsport unter anderem auf Rennwagen von Maserati, Vanwall, Cooper, Porsche, Aston Martin, Ferrari, Lotus sowie B.R.M weiter. Moss fuhr zahlreiche Siege und exzellente Platzierungen in der Formel 1 ein: Vizeweltmeister in den Jahren 1956 bis 1958, Platz 3 der Fahrerweltmeisterschaft in den Jahren 1959 bis 1961 und bei Sportwagenrennen. Nach einem schweren Unfall bei den „100 Meilen von Goodwood“ am 30. April 1962 beendete Moss seine aktive Karriere im Alter von 33 Jahren. Sir Stirling Moss blieb dem Motorsport als Autor und Rennsportexperte eng verbunden. Der älteste lebende Grand-Prix-Sieger starb nach Angaben seiner Frau Susie in seinem Haus in London: „Er sah wunderbar aus! Er ist am Ende einfach eingeschlafen. Er hat die Augen geschlossen, und das war’s!“
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