Mit dem McLaren MP4-30 ging in der Formel 1 eine legendäre Partnerschaft in eine neue Runde: Der Rennstall aus dem britischen Woking setzt erstmals seit 1992 wieder auf die Motoren von Honda. In der ersten Zeit ihrer Zusammenarbeit dominierten die Partner die Formel 1; mit dem McLaren MP4-30 sollte eigentlich daran angeknüpft werden, doch das funktioniert noch nicht wirklich.
Nach dem Großen Preis von Japan vom vergangenen Sonntag liegt McLaren in der Konstrukteurswertung auf dem 9. Platz; insgesamt hat das achtmalige Weltmeisterteam derzeit nur 17 spärliche Pünktchen vorzuweisen. Zum Vergleich: McLarens ehemaliger Motorenlieferant Mercedes-Benz hat zum selben Zeitpunkt als Führender in der Konstrukteurs-WM 506 Punkte auf dem Konto. Ganz offensichtlich ist der Motor namens Honda RA615H steht noch nicht auf dem Zenit seiner Leistungsentfaltung.
McLaren und Honda – dominierend in der Formel 1
Am Ende der Zusammenarbeit zwischen McLaren und Honda in den Jahren von 1988 bis 1992 sah die Statistik ganz anders aus: 1988 gewann das Team 15 von 16 Rennen. Die Piloten hießen damals Alain Prost und Ayrton Senna, die in 1988 und 1989 das wohl stärkste Duo in der Königsklasse bildeten. Das Team gewann 4 Jahre hintereinander die Konstrukteurswertung, angetrieben von Honda-Power und damit auch den jeweiligen Fahrer-Weltmeister stellend.
Nur im letzten Jahr der Kooperation – 1992 – konnte McLaren dem Konkurrenten Williams mit dem zu spät fertig gewordenen, neuen V12 nicht ausreichend Paroli bieten; Gerhard Berger war damals Teamkollege von Ayrton Senna. Nach 2 Übergangsjahren 1993 und 1995 erhielt McLaren die bei Illmor gefertigten Motoren von Mercedes; eine Partnerschaft, die letztlich bis 2014 und damit 20 Jahre halten sollte.
Die wichtigsten Einzelheiten zum MP4-30
2013 erreicht McLaren den 4. und schlechtesten Platz, den das Team in der Konstrukteurswertung überhaupt jemals gehabt hat; 2014 wurde McLaren 5. in dieser Tabelle. Und 2015: Der 9. Platz. Oh je; bislang hat sich der MP4-30 also nicht als Knaller erwiesen. Fans, die auf eine vollständige Abbildung eines F1-Starterfeldes in der heimischen Vitrine Wert legen, wird das nicht stören: Minichamps hat den aktuellen Renner aus Woking in der bewährten Zinkdruckguss-/Kunststoff-Mischbauweise in den Maßstab 1:43 umgesetzt und ein weltmeisterlich gutes Modellauto abgeliefert.
Das 43. Auto, das McLaren für eine Formel 1-WM gebaut hat, ist eine Weiterentwicklung des Vorjahresmodells und wurde vom Designer Pedro Prodromou entwickelt. Wegen des von McLaren entwickelten Getriebes baut der MP4-30 jedoch schmaler als der MP4-29 und erhielt gegenüber diesem auch eine überarbeitete Fahrzeugnase.
Wieder ein exzellentes Modell im Maßstab 1:43
Das Modellauto bildet das System aus Drehstabfeder- und Stoßdämpfer mit Schubstrebe vorne und der Kombination aus Drehstabfedern- und Stoßdämpfern hinten gut zu erkennen nach. Minichamps hat auch die Oberflächenstruktur von Fahrwerksteilen und den Spoilern und Splittern exakt getroffen. Look und Anmutung stimmen perfekt. Das Modell tritt in der Farbgebung vom Saisonbeginn in Australien an, also noch mit der Chromfarbe auf dem oberen Teil der Motorverkleidung.
Vom 5. Rennen der Saison an – dem GP Spanien – entfiel die an die Silberpfeil-Ära mit Mercedes erinnernde Chromfarbe. Vom 8. Rennen, also demjenigen in Österreich, trat der MP4-30 mit neuer Aerodynamik an, was sich beides sicher in weiteren Modellen von Minichamps wiederspiegeln wird. Minichamps startet ins McLaren-Jahr 2015 mit den Autos zu Jenson Button und Testfahrer Kevin Magnussen.