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Brabham BT52B im Maßstab 1:18 – Piquet vs. Senna

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Ayrton Senna testete im Jahr 1983 das Auto, mit dem Nelson Piquet erster Turbo-Weltmeister der Geschichte der Formel 1 wurde.

Brabham BT52B im Maßstab 1:18 von Minichamps
Piquets Auto von 1983, Foto: Biso (2009)
Brabham BT52B im Maßstab 1:18 von Minichamps
Modellauto Brabham BT52B im Maßstab 1:18 von Minichamps
Modelcar Brabham BT52B scale 1:18 von Minichamps
Brabham BT52 am 21. Juni 2015 in Spielberg
Brabham BT52B im Maßstab 1:18 von Minichamps A. Senna
Nelson Piquet im BT52 am 21. Juni 2015

Wie gut die Aachener Firma Minichamps beim Bau von Modellautos wirklich ist, das sieht man erst, wenn man ihr unter den Rock schaut – Verzeihung, unter die Haube natürlich. Denn was sich in dem Moment offenbart, in dem der Sammler die Motorabdeckung abnimmt und die Nachbildung des 1,4 Liter großen Vierzylinder-Motors des Brabham BT52B anschaut, ist nichts anderes als der Realität gewordene Traum eines jeden Modellauto-Fans.

Minichamps hat sich mit dem Finish und den Details des Modells zum in der 1983 gestarteten BT52B faktisch selbst zum Weltmeister gemacht. Ein Hammer, was das Team rund um Paul G. und Romy Lang mit diesem Modell geleistet haben, dass für in Anbetracht des Gebotenen günstige 129,95 Euro unter der Artikelnummer 540831899 zu haben ist. Wir schauen uns die Details an und blicken gleichzeitig ins Jahr 1983 zurück.

Der Brabham BT52 – der erste Champion mit Turbo

Was heute in jedem Kleinwagen steckt, war 1983 selbst in der Formel 1 noch nicht ausgereift: Der Abgasturbolader; eine Technik, die schon 1905 erfunden wurde. Doch erst 1975 mit dem Porsche 930 Turbo und 1973 mit dem BMW 2002 ging die Technik beim Pkw in Serie. BMW nennen wir nur deswegen an zweiter Stelle, weil wir damit den Übergang zum Hersteller des Motors des Brabham 52B besser schaffen.

Der Reihenvierzylinder wurde von Paul Rosche konstruiert und leistete in der Qualifikation bis zu sagenhaften 1.030 kW / 1.400 PS. Dazu Rosche: "Genau weiß man das nicht, die Messskala des Prüfstands hörte bei 1.280 PS auf." Der Motor mit der Bezeichnung M12/13 war die höchste Entwicklungsstufe der seit 1961 in die Serien-BMW eingebauten Antriebsquelle, bot 16 Ventile zur Beatmung auf und brachte erstmals die digitale Motorelektronik in die Formel 1.

3 Siege reichten 1983 zum Titel

Die ersten Versionen für die Formel 1 leisteten 488 kW / 650 PS; Rosche schaffte es im Laufe der Zeit also, aus dem gleichen Hubraum die 20-fache Leistung des Grundmodells heraus zu kitzeln. Die Firma Renault jedoch war es, die den Turbo 1977 in die Formel 1 brachte und 1979 den ersten Sieg dieser Technik einfuhr. Aber BMW leistete letztlich die bessere Arbeit: Nach 3 Siegen und mit 59 Punkten im Jahr 1983 holte der bayerische Autobauer in Kooperation mit Bernie Ecclestones Team Brabham Racing Organisation durch Piquet den ersten Weltmeistertitel für die Turbo-Technologie.

Wie bereits erwähnt hat Minichamps diesen auch für das Finish des im Vorbild 165 Kilogramm schweren Modell-Motors verdient. Werfen Sie einen Blick auf den Querstromzylinderkopf mit den fein nachgebildeten Zündkerzen-Kabeln; bewundern Sie die Struktur des Ventildeckels und das verchromte Gewürm der Rohre hinter dem Abgaskrümmer. Wir geraten ins Schwärmen.

Zylinderkopf und Kühler sind die Eyecatcher

Entdecken Sie den Turbolader und vergessen Sie auch nicht, die nach Entfernen der Abdeckung des Motors freistehenden Kühler zu bestaunen, deren Struktur der Aachener Modellautoprofi in der Anmutung perfekt nachempfunden hat. Das Fahrwerk, die Hinterachse, die Gehäusestruktur des Getriebes – alle diese Details hat Minichamps einfach weltmeisterlich ins Modell umgesetzt.

Unserer Ansicht nach ist der Motor das Highlight dieser Miniatur, der sich vorbildgerecht in einer Variante auch in den Modellen des BMW M3 der Baureihe E30 wiederfindet.  Dass auch die Verstrebungen am Heckspoiler und die Gestaltung des Cockpits den allerhöchsten Anforderungen an das mit lenkbaren Vorderrädern ausgestattete Modellauto genügen, versteht sich natürlich von selbst. Der Preis jedenfalls ist gemessen an Menge und  Umfang der Ausstattung mehr als angemessen.

Nelson Piquet vs. Ayrton Senna

Das Vorbild wurde von Designer Gordon Murray entworfen, der für 1986 den ultraflachen BT55 entwarf und Ende 1986 zu McLaren wechselte. Dort zeichnete er u.a. für den Sportwagen F1 verantwortlich. Bernie Ecclestone lud am 14. November 1983 die Rennfahrer Ayrton Senna, Mauro Baldi, Pierluigi Martini und Roberto Guerrero zu einem Test auf der französischen Rennstrecke Paul Ricard ein, um einen Teamkollegen für Nelson Piquet zu finden. Senna war aber 2 Sekunden langsamer als der Weltmeister.

Der Grund: Piquet und Senna mochten sich nicht. Der Brabham-Fahrer hatte den Mechanikern die Anweisung gegeben, das Set up des BT52B absichtlich zu verstellen; Senna konnte also gar keine gute Zeit hinlegen. Mit der Vorgabe von Hauptsponsor Parmalat, keine 2 Brasilianer im Cockpit haben zu wollen, erledigte sich die Sache von selbst und der Italiener Teo Fabi bekam einen Vertrag.

Trauma noch heute im Kopf

Zum Abschluss eine persönliche Geschichte, die den Autor dieses Blogs mit dem Motor des BT52B verbindet: "Als Gast in der Box von Brabham 1983 in Spa-Francorchamps bin ich Depp gegen einen am Boden liegenden Turbolader getreten. Damals ging alles noch etwas lockerer zu. Als dann der Teamkollege von Piquet – Riccardo Patrese – mit einem Turboschaden ausfiel war mich mich klar, dass ich die Schuld dran trage. Mit gesenktem Haupt und vom Wunsch getrieben, nicht erwischt zu werden, verließ ich die Rennstrecke. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hatte ich nichts mit dem Ausfall zu tun, aber der Gedanke daran lässt mich bis heute nicht los." Das Modell von Minichamps zeichnet übrigens die überarbeitete Version des BT52, den BT52B nach, der bei den letzten 7 der insgesamt 15 Rennen der Saison 1983 eingesetzt wurde.

BT52 gehört heute der BMW Group Classic

Das Fahrzeug beeindruckt noch heute mit seinem pfeilförmigen Design im Stil der 1980er-Jahre und der gewaltigen Kraft seines Motors. Dass der Brabham BMW BT52 seine Qualitäten wieder auf der Rennstrecke zeigen kann, ist dem für historischen Motorsport zuständigen Team der BMW Group Classic zu verdanken. Im Jahr 2013 – exakt 30 Jahre nach Nelson Piquets Triumph – wurde der Bolide aus dem automobilen Ruhestand zurück auf die Piste geholt.

An der umfangreichen Restaurierung wirkten zahlreiche Mechaniker mit, die schon vor mehr als 3 Jahrzehnten in seine Entwicklung involviert waren – darunter auch Paul Rosche. Das Ergebnis war im Juli 2013 erstmals beim Goodwood Festival of Speed zu erleben. Die Teilnahme an der Legends Parade in Österreich anlässlich des GP von Österreich am 21. Juni 2015 war der dritte Auftritt des Brabham BMW BT52 seit seiner Wiedererweckung. Am Steuer: Nelson Piquet.


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