"Je öller, je döller", so lautet ein gar nicht unfreundlich gemeintes Sprichwort aus dem Rheinischen. Und vielleicht gibt es ähnliche Ausdruckweisen in anderen Bundesländern. Im Kern aber trifft es die Wahrheit, denn wem ein Achtzylinder mit doppelter Turboaufladung und 430 kW / 585 PS nicht reicht, dem … können nur noch die Spezialisten von AMG helfen. Das haben sie im Fall des Mercedes-AMG GT R von Sportwagen-Fan Ron Bussink auch getan, denn seinem V8 Biturbo haben sie wunschgemäß eine ganz besondere Lackierung verpasst: Das Outfit des Vertreters der intern C 190 genannten Baureihe erhielt den Look "Rote Sau", mit dem das Coupé ungefähr dem Aussehen des Mercedes-Benz W 109 entspricht, mit dem die Rennfahrer Hans Heyer und Clemens Schickentanz 1971 zum 24 Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps angetreten sind und den 2. Platz im Gesamtklassement holten.
Mit diesem Auto wollte die 1967 von Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach gegründete Tuningfirma AMG auf sich aufmerksam machen, was ihr mit dem feuerrot lackierten Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 auch gelang. Sein Spitzname Rote Sau sicherte der für große Rundstreckenerfolge zu schweren und dadurch Reifen-fressenden Limousine bis heute eine weltweite Popularität. Wir kennen viele Modellautos, die an dieses Auto erinnern. Ein Modell – und das soll das eigentliche Thema unseres Artikels sein – zum Mercedes-AMG GT R 2017 von Ron Bussink gibt es aber jetzt ebenfalls: Auch hier hat Minichamps die Lizenz zur Wiedergabe im Format 1:18 erhalten und stellte in dieser Woche unter der Artikelnummer 155036024 ein auf 504 Exemplare limitiertes Modellauto aus Diecast vor. Das Modell bildet auch die Abweichungen in der Lackierung gegenüber dem Vorbild nach.
Denn der Eigentümer hat das Fahrzeug dem Zweck beim letztjährigen Gumball 3000 anzutreten, entsprechend angepasst. Bei diesem Rennen stehen in 3.000 Kilometer von Mykonos bis Riga auf dem Programm – in acht Tagen. Der Schriftzug "drive for good" auf dem Heckspoiler weist auf die Kooperation mit der wohltätigen Laureus-Stiftung hin. Da ist die Bezeichnung Rote Sau fast schon unschicklich, doch die ist historisch begründet darin, dass die damalige S-Klasse jede Beherrschbarkeit der Serie abgelegt hat und bis auf den Kühlergrill in Chrom auf jeden Luxus verzichten musste. Der Begriff S-Klasse war damals übrigens noch gar nicht erfunden, kam dieser doch erst mit der Baureihe W 116 in Mode. Schauen wir uns nun noch das Modellauto zum Mercedes-AMG GT R genauer an.
Modell und Vorbild im Detail
Die Miniaturen von Minichamps bilden das Modell perfekt nach. Die Bestandteile des Original-Rote-Sau-Designs sind ebenso korrekt wiedergegeben, wie die Anpassungen an das Kundenfahrzeug der Baureihe C 190. Die große Bugschürze mit den Gitterblenden ist haargenau nacherzählt worden; der feststehende Heckspoiler ist im Zusammenspiel mit dem großen Diffusor ein Fest für alle Modellauto-Fans. Die Motorhaube bleibt ebenso geschlossen wie die übrigen Türen, doch die Technikfeatures dieses begeisternden Sportwagens wollen wir Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten: Front-Kotflügel und Dach aus Karbon, 700 Newtonmeter (Nm) maximales Drehmoment, 318 Stundenkilometer Spitze, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Hinterachslenkung, in 3,6 Sekunden auf 100. Zahlen, die den Jungs Spaß machen. Ganz gleich, wie alt sie sind.
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