Einen vollständigen Überblick über alle Modellautos, die zum Vorbild des zweitürigen Coupés mit der intern angewendeten Baureihenbezeichnung C 198 auf den Markt gekommen sind, können wir nicht bieten. Der Flügeltürer – dessen Einführung einst vom Comeback von Mercedes-Benz als Team in der Formel 1 und damit von dessen Fahrer Michael Schumacher begleitet wurde – traf mitten ins Herz eines jeden Autofans. Somit war von Anfang an klar, dass er als Automodell in allen Maßstäben und Qualitätsgraden reißenden Absatz finden würde: Vom Modell in 1:72 für den Sandkasten von Schuco bis hin zum Großmodell in 1:12 gab die Branche alles, was sie konnte. Minichamps sicherte sich damals die Lizenz zum Bau des Mercedes-Benz SLS AMG im Maßstab 1:18 und lieferte ein erstklassig umgesetztes Präzisionsmodell, das nun verbilligt dem Ende des Nachfragebooms entgegen sieht.
Etwas genauer betrachtet: Mercedes-Benz SLS AMG in 1:18
Und genau deswegen verabschiedet ck-modelcars das großartige Modell mit einem Sonderpreis: Der Meilenstein im Sportwagenbau kostet unter der Artikelnummer 100039028 und lackiert im edlen Sepang Braun Metallic statt 99,95 Euro nun nur noch 39,95 Euro. Die Gelegenheit – so sehen wir das – das Vorbild des fantastischen Sportwagens noch einmal mit einem Artikel zu würdigen und auf die wichtigsten Eckdaten des Zweisitzers einzugehen, der als R 198 auch als Roadster zu erfreuten wusste. Etwas über 55 Jahre war es zum Zeitpunkt der IAA 2009 her – der Premierenmesse des SLS AMG – als Mercedes-Benz auf der International Motor Sports Show in New York den 300 SL vorstellte. Weil die Konstrukteure wegen des hohen Schwellers keine herkömmlich angeschlagenen Türen verbauen konnten, wählten sie für ihren Sportwagen das Prinzip der Flügeltüren.
Die Verwandtschaft zum W 198
Damals wussten sie nicht, dass sie damit eine Legende schaffen. Die wenigen originalen 300 SL mit der Baumusternummer W 198 erreichen unter den Sammlern Traumpreise von bis zu 450.000 Euro und wurden von 1954 bis 1957 als Coupé und von 1957 bis 1963 als Roadster produziert. Die Linienführung des Vorbildes ist im SLS AMG des Modelljahres 2010 tatsächlich wiederzufinden: Der Grill mit mittiger Chromspange, die senkrecht stehenden Frontscheinwerfer, die Powerdomes auf der Motorhaube sowie die seitlichen Lüftungsöffnungen im Vorderkotflügel sind gestalterische Merkmale des alten wie des neuen Flügeltürers. Das Heck mit dem ausfahrbaren Spoiler läuft ähnlich zierlich aus, wie das des 300 SL von damals oder auch wie jenes des Mercedes SLR. Im Laufe der Zeit gab es einige Versionen des C 198: Wir gehen hier auf die Basisversion ein, die 2009 debütierte.
Der Motor des SLS AMG
Der Achtzylinder des SLS AMG mit der internen Bezeichnung M 159 wurde als V8 konzipiert, dessen Zylinder in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Der Motor fand sich auch im seinerzeitigen SL 63 AMG. Gegenüber dessen Maschine wurde beim SLS AMG die Sauganlage neu entwickelt sowie der Ventiltrieb, die Nockenwellen und der nun strömungsoptimierte Stahlrohrfächerkrümmer überarbeitet. 4 Ventile pro Zylinder beatmen 6.208 Kubikzentimeter Hubraum (Bohrung x Hub 102,2 x 94,6 Millimeter). Die Gesamtleistung wurde von Mercedes mit 420 KW / 571 PS bei 6.800 Umdrehungen pro Minute angegeben; die Leistung pro Liter beträgt 67,6 KW / 92 PS. Das maximale Drehmoment von 650 Newtonmeter wird bei 4.750 Umdrehungen pro Minute erreicht; pro Liter also 104,7 Newtonmeter, was einem Leistungsgewicht von 0,36 Kilogramm pro PS entspricht.
Die Technik hinter dem Konzept
Die Maximaldrehzahl des mit einer Trockensumpfschmierung ausgestatteten Motors liegt bei 7.200 Umdrehungen pro Minute. Zur Absenkung des Fahrzeugschwerpunktes und damit zur Verbesserung der fahrdynamischen Eigenschaften ist der 206 Kilo schwere Motor extrem tief im Fahrzeug positioniert. Die Transaxle-Anordnung (Motor vorn, Getriebe hinten) sorgt für eine optimale Gewichtsverteilung von 48 zu 52 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Dem Prinzip des Rennsports der DTM entsprechend ist das neue Doppelkupplungsgetriebe an der Hinterachse über eine sogenannte Drehmomentröhre (Torque Tube) fest mit dem Motorgehäuse verbunden. Der SLS AMG bietet elektronische Wahlmöglichkeiten bei den Fahrprogrammen: Komfort, Sport und Race-Start gehören dazu. Das Getriebe arbeitet ohne Zugkraftunterbrechung.
Space Frame auch beim SLS AMG
Mechanische Differentialsperre und ein der Fahrbahnbeschaffenheit anzupassendes ESP stehen dem Fahrer ebenfalls zur Verfügung. Gewichtsoptimierte Leichtmetallräder in 9,5 x 19 Zoll vorn und 11,0 x 20 Zoll fallen durch einen speziellen Herstellungsprozess um 1,1 Kilo pro Felge leichter aus, als vergleichbare Räder. Die Reifen in 265/35 R 19 (vorn) und 295/30 R 20 (hinten) wurden exklusiv für AMG entwickelt. Sein Radstand beträgt 2,68 Meter.
Der Mercedes-Benz SLS AMG ist wie der Audi A8 auf einer Aluminium-Spaceframe-Struktur aufgebaut. Diese Rahmenkonstruktion bietet enorme Steifigkeit, was sowohl der Fahrdynamik als auch der Sicherheit beim Crashverhalten dient. Der Innenraum weist ein Design mit geraden Linien und runden Elementen auf, das Minichamps aus Aachen ebenso perfekt ins Modellauto umgesetzt hat, wie die Anmutung der Außenhaut. Um den Motor und den Innenraum besser zeigen zu können, haben wir den Artikel um Bilder zum Roadster in Sepangbraun ergänzt.