Lewis Hamilton ist zum vierten Mal Weltmeister und er ist jung und heiß genug, dem Rekordhalter der Formel 1 in den Statistiken gefährlich nahe zu kommen: Michael Schumacher. Zurück zu den Anfängen von dessen Laufbahn beamt uns ein Modellauto, das ck-modelcars in Kooperation mit Norev auf den Markt bringt und dieses auf knappe 777 Einheiten limitiert: Den Sauber-Mercedes C9, mit dem Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger Ende 1989 auf Veranlassung des damaligen Mercedes-Rennleiters Jochen Neerpasch Testfahrten im französischen Le Castellet und Anfang 1990 im spanischen Jerez durchgeführt haben. Die ersten drei der damaligen deutschen Formel-3-Meisterschaft kamen mit dem 530 kW / 720 PS starken Auto auf Anhieb zurecht und zeigten damit, dass sie auch für Leistung und Geschwindigkeiten in der Formel 1 geeignet waren.
Doch im Mittelpunkt dieses Artikels soll das Auto stehen, der Sauber-Mercedes C9, der für die Rückkehr von Mercedes-Benz in den Spitzensport steht. Dazu hat Peter Sauber, Gründer und Teamchef über lange Jahre, einiges zu erzählen. Seine ersten Autos – vom C1 bis hin zum C5 – entstanden in Eigenregie, ohne Werksunterstützung von irgendeiner Seite; ausgehend vom Keller im Elternhaus von Peter Sauber. Und dann folgte schrittweise die Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz: "Ja, es begann 1984 und war am Anfang sehr delikat, weil Motorsport bei Mercedes damals ein Tabu-Thema war. Diese Haltung ging auf den schweren Unfall 1955 in Le Mans zurück. Eine verschworene Truppe von Mercedes-Ingenieuren hat uns damals in ihrer Freizeit unterstützt, bis wir dann 1988 offiziell Werksteam von Mercedes-Benz wurden."
Prof. Werner Niefer spielte entscheidende Rolle
Dabei, so Peter Sauber, spielte Professor Werner Niefer von Mercedes-Benz eine besondere Rolle: "Der damalige Vorstandsvorsitzende war ein Unternehmer alter Schule, wie man sie heute in großen Unternehmen kaum mehr findet. Ich hatte mit Mercedes in jener Zeit keinen Vertrag, sondern ein Handschlagabkommen mit Professor Niefer, das mehr wert war als jedes vielfach unterschriebene Dokument. Die Sauber-Mercedes C9 waren im März 1989 dunkelblau lackiert und bereit für den ersten Renneinsatz in Suzuka. Professor Niefer wollte die Autos jedoch silbrig lackiert haben. Aber es gab viel Gegenwind von seinen Vorstandskollegen, denen die Erfolgsaussichten zu unsicher waren. Professor Niefer bat mich, ein Modellauto silbrig zu lackieren und zum Autosalon nach Genf zu bringen."
In Genf, so Sauber, sollte das entscheidende Meeting stattfinden, was jedoch harzig verlief, wie der Teamgründer es ausdrückte: "Dann legte er plötzlich seinen Arm um meine Schultern, nahm mich etwas zur Seite und sagte: "Alles Angsthasen. Lackieren Sie um!" Was wir dann in einer Nacht-und-Nebelaktion taten. Es war die Wiedergeburt der Silberpfeile. Wir feierten in Suzuka einen Doppelsieg, gewannen die Weltmeisterschaft für Fahrer und Teams und landeten in Le Mans einen Doppelsieg. Wir zahlten ihm sein Vertrauen zurück." Eine wirklich schöne Geschichte, die am Ende als Ausgangspunkt einer Karriere wie die von Michael Schumacher gilt, aber andererseits auch die Wurzel einer Entwicklung ist, die zum heutigen Mercedes-AMG-F1-Team und dem viermaligen Titelgewinn von Lewis Hamilton geführt hat.
Die Eckdaten zum Sauber-Mercedes C9
Der Sauber C9 – später Sauber-Mercedes C9 und 1990 Mercedes-Benz C9 genannt – ist ein nach dem Reglement der Gruppe C konstruierter Rennwagen mit Aluminium-Monocoque, der von 1987 bis April 1990 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WSC und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingesetzt wurde. Mit sieben Siegen in den acht Rennen gewann das Team die Sportwagenweltmeisterschaft der Saison 1989. In der Qualifikation zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans erreichte der C9 auf der Mulsannegeraden eine Geschwindigkeit von 389 Kilometern pro Stunde, die bis dahin zweithöchste Geschwindigkeit dort. Das Rennen gewannen Manuel Reuter, Jochen Mass und Stanley Dickens nach 5265,115 gefahrenen Kilometern. Weitere C9 belegten bei diesem Lauf den zweiten und fünften Rang.
Der ab 1989 eingesetzte Motor der Baureihe M119 war ein V8 mit Vierventiltechnik und zwei Nockenwellen pro Zylinderbank. Das maximale Drehmoment von 810 Newtonmeter (Nm) konnte bei diesem 5,0 Liter durch Ladedruckverstellung auf 825 Nm erhöht werden, wodurch die Leistung in der Qualifikation kurzfristig auf 590 kW / 800 PS angehoben wurde. Vom Motor sehen wir bei diesem einzigartigen Modellauto zu einem Vorbild, das Motorsportgeschichte schrieb, leider nichts, aber die Diecast-Miniaturen überzeugen handwerklich durch eine fantastische Verarbeitung und vorbildgerechte Details in Form von korrekt angebrachten Gravuren, den originalgetreu ausgeführten Fahrwerkskomponenten, dem sorgfältig nachgebauten Heckflügel und den perfekten Nachbildungen der Räder. Unser Fazit: Ein Must-have-Modell!
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