Hersteller von Modellautos müssen heutzutage clever sein und ein sicheres Gespür für neue Themen mitbringen. Dass derzeit Youngtimer im Trend liegen und es sich cooler in einem Auto fährt, das aus den 1980er- / 1990er-Jahren stammt, ist bekannt. Voraussetzung: Es sollte eine Premiummarke sein, deren Logo auf dem Fahrzeug prangt, und als solche war Lancia durchaus einmal ein Begriff. Leider ist der Glanz durch das Missmanagement von Eigentümerin Fiat längst verblasst, aber in der Historie lassen sich faszinierende Autos finden, die auch auf der Straße noch eine gute Figur machen. Solche zu finden, das ist heute die Aufgabe auch der Modellautobauer, um neue Kunden zu erreichen. Triple9 ist dies mit den Diecast-Miniaturen zum Lancia Delta HF Integrale 1990 auf vorzügliche Weise gelungen. Und dies sogar zu einem absolut fairen Preis: Lohnt es sich, sich diesem Thema zu widmen?
Der Lancia Delta in seiner ersten Generation war so etwas wie die Antwort auf den Golf, nur mit besserer Ausstattung und als Angebot einer Marke, die im Fiat-Konzern in etwa die Rolle spielte, wie Audi für Volkswagen. Unter der Baureihenbezeichnung 831 entstanden zwischen Ende 1979 bis 1994 nicht nur brave Serienlimousinen, sondern auch interessante Ableger mit gesteigerter Motorleistung. Der Markt hat den auf der verlängerten Bodengruppe des Fiat Ritmo basierenden Delta gut angenommen; 1980 wurde er von Journalisten zum Auto des Jahres gewählt. Das Design stammte aus der Feder von Giorgetto Giugiaro, der den Look des VW Golf I schuf wie u.a. auch den des BMW M1, dem der Delta sogar irgendwie ähnelt; so gradlinig, wie er auftritt. Die Motoren starteten mit 1,3 oder 1,5 Litern und 55 kW / 75 PS und 63 kW / 86 PS ab. An den Sport war ursprünglich nicht gedacht, aber das änderte sich.
Das Vorbild zu unserem Modell kam 1989
Sportliche Motoren hielten erst 1982 Einzug ins Programm; der erste Turbo 1983, der Allradantrieb 1986. Richtig lautstark wurde es 1987 mit dem HF Integrale, der dicke Backen über den dann auch größeren Rädern, Fahrwerksaufwertungen und neue Schürzen an Bug und Heck erhielt. Im Frühjahr 1989 erschien dann das Vorbild zu unserem Modellauto, eine überarbeitete Version mit Namen Delta HF Integrale 16V. Der bisher verwendete Motor erhielt eine Kolbenbodenkühlung und einen neu konstruierten 16-Ventil-Zylinderkopf und leistete fortan 147 kW / 200 PS. Bei griffigem Untergrund gingen nun 47 Prozent der Motorleistung an die Vorder- und 53 Prozent an die Hinterachse. Auffallendstes Erkennungsmerkmal dieser Version war die gewölbte Motorhaube.
Erstklassig gemacht: Die Details im Modell
Der Platzbedarf des 16V-Motors war in der Höhe ein anderer. Triple9 hat die Feinheiten und Eigenarten dieses italienischen Kultautos auf handwerklich astreine Weise in den Maßstab 1:18 umgesetzt; auch das Format der beim Vorbild erstmals sieben Zoll breiten Räder passt in der Anmutung. Ebenso, wie Karosserie und Linienführung exakt den Look des Vorbildes treffen. Triple9 bringt zwei zivile Versionen heraus sowie eine Motorsport-Variante, mit der die Fahrer Didier Auriol und Bernard Occelli für das Team Martini Lancia 1989 bei der Rallye Sanremo gestartet sind. Aurol zählt zu den vier Fahrern, die die Rallye im Norden Italiens jeweils drei Mal für sich entscheiden konnte. Falls Sie sich dazu entscheiden, dem Delta HF Integrale einen Platz in Ihrer Vitrine einzuräumen und / oder ein neues Thema zu eröffnen, können wir dazu nur gratulieren. Viel Spaß damit!