Damals, 1980, war er die Sensation: Ein Audi Quattro, heute als Ur-Quattro angesehen, war so exklusiv, dass sogar nur die jeweils größten Autohändler eines Ortes ihn verkaufen durften und die kleineren Markenvertreter höchstens einmal ein Kundenfahrzeug oder den geliehenen Wagen als Vorführer auf dem Hof hatten. Minichamps erinnert an die Anfänge des Allradantriebs bei Audi mit zwei Modellautos aus Zinkdruckguss, die im Finish zwar hohe Ansprüche erfüllen, leider aber ohne Funktionsteile ausgeliefert werden: Einmal in weißer Lackierung unter der Artikelnummer 155016120 und unter 155811122 farbenfroh lackiert im Look des Einsatzwagens von Rallye-Fahrerin Michèle Mouton, die mit dem Audi in diesem Auftritt die Rallye des 1000 pistes 1981 absolviert hat. Die Miniaturen sind auf jeweils streng eingehaltene 504 bzw. 350 Einheiten limitiert und ab sofort lieferbar.
Schauen wir ein wenig auf den Audi quattro zurück, dessen Namen in Minuskeln, also in der Verwendung von Kleinbuchstaben geschrieben wird. In den insgesamt elf Jahren, in denen er hergestellt wurde – von Frühjahr 1980 bis Mitte 1991 – verließen 11.452 Exemplare die Bänder. Zurückzuführen ist die Idee zu dem Auto auf Testfahrten des Jahres 1977 in Skandinavien, innerhalb denen Versuchsleiter Jörg Bensinger feststellte, dass der mit einem Allradantrieb versehene Begleitwagen VW Iltis mit seinen 55 kW / 75 PS das schnellste Auto der Flotte bei winterlichen Bedingungen gewesen ist. Daraus entwickelten Ferndinand Piech und Bensinger die Idee zu einem Audi 80 mit Allradantrieb und Fünfzylinder-Turbo, was im Ende zu der zweitürigen Karosserie mit Fließheck, breiteren Kotflügeln und geänderten Bug- und Heckschürzen führte: Der quattro feierte auf dem Genfer Autosalon 1980 Premiere.
quattro, der Grundstein für den heutigen Audi-Erfolg
Sein Fünfzylinder-Turbo leistete 147 kW / 200 PS. Dass Audi diesem Auto seine Strategie des permanenten Allradantriebs auch bei Sportwagen und Luxuslimousinen sowie später bis in die Kompaktklasse zu verdanken hat, ist heute unbestritten. Erfolge im Rallyesport, aber auch auf der Rundstrecke beispielsweise in der DTM mit dem V8 legten den Grundstein für das sportliche Image der Ingolstädter. Ja, mit dem quattro fing wirklich ein neues Zeitalter für die Marke mit den vier Ringen im Grill an, was Minichamps mit erstklassig verarbeiteten Modellautos im Maßstab 1:18 honoriert. Denn so Premium, wie Audi sich heute gibt, ist auch Minichamps geworden, denn trotz vieler Tests unzähliger Modellautos gibt es für die Aachener nur Lob. So überzeugt auch die Bedruckung des Audis.
Rallye des 1000 pistes?
Die Rallye des 1000 pistes wurde von 1976 bis 1985 auf einem Militärgelände in Frankreich ausgetragen und zählte von 1982 bis 1984 zur französischen Meisterschaft. Aufgrund der unterschiedlichen Streckenoberflächen von Schotter über Lehm bis hin zu waschbrettartigen Asphaltabschnitten war die Rallye ideal als Vorbereitung für die großen Motorsportevents in Afrika, weil die Autos sich auf allen Belägen bewähren mussten; daher der Name der 1000 Pisten. Sieger der Veranstaltung Mitte Juli 1981 war Patrick Lapie auf Citroen CX GTI. Michèle Mouton gewann nach dieser Vorbereitung ihre erste Gesamtwertung eines Weltmeisterschaftslaufs, der Rallye San Remo im Oktober desselben Jahres; begleitet wie auf der 1000 Pistes von ihrer Beifahrerin Fabrizia Pons. Auch für Mouton war es ein Grundstein: Sie wurde zur erfolgreichsten Frau im Rallyesport.