Das DTM-Finale in Hockenheim, das war gestern Thema in unserem Blog. Heute ist es die erstmals 1932 in Betrieb genommene Rennstrecke auch, aber in Bezug auf den Gewinner des 1973 ausgetragenen Rennens der Interserie, das Vic Elford im Porsche 917/20TC gewann. Minichamps hat zu diesem Fahrzeug in der klassisch-beliebten Lackierung des Sponsors Jägermeister ein handwerklich wunderschön gemachtes Modellauto ausgeliefert, das sich durch lenkbare Vorderräder, zu öffnende Türen sowie ein detailliert nachgebautes Cockpit auszeichnet. Highlight bei dem Modell ist jedoch die abnehmbare Motorhaube, die einen freien Blick auf eine Unmenge toll ausgeführter Bauteile zu Antrieb und Fahrwerk freigibt. Leitungen, Getriebe, Nebenaggregate, Zündung und Flüssigkeitsbehälter des im Maßstab 1:18 ausgeführten Modells aus Zinkdruckguss sind einfach mega!
Allerdings hadern wir etwas mit der Bezeichnung der Miniatur, die den Siegerwagen des Rennens Interserie Hockenheim Südwestpokal 1973 nachbildet. Damals, am 15. Juli 1973, ging der Motorsport-Club Stuttgart e.V. seinen Fahrer Vic Elford mit dem Porsche 917/30 TC in die zwei Läufe der Veranstaltung, die auf dem 6,788 Kilometer langen Kurs in Baden-Württemberg ausgetragen wurden. Minichamps jedoch nennt das Modell 917/20 TC; eine Bezeichnung, die nur das Einzelstück "Die Sau" getragen hat. Das TC für turbo charged ist hingegen korrekt. Der 5,4 Liter große Zwölfzylinder lieferte im Rennen 810 kW / 1.100 PS und ist im sogenannten Bburago-Format das Herzstück des Modells. Die Haube abzunehmen und die Nase in die Details mit Lüfterrad, Abgasrohr- und Leitungsgeschlängel zu stecken ist für einen Modellauto-Sammler ein absolutes Highlight. Genau wie der Hilfsrahmen im Heck.
Vic Elford war in allen Klassen zu Hause
Das Cockpit ist karg eingerichtet, weist aber alle Einzelheiten auf, die auch beim großen Vorbild zu finden waren. Die Türen des Spyders sind nach oben aufzuklappen; Boden und Seitenteile sind ebenso vorbildgerecht coloriert, wie die Bedienelemente und Instrumente. Ein Wort noch zu Vic Elford: Er gilt als einer der größten Motorsport-Allrounder überhaupt, war als Porsche-Werksfahrer im Sportwagen und von 1968 bis 1971 in der Formel 1 aktiv. Als Manager des ATS-Teams arbeitete er mit Hans-Jochim Stuck, fuhr Rallyes für Porsche und war im Spielfilm "Le Mans" von Steve McQueen im Porsche 917 zu sehen. Heute lebt der im Jahr 1935 in London geborene Vic Elford in Südflorida. Das Modell des von der Pole aus gestarteten, hier vorgestellten Porsche 917 ist unter der Artikelnummer 100736107 erhältlich.
Kommen wir noch einmal zur Bezeichnung und erfahren mehr durch die Auskunft von Minichamps. Im Zitat: "Für dieses Fahrzeug gilt, dass sowohl 917/20 als auch 917/30 falsch ist! Das O-Auto hat zwar ein Typenschild mit der Chassis-Nummer 917-30-001, ich habe aber irgendwo gelesen, dass man bei Porsche damals mit der Bezeichnung nicht zufrieden war, weil 917/30 eigentlich nur für das Auto von Mark Donohue mit Sunoco-Werbung aus der Can-Am gilt! 917/20 ist aber auch falsch, da 917/20, eigentlich nur die Bezeichnung für das Pink-Pig und die Schwesterautos ist. Diese Autos hatten noch keinen Turbolader! Die Einen nennen den Wagen 917/30, die Anderen nennen ihn 917/20 mit dem Zusatz TC für Turbo Charged, welche Bezeichnung lässt sich aber nicht eindeutig feststellen!"
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