Was uns da aus Asien in die Regale geliefert wurde, verdient eine Extraportion Aufmerksamkeit, denn im Normalfall finden gewöhnliche Mittelklasse-Autos bei den Premium-Herstellern von Minichamps, Schuco und Norev nur Beachtung, wenn sie einen Propeller, vier Ringe oder einen Stern im Kühlergrill vorweisen können. Mazda hat nichts von alledem, aber damit, die Lizenz zur Fertigung von Modellautos zum Typ Atenza oder Mazda6 an Dorlop zu geben, einen Volltreffer gelandet. Der Mazda6 wird in Japan Atenza genannt, entspricht aber in seinen Grundlagen den Autos, die weltweit als Mazda6 angeboten werden. Das Label Dorlop hat sich als Vorbild der drei Modelle im Format 1:18 die dritte Generation des Viertürers ausgesucht und liefert zu einem fairen Preis Miniaturen aus, deren Hauben und Türen sich rundum öffnen lassen. Am meisten begeistert uns wieder der Blick unter die Motorhaube.
Bleiben wir bei dem, was unter der Haube vorne steckt: Mazda bietet beim Mazda6 Benzinmotoren mit 2,0 und 2,5 Litern an, die 107 kW / 145 PS, 121 kW / 165 sowie 141 kW / 192 PS aus 4 Zylindern holen. Die Dieselmotoren mit ebenfalls 4 Zylindern schöpfen ihre Kraft aus 2,2 Litern Hubraum und bringen 110 kw / 150 PS und 129 kW / 175 PS auf die Straße. Die leistungsstärkste Benzinversion ist einzig nur mit der Sechsgang-Automatik lieferbar; alle anderen Motorisierungen müssen dafür extra zahlen und sind ansonsten mit sechs Gängen manuell zu schalten. Der Mazda6 ist grundsätzlich nur ein Fronttriebler; Allrad ist nicht lieferbar. Die Benziner verbrauchen von 5,5 Liter bis 6,3 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; die Diesel 3,9 und 4,5 Liter auf derselben Messstrecke. Die Modellautos brauchen natürlich keinen Sprit, fahren auch nicht, haben den Wettbewerbern einiges voraus.
Chrom-Logo auf der Motorabdeckung: Mega!
Der Antriebssatz bei den Modellen ist bis ins kleinste Detail nachgebaut. Untypisch in der Großserie dieser Preisklasse ist die Nachbildung von Kabeln und Leitungen. Sämtliche Flüssigkeitsbehälter und deren Verschlussdeckel sind vorbildgerecht coloriert. Konturen von Innenkotflügeln und deren Einfärbung begeistern. Serviceaufkleber sind ebenso zu finden, wie eine sklavisch korrekte Nachbildung des Innenlebens der Scheinwerfer. Der Hammer aber ist das verchromte Mazda-Logo auf der Motorabdeckung. Ein ganz großes Kompliment an Dorlop! Mazda hat seine Designsprache auf den Namen Kodo getauft, und deren Linien und Anmutung beim Atenza / Mazda6 trifft das Modellauto-Label handwerklich perfekt. Die Passform der vier (!) rundum zu öffnenden Türen passt. Die der Hauben auch.
Sehr schön ausgeführt wurden auch die separat aufgesetzen Bügeltürgriffe. Im Innenraum der in den Farben Rubinrot Metallic, Pur-Weiß und Saphirblau Metallic lieferbaren Modelle sind die Details der formal stimmigen Armaturentafel ebenso kenntnisreich ausgeführt worden, wie im Motorraum. Die Qualität der Arbeit setzt sich auch bei der Gestaltung von Sitzanlage und Türinnenverkleidung fort. Vorteilhaft für deutsche Sammler: Die Modelle sind als Linkslenker ausgeführt, passen also eher zu unserer Straßenverkehrsordnungs-Kultur, als Miniaturen aus Asien, die oft RHD ausgeliefert werden. Die Anbauteile wie Rückleuchten, die Nachbildungen der Bremsen und Räder – nichts bietet Anlass zur Kritik. Diese Modellautos sind ein echter Geheimtipp und sollten anderen Herstellern als Maßstab dienen. Wie sagt man bei Mazda? Zoom zoom!