In der letzten Zeit haben wir den einen oder anderen Beitrag zu Stefan Bellof veröffentlicht, doch am heutigen Throwback Thursday wollen wir uns einer anderen Rennfahrerlegende aus Deutschland widmen: Zwar ist Jochen Rindt Zeit seines Lebens unter Lizenz von Österreich gefahren, aber als gebürtiger Mainzer reiht er sich in die Reihe der Fahrer ein, die aus dem Deutsch sprachigen Raum in der Formel 1 angetreten sind. Anlass dafür, dass wir uns heute für Jochen Rindt interessieren, sind die neuen Modellautos des Labels Quartzo Gold Leaf Team Lotus, das Rindts Einsatzauto – den Lotus 72 aus dem Jahr 1970 – in den Maßstab 1:18 umgesetzt hat. Das vergleichsweise preiswerte Modellauto ist auf 3.000 Einheiten limitiert und in der Dekoration des Großen Preises von Spanien unter der Artikelnummer 18273 mit Fahrerfigur erhältlich.
1964 bis 1970 nahm Jochen Rindt in der sogenannten Automobil-Weltmeisterschaft teil, wie die Formel 1 seinerzeit noch geheißen hat. Rindt war der Sohn eines Hamburger Ehepaares, das dort eine Gewürzmühle besaß. 1943 starb es bei einem Bombenangriff, was den jungen Jochen zu seinen Großeltern nach Österreich verschlug. 1961 startete er auf einem Simca seine Karriere als Motorsportler, kam auch mit Formel-Rennwagen in Berührung und wurde ab 1964 von Ford mit einem Formel 2 Brabham-Cosworth unterstützt. 1965 gewann er die 24 Stunden von Le Mans auf einem Ferrari 275LM. 1968 wechselte er in der Formel 1 zum Team Lotus von Colin Chapman. 1969 war keine so gute Saison, aber 1970 trat das Team mit dem Lotus 72 an, mit dem Rindt fünf Rennen gewann. Beim Training in Monza verunglückte er tödlich, wurde trotz ausreichenden Punktevorsprungs dennoch Weltmeister.
Eines der erfolgreichsten Formel 1-Autos
Der Lotus 72 holte 20 Siege in den 75 Rennen, in denen er eingesetzt wurde. Zu den beiden Titeln 1970 kamen auch 1972 beide Weltmeisterschaftswertungen, dazu 1973 auch die der Konstrukteure. Der von Colin Chapman und Maurice Philippe entworfene Lotus 72 wurde bis 1975 eingesetzt und gewann als Lotus 72E noch 1974 drei Große Preise. Eine tolle Vorlage, die Quartzo mit einem handwerklich sehr gut gelungenen Modell würdigt. Schönstes Detail: Der frei liegende Motor, der unverdeckt alle Feinheiten eines Antriebssatzes preisgibt. Was bei heutigen Formel 1 nicht mehr gegeben ist. Dazu: Getriebe- und Fahrwerksteile auf dem Silbertablett. Das aus Zinkdruckguss gebaute Modell erinnert nicht nur an die Legende Rindt, sondern auch eines der erfolgreichsten Formel 1-Autos aller Zeiten.