Ob Sebastian Vettel es sich wünscht, bald in einer Reihe mit Namen wie dem von Jody Scheckter genannt zu werden? Scheckter hat nämlich etwas erreicht, dem Vettel bislang hinterher läuft. Oder besser gesagt – fährt: Der Südafrikaner zählt nämlich zu den Rennfahrern, die auf einem Ferrari Weltmeister in der Formel 1 wurden. 1979 war das; 20 Jahre sollte es dauern, bis die Scuderia mit Michael Schumacher wieder einen Champion stellen konnte. Scheckter, der heute in Südengland einen Bio-Bauernhof betreibt, gewann die WM seinerzeit auf einem Ferrari 312T4, der mit der Startnummer 11 versehen auch gegen den nicht minder berühmten Teamkollegen Gilles Villeneuve mit der Nummer 12 antrat. Und diese 12 begegnet uns jetzt in der Größenangabe zu dem Modellauto, das GP Replicas im trendigen Großmaßstab 1:12 ausliefert. Wir schauen uns die Miniatur an.
Stattliche 37 Zentimeter in der Länge misst das aus hochwertigem Resine-Kunststoff hergestellte Modellauto von GP Replicas, das den ersten Ground-Effekt-Rennwagen abbildet, den die Scuderia Ferrari auf die Strecke gebracht hat. Für die Augen, die heute einen Blick auf die Formel 1-Autos werfen, wirkt die überbreite Verkleidung des Motors ungewohnt. Das Monocoque war schmal konstruiert, aber der V12-Antriebssatz erforderte wegen seiner Breite die Optik, die GP Replicas kenntnisreich und exakt in das Format 1:12 umgesetzt hat. Bei Autos dieser Jahrgänge ist trotz dem, dass die Motorverkleidung nicht abgenommen werden kann, recht viel von der Technik zu sehen, denn die Ansaugtrompeten und die Getriebseinheit liegen unverkleidet offen, bieten also auch den Fans der Modelle viel fürs Auge. Der 312T4 ist diesbezüglich ein viele Details bietender Hingucker.
Das gilt auch für die Vorderradaufhängung, auf die der Sammler unter der Verkleidung rund um das Cockpit hindurch einen guten Blick werfen kann. Dass die Vorderräder lenkbar ausgeführt sind, ist bei Modellautos dieses Genres eher selten. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch auf das außergewöhnlich gute Finish hinweisen, das die Oberflächen des Modellautos aufweisen. Das Cockpit ist ungehindert einzusehen, weil auf eine Fahrerfigur verzichtet wurde. Dort wie auch beim Überrollbügel ist die Aluminiumstruktur sehr gut zu erkennen; Carbon kam erst Anfang der 1980er-Jahre ins Spiel. Alles in allem ein beeindruckendes Modell, das seine Rolle als Eyecatcher erst dann voll entfaltet, wenn es frei im Raum und außerhalb einer Sammlung steht. Der Maßstab 1:12 – startet bei den Modellen zur Formel 1 größenmäßig jetzt ein neuer Trend?
Eckdaten zum Ferrari 312T4 1979
Der Zwölfzylinder mit dem 180 Grad offenen V-Winkel leistete bei 12.300 Umdrehungen pro Minute 378,8 kW / 515 PS. Das maximale Drehmoment lag bei 323 Newtonmetern (Nm); Straßenautos mit Achtzylindern erreichen heute 1.000 Nm. Geschaltet wurde der 312T4 mit einem Fünfganggetriebe. Konstrukteur Mauro Forghieri hat viel Wert darauf gelegt, dass die Radaufhängungen den Luftstrom unter dem Auto so wenig wie möglich störten. Kein schlechtes Konzept, denn unter dem Strich gewann der 312T4 je Fahrer drei Rennen in der Saison. Scheckter jedoch holte in der Endabrechnung vier Punkte mehr als Villeneuve und sicherte sich so den Titel. Sebastian Vettel schickt sich seit 2015 an, in die Fußstapfen der vorgenannten Legenden zu treten. Klappt es im dritten Jahr? Einen Punkt Vorsprung vor Lewis Hamilton zur Saisonmitte, das wird spannend.