Er war der Star vor den Diskotheken der 1970er-Jahre: Der Ford Capri I, der von November 1968 bis Dezember 1986 als die deutsche Antwort auf den amerikanischen Ford Mustang verstanden werden wollte. Bis Ende 1973 entstanden von der ersten Baureihe in Deutschland etwa 784.000 Stück; 244.000 Exemplare blieben im Lande. Sportliche Speerspitze war der im Dezember 1970 vorgestellte Capri RS 2600, der unter der Haube mit einem 2,6 Liter großen Sechszylinder mit Kugelfischer-Einspritzung ausgestattet wurde. Diese Version des V6 leistete 110 kW / 150 PS und unterschied sich durch seine Doppelscheinwerfer, den Verzicht auf Stoßstangen und die in die Bugschürze eingelassenen Blinker. Die Ausführung der Lampen ist beim auf 1970 bezogenen Modell von Minichamps korrekt; erst ab 1972 aber bekam der RS 2600 die geteilten Stoßstangen.
Feinheiten anno 1970
Doch auch unter dem Blech haben die Kölner Gas gegeben: Fahrwerk mit Bilstein-Gasdruckstoßdämpfern, verkürzten Schraubenfedern und Federbeinen vorne. Durch die Einblattfedern mit Distanzstücken hinten konnte die Karosserie um rund 50 Millimeter abgesenkt wurde, was die Straßenlage spürbar verbesserte. Der Innenraum wurde mit Sportsitzen und einer einteiligen Rückbank bestückt. Die Lenkung mit Lenkeinschlagbegrenzer wurde über ein tiefgeschüsseltes Lederlenkrad bedient, das – und da haken wir jetzt beim Modellauto ein – Minichamps in ganz hervorragender Weise sowie detailverliebt umgesetzt hat. Kein Wunder, denn dieser Capri diente als Basis für diverse Rennsportmodelle, was ja die eigentliche Domäne der Aachener Modellautomanufaktur ist.
Sauberes Finish, detailgetreue Ausführung
Vom hier vorgestellten Modell hat das Team um Paul G. und Romy Lang exakt 576 Exemplare aufgelegt. Wie nicht anders zu erwarten stimmt die Anmutung des Modellautos exakt mit dem Design des Vorbildes überein. Die an Rundungen nicht arme Karosserie wurde punktgenau auf den Maßstab 1:18 übertragen und bietet dem Sammler rundum zu öffnende Türen und Hauben. So kommt der Käufer des aus Zinkdruckguss hergestellten Capri I in den Genuss, sich die Feinheiten des Antriebssatzes genau anschauen zu können: Zylinderkopf, der gerippte Ventildeckel, diverse Kabel und Leitungen sowie Kühler und farblich abgesetzte Flüssigkeitsbehälter sind schöne Details, die den Kauf eines Modells dieser Größenordnung so spannend und interessant machen.
Vorgänger des neuen Modellautos ausverkauft
Im Innenraum sind neben dem vorbildgetreuen Lenkrad ebenso dem Vorbild entsprechende Sitzpolsterungen, messerscharf nachgebaute Pedale und gut ausschauende Instrumente zu finden. Selbstverständlich entsprechen auch die Gestaltung der Armaturentafel und der Mittelkonsole dem Vorbild. Das Modellauto ist in vier weiteren Farben erschienen, die Minichamps jedoch als werksseitig ausverkauft angibt. Unter dem Strich bleibt festzustellen, dass der kleine Ford Capri RS 2600 ein gelungenes Modellauto ist, das mit seinen stimmigen Details und Features deutlich macht, wie schade es gewesen ist, dass nicht schon 1970 derart schöne Modelle in der heute üblichen Qualität erhältlich waren. Manch einen, der vor den Diskotheken auf dicke Hose gemacht hat, hätte es sicher gefreut, sich den Star der Samstagnächte als detailgetreue Miniatur auf den Nachttisch stellen zu können.