Auf der 49. Essen Motor Show debütierte unter anderem ein Ford GT für die Motorsport-Saison des nächsten Jahres. Der Eine kommt, der Andere geht und verlässt die große Bühne: So wie Audi sich aus der World Endurance Championchip, der WEC, verabschiedet hat, zu der auch das an Tradition reiche Rennen der 24 Stunden von Le Mans zählt. In der sogenannten FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft zählten die Sportprototypen aus Ingolstadt zu den Seriensiegern, doch mit der Saison 2016 ist Schluss. Vielleicht haben sich Lizenzgeber Audi und Modellautobauer Spark deswegen noch einmal ganz besondere Mühe gegeben, denn die Miniaturen der beiden Einsatzfahrzeuge im Maßstab 1:43 sind von allerbester, handwerklicher Güte und geben Anmutung und Details der Rennwagen perfekt wieder.
Sie zeichnen exakt die Änderungen beispielsweise an der Nase nach, die Audi mit der letzten Generation des R18 am 22. März 2016 vorgestellt hat. Neben den anders positionierten Lampen setzten die Formenbauer von Spark auch die für eine bessere Aerodynamik überarbeitete Front vorbildgerecht ins Modell um. Vom beim Vorbild weiterentwickelten Hybridsystem sehen die Modellauto-Fans naturgemäß nichts, denn abnehmbare Hauben gibt es keine. Audi setzte 2016 Lithium-Ionen-Batterien ein und wurde mit dem R18 in die Sechs-Megajoule-Klasse hochgestuft. Statt einem Siebengang-Getriebe wie beim Vorgänger wurde ein Sechsgang-Getriebe verwendet. Dass die Gesamtkomposition funktioniert hat, zeigte Audi nicht zuletzt auch beim Abschiedsrennen des R18.
Sag beim Abschied ganz laut Servus
Audi gelang beim letzten Einsatz seiner Le-Mans-Prototypen ein eindrucksvoller Doppelsieg: Nach der Pole-Position im Qualifying fuhr der Diesel-Hybridsportwagen bei den 6 Stunden von Bahrain zu einem Start-Ziel-Sieg; Lucas di Grassi drehte die schnellste Rennrunde. Damit hat Audi die Vize-Weltmeistertitel in der Marken- und der Fahrerwertung eingefahren. "Danke an die gesamte Mannschaft für eine tadellose Leistung. Einen schöneren Abschied kann man sich nicht wünschen", lobte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Unsere Wettbewerber und die FIA WEC haben uns an diesem Rennwochenende mit vielen schönen Gesten einen sehr emotionalen Abschluss bereitet, und wir bedanken uns mit dem bestmöglichen sportlichen Ergebnis für so viele tolle Jahre Rennsport. Ein unvergessliches Wochenende!" Die WEC widmete dem Abschied von Audi das oben eingebettete Video.
Mit Ende dieses Einsatzes blickt Audi auf eine Sportwagen-Epoche mit einer makellosen Bilanz zurück: Seit 1999 haben die LMP-Rennwagen mit den vier Ringen 107 von 187 Rennen in Amerika, Europa, Asien und Australien gewonnen. Auch in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC seit 2012 steht Audi für Bestleistungen: 16 Mal standen die Sportwagen der Marke auf der Pole-Position und sie gewannen 17 von 41 Rennen. 23 schnellste Rennrunden komplettieren diese Bilanz. Kein anderer Hersteller war auch nur in einer dieser Kategorien erfolgreicher. Hinzu kommen zwei Fahrer- und zwei Marken-Weltmeistertitel für Audi. Dass irgendwann Schluss sein würde, war in dem Moment klar, als Konzernschwester Porsche wieder nach Le Mans zurückkehrte und zu siegen begann: Der Eine kommt, der Andere geht.
Besucht ck-modelcars noch bis einschließlich 04.12.2016 auf der Essen Motor Show, Halle 1 Stand 123! Wir freuen uns auf Euch!