VOX 'auto mobil' kündigte in der vergangenen Woche ein Spezial vom Pariser Autosalon 2016 an, das sich aber als Lockangebot entpuppte, weil nur sehr wenige Autos in rund 13 Minuten Sendezeit zu sehen waren. Eine Luftnummer anstatt eines Spezials, das wir für Euch mit dem Einbinden eines aktuellen Videos der Deutschen Welle zum Teil auszugleichen versuchen. Eine Marke jedoch werdet Ihr auch darin nicht finden: Bugatti war in diesem Jahr nicht mit dabei. Wohl eine aus Wolfsburg verordnete Sparmaßnahme; andererseits war die Marke mit dem neuen Bugatti Chiron zuvor sowieso in aller Munde. Auch bei uns, denn den ersten Bugatti Chiron von Bburago im Maßstab 1:18 haben wir Euch erst kürzlich vorgestellt. Heute gehen wir ein wenig weiter zurück in der Zeit und präsentieren Euch den Bugatti Royale Roadster Esders aus dem Jahr 1932: Als Modellauto, wie es besser nicht mehr zu machen ist.
Herausragende Details, made by Bauer
599,95 Euro für ein Automodell in 1:18 – das sind Preise, wie wir sie von CMC kennen. Und genau in diese Liga spielt das Label Bauer Exclusive hinein, das mit dem Modellauto zum Bugatti Esders von 1932 eine kleine Sensation abliefert: Im Finish und der Detaillierung erreicht das Modell den Status eines Kleinkunstwerkes. Heinrich Bauer ist in der Branche als erfahrener Vertriebler und Projektentwickler bekannt, der seine Ausbildung bei Schuco absolvierte, als Handelsvertreter Modellautos unter das Volk brachte und 1961 in Nürnberg sein eigenes Importunternehmen für hochwertiges Spielzeug aus Asien und anderen Ländern gründete. Seiner Arbeit ist es zum Beispiel zu verdanken, dass Maisto heute kleine Autos baut, denn ursprünglich stellte das Ehepaar Ngan Plüschbären und Wackeldackel her.
Während Heinrich Bauers Unternehmen u.a. immer noch Maisto-Modellautos vertreibt, verkauft es seit 2009 auch die Miniaturen seines eigenen Labels Bauer Exclusive, zu denen der Bugatti Royale Roadster Esders aus dem Jahr 1932 zählt. Das äußerst edle Modell besteht aus über 1.382 Einzelteilen und 18 verschiedenen Materialien. Dabei kann die Karosserie aus Zinkdruckguss vom Chassis abgenommen werden und bietet einen einmaligen Blick auf den im Original rund 1,50 Meter langen Achtzylinder-Motor. Ein ganz besonders liebevoll gemachtes Detail ist die Rücksitzbank, der damals sogenannte Schwiegermuttersitz, der beweglich und schließbar ausgeführt wurde. Das 1,84 Kilogramm schwere Modellauto des 1932er Type 41 Bugatti Royale Roadster Esders entspricht in Proportionen und Look dem Vorbild bis ins kleinste Detail; auch die fehlenden Frontscheinwerfer – dem Modell allerdings beigelegt – sind authentisch.
Käufer war auch Namensgeber des Originals
Den Namen übernommen hat das Auto von seinem Käufer, dem französischen Textilhersteller Armand Esders. Der Wagen war der erste von drei verkauften Royales; 25 sollten es werden, nur sechs Fahrgestelle wurden gebaut. Am 04. April 1932 übernahm Esders den mit in extravagantem Türkis lackierten, mit erwähntem Schwiegermuttersitz ausgerüsteten Roadster. Der Eigentümer wollte keine Scheinwerfer, weil er nachts sowieso nicht fahre. Sie wanderten in eine spezielle Ablage. Was heute der TÜV zu einem solchen Wunsch sagen würde? Zwei Jahre später hat Esders den Wagen wieder verkauft; warum und an wen sei nicht überliefert, so Bauer Exclusive. Unter der – im Modell voll funktionsfähigen – Motorhaube steckte ein 12,3 Liter großer Motor, der 220 kW / 300 PS an das Dreiganggetriebe weiterreichte.
Damit erreichte der mehr als sechs Meter lange Esders eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde. 40 Liter auf 100 soll der Wagen verbraucht haben. Ein Albtraum gewiss in den Ohren der Grünen, die an den Elektroautos auf dem Pariser Salon 2016 sicher mehr Freude hatten. Viel Spaß beim Anschauen des eingangs erwähnten Videos.
Wir wünschen Euch ein schönes Rest-Wochenende! Macht es Euch gemütlich!