Eines muss man den Modellautobauern wirklich lassen: Sie verstehen es hervorragend, in Kooperation mit den Autoherstellern die Erinnerungen an frühere Zeiten wach zu halten. An Zeiten, an denen von GT3 RS und ähnlich spektakukären Abkürzungen noch nicht zu denken gewesen ist. Da reichte ein schlichtes A hinter der Konstruktionsnummer 356, und fertig war die Typenbezeichnung. In diesem Falle für den Porsche 356 A, die zweite Generation des Sportwagens, zu dem uns Schuco ein hellblaues, wirklich fantastisches Modellauto in die Vitrinen stellt. Im Maßstab 1:18 bietet die aus Zinkdruckguss gebaute Miniatur alles, was das Sammlerherz begehrt: Zu öffnende Türen und Hauben, detaillierte Ausstattung von Koffer- und Motorraum und natürlich ein Interieur, das die Bescheidenheit der damaligen Zeit – oder auch den Luxus aus seinerzeitiger Sicht – perfekt nachzeichnet.
Rückblick auf das Programm 356 A
Der Porsche 356 ist das erste Serienmodell von Porsche. Als Geburtstag des Porsche 356 gilt der 07. Juli 1948, an dem der erste Testbericht über ein Porsche-Coupé erschien. Als im April 1965 die Produktion der Baureihe 356 endete, waren exakt 76.302 Wagen ausgeliefert. Die Variante 356 A wurde vom Oktober 1955 bis September 1959 als Cabriolet, Coupé und Speedster beziehungsweise seit 1958 als Convertible D gebaut, außerdem ab 1958 als sogenanntes Hardtop mit nicht abnehmbarem Dach. Diese Convertible D-Version unterscheidet sich vom Speedster durch eine höhere Windschutzscheibe, ein Verdeck mit größerer Heckscheibe, den Kurbelfenstern und den normal aufgepolsterten Sitzen statt der Schalensitze. Übrigens gibt es hier eine Parallele zur Pagode von Mercedes-Benz, zu der Norev ein ebenso schönes Modell herausgebracht hat.
Dieser als reiner Roadster konzipierte Zweisitzer mit den Verkaufsbezeichnungen 230 SL, 250 SL und 280 SL wurde in der Zeit von 1963 bis 1971 produziert und war optional mit einem Hardtop erhältlich, das in der sogenannten California-Variante mit Hardtop ohne Verdeckkasten und Verdeck, aber mit einer durchgehenden Rücksitzbank verkauft wurde. Mercedes-Benz hat diese Version als "Sonderausführung ohne Roadsterverdeck mit vergrößertem Fond" in den Preislisten geführt. Über den hier eingebetteten Link könnt Ihr Euch das sagenhaft schöne Modell der Pagode anschauen. In einer Vitrine müsste es neben dem Porsche 356 A in ähnlichem Hellblau toll aussehen. Zumal die Detaillierung auf demselben Level spielt. Filigrane Lüftungsgitter an der Bugschürze und als Teil der Motorhaube, ebensolche Außenspiegel und Scheibenwischer glänzen in Chrom.
Viele Details bieten einen Mehrwert
Viel Silberglanz gibt es auch an den Bedienelementen an den Türinnenverkleidungen sowie an den Schaltern und Instrumenten der oben gepolsterten Armaturentafel. Unter der Gepäckraumhaube des Porsche ein Reserverad mit Befestigungsgurt und der Tank; im Heck schlummert der kleine Motor, dessen Vorbild 1600 in der Basis 44 kW / 66 PS und als 1600 S 55 kW / 75 PS leistete. Als 1600 Carrera de Luxe – ah, es geht also los mit den spektakulären Typenbezeichnungen – generierte der Vierzylinder 77 kW / 105 PS. Die Spitzenversion des Boxermotors steckte im 1500 GS Carrera Gran Tourismo: 81 kW / 110 PS. Der Motor ist bei unserem Modellauto wirklich akribisch nachgebildet. Davon hat der Sammler mehr als von den vollverkleideten Antriebssätzen moderner Sportwagen. Und so geraten wir gerade bei den schönen Modellen der 1950er- und 1960er-Jahre ins Schwärmen. Ihr auch?
PS: Ganz viel Eindrücke zum Porsche 356 gibt es in der tollen Reportage der Deutschen Welle, die wir oben eingebettet haben.