In den vergangenen Tagen haben wir uns recht ausführlich mit der Vergangenheit beschäftigt, doch nun machen wir einen Sprung in die Zukunft: Der Porsche Mission E wurde auf der letztjährigen IAA präsentiert und soll – wenn die Studie dann den Serienstatus erreicht – dem Tesla Model S Konkurrenz machen. Eine sportliche Formgebung, 4 Türen und jede Menge Power unter der Haube; Gemeinsamkeiten, die beide Fahrzeuge miteinander teilen. Doch während Tesla den Markt seit Jahren bestückt und mit dem Supercharger-Stationen auch für flächendeckende Stromversorgung Lösungen anbietet, entwickelt Porsche noch. Herausgekommen ist dabei eine Aufsehen erregende Studie, zu der Spark die Lizenz zur Fertigung eines auf 2015 Stück limitierten Modellautos erhalten hat.
Porsche und die Mission E
Mit dem Mission E stellte Porsche auf der IAA in Frankfurt den ersten rein elektrisch angetriebenen viersitzigen Sportwagen der Markengeschichte vor, der aufgrund seiner Formensprache auch sofort den Stuttgartern zuzuordnen ist und Stilelemente des Porsche 918 übernimmt. Mehr als 440 kW / 600 PS Systemleistung und über 500 Kilometer Reichweite wurden dem Sportwagen ins Lastenheft geschrieben. Die Studie bietet einen Allradantrieb und eine Allradlenkung, beschleunigt in unter 3,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde und benötigt eine Ladezeit von rund 15 Minuten für 80 Prozent der elektrischen Energie. Die Instrumente werden mittels Blick- und Gestensteuerung bedient, teilweise sogar über Hologramme.
Doch lassen wir weniger auf Bedien-Gimmicks, sondern darauf schauen, was die Fans von Sportwagen stärker interessiert: Die Motoren. Im Falle des Mission sind es 2 permanent-erregte Synchronmotoren (PSM); ähnlich wie sie im letztjährigen Le-Mans-Sieger 919 Hybrid eingesetzt wurden, beschleunigen sie den Sportwagen und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. Zusammen katapultieren sie den Mission E in weniger als 12 Sekunden auf Tempo 200. Zu ihrem hohen Wirkungsgrad, der hohen Leistungsdichte und der konstanten Kraftentfaltung kommt ein weiterer Pluspunkt: Anders als heutige E-Antriebe entfalten sie ihre volle Leistung auch beim mehrmaligen Beschleunigen in kurzen Abständen. Was für einen Sportwagen auch unverzichtbar ist; vor allem auf Landstraßen.
15 Minuten für weitere 400 Kilometer
Der bedarfsgesteuerte Allradantrieb mit Porsche Torque Vectoring – also der automatischen Verteilung des Drehmoments auf die einzelnen Räder – bringt die Kraft auf die Straße, die Allradlenkung gibt sportlich präzise die gewünschte Richtung vor. Damit ist der Mission E fit für die Rundstrecke, auf der Nürburgring-Nordschleife bleibt er unter der 8-Minuten-Marke. Der Mission E kann mit einer Batterieladung über 500 Kilometer weit fahren und in rund einer Viertelstunde Energie für etwa 400 Kilometer nachtanken. Porsche setzt zum Erreichen dieser Werte erstmals die 800-Volt-Technik ein. Die Spannungsverdoppelung im Vergleich zu aktuellen Elektrofahrzeugen mit 400 Volt birgt mehrere Vorteile: Kürzere Ladezeiten und weniger Gewicht, weil leichtere Kupferkabel mit reduziertem Querschnitt.
Der Mission E entstand passend dazu nach einem Leichtbaukonzept mit optimaler Gewichtsverteilung und tiefem Schwerpunkt. Die im Wagenboden liegende Unterbodenbatterie auf Basis der neuesten Lithium-Ionen-Technologie erstreckt sich auf voller Länge zwischen Vorder- und Hinterachse. Das Gewicht verteilt sich so gleichmäßig auf beide Antriebsachsen und sorgt für eine ausgewogene Balance. Zudem liegt der Schwerpunkt des Sportwagens dadurch extrem niedrig. Beides steigert die Performance und das Sportwagengefühl signifikant. Insgesamt besteht die Karosserie aus einer funktionalen Mischung von Aluminium, Stahl und kohlefaserverstärktem Kunststoff – 130 Zentimeter hoch.
Gute Note für das Modellauto
Das Modellauto überträgt das ebenso puristische wie charakteristische Design dem Vorbild sehr genau entsprechend auf das aus Resine-Kunststoff gegossene Modellauto. Das Interieur, die skulptural gewölbten Frontscheinwerfer und das mittig eingezogene Dach hat das Team um Hugo Ripert perfekt getroffen. Aus Carbon entstanden die Räder: Das Vorbild Mission E steht auf Breitreifen mit 21 Zoll großen Rädern vorn und 22 Zoll-Rädern hinten, deren Optik und Dimensionen Spark ausgezeichnet herausgearbeitet hat. Die Ausformungen der Auslässe in den Flanken und der Luftführungen zur Umströmung der Räder zeugen von großer Sorgfalt der Modellbauer beim Erschaffen dieses Modellautos, dem wir daher eine 2+ verleihen: Unsere Maximalnote für Resine-Modelle, denn Türen und Hauben bleiben materialbedingt ja leider zu.