BMW hatte schon mit den Autos der 02er-Reihe erkannt, dass leistungsfreudige Motoren im Verbund mit leichten Karosserien unter dem Strich für viel Fahrspaß sorgen und so eine echte Alternative im Bereich der bis dato üblichen Mittelklasseautos à la Ford Taunus & Co. sein können. Den derart eingeschlagenen Weg beschritten die Münchener ab 1975 mit der sogenannten BMW 3er-Reihe weiter: Dynamisch und mit knackigen Linien gezeichnet, sportlich im Auftritt und mit einer Motorenpalette, die sämtliche Wünsche der Kundschaft abdeckt. Das Auto war dermaßen erfolgreich, dass auch Stuttgart handeln musste: Mercedes-Benz blieb nichts anderes übrig, als diese Klasse 1982 mit dem 190 / 190 E der Baureihe W 201 ebenfalls zu besetzen.
Die Motoren im ersten 3er
Damit war die Mutter aller C-Klassen erfunden. Unser hier vorgestellter BMW mit der internen Baureihenbezeichnung E 21 startete 1975 als BMW 316 mit 66 kW / 90 PS. Die Einstiegsmotorisierung BMW 315 mit 55 kW / 75 PS schob der Hersteller erst 6 Jahre nach dem Debüt nach. Topmodell war vorerst der BMW 320 mit Vierzylinder, der aus seinen 2,0 Litern Hubraum 80 kW / 190 PS holte. Diesen löste BMW schon 1977 durch einen Sechszylinder ab, der intern 320/6 genannt wurde und 90 kW / 122 PS aus ebenfalls 2,0 Litern holte. Populär waren auch die BMW 318 mit 1,8 Litern und 72 kW / 98 PS mit dem M10-Vierzylinder und dessen Nachfolger 318i mit Einspritzung und 77 kW / 105 PS.
3.462 vs. 50.574
Mit dem 318i hatte die Variante mit dem Solex-Registervergaser 1979 ausgedient; die Bosch K-Jetronic trat ihren Siegeszug an. Ja, liebe Modellautosammler, es gab einmal Autos mit Vergasern zur Kraftstoffaufbereitung. Habt Ihr längst vergessen, oder? 3.462 BMW der ersten 3er-Reihe waren zum Stichtag 01. Januar 2015 noch in Deutschland zugelassen. Vom Konkurrenten, der Baureihe W 201 von Mercedes-Benz, waren es zum gleichen Zeitpunkt nach Auskunft des Kraftfahrtbundesamtes noch 50.574 – keine Frage, dass die Stuttgarter seinerzeit ein langlebigeres Produkt geschaffen haben. Lange leben wird aber auch das Modell zum BMW 3er E 21 von Minichamps, denn die Aachener entschieden sich zum Bau der Miniatur für Resine-Kunststoff als Hauptmaterial. Und Kunststoff rostet ja bekannterweise nicht.
Modellauto ein würdiges Denkmal für den kleinen BMW
Das Polyurethan-Gießharz stellt geringere Ansprüche an den Formenbau und senkt damit die Produktionskosten, was Kleinserien erst wirtschaftlich darstellbar macht. Trotzdem ist das im Maßstab 1:18 gebaute Modellauto kein Schnäppchen: Minichamps ruft 159,95 Euro dafür auf. Allerdings ist der Gegenwert auch hoch, denn die Aachener haben die Details von Design und Anmutung wirklich perfekt getroffen. Kühlergrill, seitliche Blinker, die Linien von Motorhauben-, Dach- und Heckverlauf stimmen 1:1. Kritik beim 3er gab es anfangs für das pummelige Heck, der BMW mit der Blende zwischen den Rückleuchten abgeholfen hat; ein Detail, das Minichamps berücksichtigt. Außenspiegel, die Chromumrandung der Verglasung und die Zierleisten sind ebenso wie die Innenausstattung echte Eyecatcher.