Unter der Artikelnummer 18S120 hat Spark ein Modellauto des Zweitplatzierten der 24 Stunden von Le Mans 1968 ausgeliefert und damit ein wirklich formschönes, durch sein Finish mitten ins Herz treffendes Modell geschaffen. Das aus Resine-Kunststoff gefertigte, im Maßstab 1:18 gehaltene Auto bildet den Rennwagen der Fahrerpaarung Rico Steinemann und Dieter Spoerry nach, die im Wagen des Teams Squadra Tartaruga mit der Startnummer 66 angetreten sind, um die 36. Auflage des an Tradition reichen Rennens an der Sarthe für sich zu entscheiden; damals im Spätsommer, genau am 28. und 29. September.
Der Grund, dass nach Mai 1923 zum zweiten Mal nicht im Juni gestartet wurde: Die Pariser Studentenproteste sorgten für eine Streikwelle, die auch auf die plangemäße Durchführung des 24-Stunden-Rennens Auswirkungen hatte. Am Ende lagen Pedro Rodríguez und Lucien Bianchi nach 331 Runden mit dem Ford GT40 in der Gesamtwertung vorne. Steinemann und Spoerry kamen mit 326 Runden ins Ziel und retteten somit die Ehre von Porsche, denn die 3 Werkswagen des Typs 908 glänzten nicht gerade mit großem Erfolg.
Was war der Porsche 907/8?
Ja, wirklich, lang ist es her. Der Porsche 907 ist der Nachfolger des Porsche 910 gewesen, baute auf demselben Gitterrohrrahmen auf und ging erstmals 1967 auf Zeitenjagd im Motorsport. Für Le Mans aber war es nötig, das Auto um ein Langheck zu erweitern, was dann auch bei der für 1968 grundsätzlich neu konzipierten Kunststoff-Karosserie berücksichtigt wurde. Neu deswegen, weil sie so schlank wie möglich gestaltet werden musste, um so hohe Endgeschwindigkeiten wie möglich zu erreichen. Das Langheck streckte den Rennwagen um einen halben Meter. Clever war Porsche schon damals: Das Lenkrad war erstmals bei einem Porsche-Rennwagen auf der rechten Seite angeordnet. Vorteil: Die meisten Rennstrecken wurden im Uhrzeigersinn gefahren; von rechts hatten die Piloten somit einen besseren Überblick. Doch es wurde ihnen bei den Rennen 1967 sehr warm.
Innenbelüftete Bremsscheiben: Neu bei Porsche im Rennen
Der zu hohen Innenraumtemperatur wurde 1968 mit der Öffnung vorne abgeholfen, die Spark sehr schön nachgebildet hat. Erstmals erhielt der Porsche 907 innenbelüftete Bremsscheiben, die das Team um Hugo Ripert ebenso gut nachbildet, wie die Dunlop-Bereifung des Rennwagenmodells. Während 1967 noch mit dem 2,0 Liter 6-Zylinder-Boxermotor an den Start gegangen wurde, war es 1968 der 2,2 Liter 8-Zylinder-Boxer mit der Bezeichnung 771. Ebenfalls luftgekühlt hatte der Motor 2 durch Königswellen angetriebene Nockenwellen je Zylinderreihe für die Ventilsteuerung.
Der Boxer leistete 198 kW / 270 PS anstatt der 162 kW / 220 PS des Vorgängers. Geschaltet wurde mittels eines vollsynchronisiertem 5-Gang-Schaltgetriebe des Typs 906. Mit dem neuen 908, mit dem die Porsche Werkswagen 1968 an den Start gingen, hatten die Stuttgarter nur den 3. Platz herausfahren können; Disqualifikation und Ausfall jeweils eines der beiden anderen sorgten für einen eher unschönen Abschluss dieses Einsatzes. Das nebenstehende Foto zeigt einen frühen Porsche 907 Kurzheck und entstand 2014 in Düsseldorf.