Mitte Mai war die Baureihe W 124 von Mercedes-Benz zu Gast in diesem Blog: Heute geht es einen Schritt zurück zu deren Vorgängerin, dem W 123, den Norev in dieser Woche unter der Artikelnummer 183710 im Format 1:18 ausgeliefert hat. Die Modellautos aus Diecast bieten mit rundum zu öffnenden Türen und Hauben eine Menge Gegenwert fürs Geld und stehen in direkter Konkurrenz zu den Miniaturen von KK-Scale. Diese kommen zwar ebenfalls aus Zinkdruckguss hergestellt zum Sammler, verzichten aber auf die Funktionsteile und sind dadurch rund 20 Euro preiswerter. Die Modelle von Norev sind darüber hinaus Teil eines gefühlten Neuheiten-Festivals, denn neben dem W 123 erscheinen auch neue Mercedes-Benz 230 SL 1963, 280 SE Cabriolet 1969 sowie eine neue Ausgabe vom wegen seiner Zeitlosigkeit und Langlebigkeit im Youngtimer-Markt beliebten 500 SL aus 1989.
Ein langes Leben, das ist den Vorbildern der hier beschriebenen Miniaturen meistens dann gegönnt, wenn die Besitzer ihnen ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit schenken: In Bezug auf den Unterboden vor allem an den Wagenheberaufnahmen, an denen der Rost sonst vor allem bei den durch die Kunststoffplanken verkleideten Schwellern blüht. Diese hat der W 123 noch nicht. Norev bringt von ihm eine Version heraus, deren Lack sich im Bereich von Surfblau bewegt, Farbcode 900. Mercedes-Benz baute im Zeitraum zwischen November 1975 bis Januar 1986 rund 2,7 Millionen Fahrzeuge dieser Reihe inklusive der Varianten Coupé und Kombi T-Modell. Die Franzosen aus Vaulx-en-Vaulin ordnen die Modellautos dem Jahrgang 1982 zu und nennen es Mercedes-Benz 200, bilden also die Einstiegsversion nach, die seit 1980 mit einem Vierzylinder-Reihenmotor des Typs M102 ausgerüstet wurde.
Mit diesem Antrieb verfügte der 200 über 80 kW / 109 PS aus 2,0 Litern Hubraum, deren maximales Drehmoment von 170 Newtonmetern (Nm) dem Auto dazu verhilft, eine Höchstgeschwindigkeit von 168 Kilometern zu erreichen und in 14,4 Sekunden auf 100 zu beschleunigen. Ein Blick unter die Haube des Modells zeigt uns, dass Norev den mit einem Vergaser ausgestatteten Motor ausgezeichnet nachgebildet hat: Flüssigkeitsbehälter, Kühler und Aufkleber – nichts fehlt! Bleiben wir bei den Details: Die Scheinwerfer und deren Innenleben, die Blinker in orange sowie die Basis-Stoßstangen mit den schwarzen Kunststoffecken sind dem Vorbild entsprechend und handwerklich routiniert umgesetzt. Sehr gut gefallen auch die Gummizierleisten mit Chromeinlage, die verchromten Radkappen mit dem Innenteil in Wagenfarbe sowie der detailliert nachgebildete Innenraum.
Dort findet der Sammler von dem korrekt nachgezeichneten Instrumententräger bis hin zu den kleinen Lautsprechern auf der Hutablage alles vor, was dort auch sein soll. Lenkbare Vorderräder besitzen die Modellautos natürlich ebenfalls. Dass die Anmutung der Karosserie des Modells sich mit derjenigen des Vorbildes exakt deckt, müssen wir bei Miniaturen aus dem Hause Norev nicht extra erwähnen. Die Beschreibung und Bewertung dieser Modelle lässt sich übrigens 1:1 auf die eingangs genannten Miniaturen übertragen: Bei dem Roadster und dem Cabriolet der Baureihe R 129 und W 111 sind zudem noch Softtops enthalten, mit deren Hilfe die Modelle offen und geschlossen präsentiert werden können. Aus unserer Sicht ist die hier vorgestellte Offensive von Norev eine schöne Gelegenheit, Sammlungen zum Thema Mercedes-Benz um interessante Stücke zu erweitern. Wir wünschen schönes Wochenende!
Hier: Klicken Sie zu den Modellautos zu den Mercedes-Benz von Norev