911? Porsche, der Neunelfer, kennt jeder! 914? Ja, auch das war ein Porsche, aber seine korrekte Modellbezeichnung ist heute nicht mehr so geläufig. Fans wissen aber dennoch, dass der offensichtliche Zweisitzer, der durch seine Notsitzfläche vorne ein Dreisitzer war, als Koproduktion zwischen Volkswagen und Porsche geplant gewesen ist und es als solche von Anfang an schwer hatte. Der Motorsportler und seinerzeitige Marketingleiter der 1969 gegründeten VW-Porsche Vertriebs GmbH, Fritz Huschke von Hanstein, bat die Journalisten bei einer Pressevorführung darum, den Namen des Volksporsche genannten VW-Porsche in den Medien nicht mit „VoPo“, also dem Kürzel für die Volkspolizei der DDR, zu verunglimpfen. Rund 120.000 Stück verließen die Bänder bei Karmann und bei Porsche: Spark bringt jetzt einen neuen 914/6 und Minichamps führt den 914/4 in der Maxichamps-Serie.
Blicken wir also zurück: Einer von VW-Boss Kurt Lotz gecancelten, mündlichen Absprache zwischen seinem Vorgänger Heinrich Nordhoff und Porsche-Chef Ferry Porsche soll es zu verdanken sein, dass der VW-Porsche 914 entstanden ist. Er sollte das neue Einstiegsmodell der Stuttgarter werden, weil der 912 die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllte. Der 914 sollte als VW und Porsche vom Band laufen; die Diskussionen um Rechte und Kosten führte zu der Gründung eingangs genannter Vertriebsgesellschaft. Der 914 mit der Bezeichnung 914/4 wurde mit einem Vierzylinder-Boxermotor ausgeliefert, der aus dem Typ 4 stammte (Volkswagen VW 411) und aus 1,7 Litern Hubraum 59 kW / 80 PS holte. Eine Granate, wie der Autor dieses Artikels aus sprichwörtlich eigener Erfahrung weiß. Im 411 LE entpuppte sich dieser Antrieb als echtes Feuerwerk; eines allerdings mit großem Durst.
War ein 914 mit dem 2,0 Liter Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T ausgestattet, konnte sein Fahrer sich über die Nennung von Porsche als Hersteller im KFZ-Brief sowie über 81 kW / 110 PS freuen. Karmann in Osnabrück baute 115.631 914 als VW; die 3.353 Sechszylinder wurden bei Porsche in Zuffenhausen montiert. Der 914 war grundsätzlich ein Targa, dessen Dachteil im Kofferraum hinten untergebracht werden konnte. Auch unter der vorderen Haube bot der Mittelmotor-Sportwagen viel Stauraum, versteckte sich der Antrieb unmittelbar hinter dem Fahrer. Geschaltet wurde ausschließlich per Fünfgang-Getriebe; das maximale Drehmoment beträgt 136 Newtonmeter (Nm) beim 914/4 1,7 sowie 160 Nm beim 914/6. In 13,3 bzw 8,7 Sekunden beschleunigten 914/4 bzw. 914/6 auf 100 Kilometer pro Stunde. Mit 186,5 bzw. 207 Stundenkilometern wurde die Höchstschwindigkeit angegeben.
Darüber, ob die auf 300 Einheiten limitierten Modellautos zum Porsche 914/6 – die Spark im Format 1:43 unter der Artikelnummer US081 anbietet und deren Vorbild mit Peter Gregg und Hurley Haywood für das Team Brumos Porsche Audi das Danville 300 auf dem Virginia International Raceway im Rahmen der IMSA 1971 gewann – ein getuntes Serienfahrzeug oder ein werksseitig aufgerüsteter 914/6 R bzw. 914/6 GT ist und somit 140 kW / 190 PS oder gar 154 kW / 210 PS leistete, können wir verbindlich nichts sagen. Offensichtlich aber verfügen sie über die werksseitig optionalen Kotflügelverbreitungen aus Stahl, wie sie die 32 im Werk gebauten Porsche 914/6 R besaßen, die wegen ihrer Einstufung durch die FIA 914/6 GT genannt wurden. Dazu lieferte der Sportwagenbauer offiziell rund 400 GT-Kits aus. Ein starkes Sammelgebiet, zu dem Ihr über den unten eingebetteten Link gelangt.