Es ist viel weniger ein Auto, als vielmehr seine Antriebstechnik, die sich in das Geschichtsbuch des Fahrzeugbaus eingetragen hat: Der permanente Allradantrieb quattro hat seit seinem Erscheinen die Welt verändert. Dass alle vier Räder die Kraft eines Autos auf die Straße bringen, war zwar beileibe nichts Neues, aber diese Form des Vortriebs breitflächig in zivilen Serienfahrzeuge zu installieren, ihm sogar Zugang in Sportwagen wie z.B. den Porsche 911 (ab 964) zu verschaffen, das war die eigentliche Neuerung. Die Wurzeln der quattro-Technologie liegen im Winter 1976/1977, als ein Team von Audi-Ingenieuren Testfahrten im tief verschneiten Schweden unternahm. Zu Vergleichszwecken fuhr ein Allrad-getriebener Iltis mit – der hochbeinige Militärgeländewagen erwies sich den viel stärkeren frontgetriebenen Prototypen als überlegen. Damit sollte die Geschichte beginnen: Auch bei den Modellautos.
Schauen wir zurück auf die Geburtsstunde des Allradantriebs für den zivilen Straßenverkehr, denn bis dahin waren Allradler nur für den Geländeeinsatz ein Thema. Bei der oben genannten Tour im Schnee reifte die Erkenntnis heran, dass Audi auch bei leistungsstarken Personenwagen einen Allradantrieb sinnvoll einsetzen kann – jedoch einen völlig neuartigen, der leicht, kompakt und effizient war und ohne schweres Verteilergetriebe und zweite Kardanwelle auskam. Der Trick dabei war die Verwendung einer Hohlwelle – eine 263 Millimeter lange, hohl gebohrte Sekundärwelle im Getriebe, die die Kraft in zwei Richtungen leitete. Von ihrem hinteren Ende aus trieb sie das Gehäuse des Mittendifferenzials an, ein manuell sperrbares Kegelraddifferenzial. Damit gelangten im Normalfall 50 Prozent der Kraft über die Kardanwelle an die Hinterachse mit ihrem zweiten Sperrdifferenzial.
Die andere Hälfte der Momente gelangte über eine Abtriebswelle, die in der Sekundärwelle rotierte, zum Differenzial der Vorderachse. Die neue Technologie gab ihr Debüt vor rund 40 Jahren auf dem Genfer Automobilsalon 1980: Dessen aktuelle Ausgabe wurde wegen der Coronakrise abgesagt. Damals stand ein kantig gestyltes Coupé im Mittelpunkt des Interesses, das Audi schlicht auf den Namen Audi quattro taufte und dessen Fünfzylinder-Turbomotor 147 kW / 200 PS zu leisten vermochte. Anfangs nur als Kleinserie geplant, blieb der Ur-quattro mit zahlreichen Verfeinerungen bis 1991 im Programm. 1984 stellte ihm Audi den Sport quattro mit verkürztem Radstand zur Seite – mit seinen 225 kW / 306 PS war er damals ein exklusiver Hochleistungssportwagen. Und zu den Motorsport-Varianten dieser beiden Fahrzeuge gibt es eine Vielzahl Modellautos in allen Maßstäben.
Da wären beispielsweise die exklusiv bei ck-modelcars.de erhältlichen Miniaturen zu den Einsatzwagen von Rallye-Weltmeister Walter Röhrl von CMR im Format 1:43 zu erwähnen, die in den legendären Farben der Zigarettenmarke mit dem in die Luft gehenden Männchen im kollektiven Gedächtnis der Motorsportfans geparkt sind. CMR baut sowohl die quattro in der langen Ursprungsversion im Rallyekleid nach wie auch die kurzen Sport quattro. Neben den individuellen Lackierungen etwa der Dienstwagen von Harald Demuth und Michelle Mouton findet der Sammler aber auch die Audi quattro in den damaligen Farben der Motorsport-Abteilung, in denen bis 1991 die Rennwagen des Audi V8 quattro in der DTM Meister wurden. Unvergessen sind aber auch die quattros, die in der roten Livery der Zigarettenmarke Belga auf den belgischen Rennstrecken zu sehen waren.
Zu all diesen Fahrzeugen haben wir eine große Auswahl an Modellautos, die für sich betrachtet schon ein eigenes Sammelgebiet bilden können. Audi quattro: Diese Technik erlebte 1986 die Geburt ihrer zweiten Generation mit Torsen-Differenzial (Torsen: torque sensing, Drehmoment-fühlend), das als Schneckenradgetriebe konzipiert war. Wenn eine Fahrzeugachse Traktion verlor, entstand in den schräg verzahnten Rädern des Differenzials Reibung, so dass sich bis zu 75 Prozent der Momente auf die andere Achse verschieben ließen. Das 2005 eingeführte Planetenradgetriebe ermöglichte noch höhere Sperrwerte und verteilte die Kräfte bei normaler Fahrt im Verhältnis 40:60. Diese dritte Ausbaustufe des Mittendifferenzials hat seitdem weitere Entwicklungsschritte erlebt und ist noch heute im Programm. Der Triumpfzug der Idee quattro: Bis heute ungebremst!
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