Am 25. Oktober 2015 geht es mit der Formel 1 im amerikanischen Austin weiter. Ruhig geht es für die Rennställe in den nächsten Tagen daher nicht zu: Fracht musste aus Russland verladen und über den großen Teich verfrachtet werden. Doch die Rennställe Red Bull und Toro Rosso müssen noch ein weit dramatischeres Problem lösen, als die Reise in die USA jemals sein mag: Sie brauchen Motoren, denn nach dem enttäuschenden Verlauf der Zusammenarbeit mit Renault in Bezug auf die aktuellen Antriebssätze steht die jahrelang erfolgreiche Kooperation zwischen Red Bull und Renault auf der Kippe: Ab 2016 stehen die Teams ohne Motoren da. Dies wird dadurch angeheizt, dass Renault das Lotus-Team kaufen und zum Werksteam umgestalten will. Von all diesen Problemen noch viel stärker betroffen ist das Team Scuderia Toro Rosso, die kleine Schwester von Infiniti Red Bull Racing.
Toro Rosso ging aus Minardi hervor
Red Bull hat mit Sebastian Vettel immerhin schon 4 Mal die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen, aber das kleinere Team Scuderia Toro Rosso noch gar nichts. Das war schon immer so, denn der in Faenza beheimatete Rennstall ging 2005 aus dem ehemaligen Minardi-Team hervor, das erstmals 1985 in Brasilien auftrat und nie Geld hatte. Dietrich Mateschitz von Red Bull kaufte es und taufte es ebenfalls auf Red Bull, nur eben in der Sprache der Heimat des Teams – Toro Rosso, Roter Bulle.
Bis 2009 konnte Toro Rosso seine Rennwagen auf den Rennwagen von Red Bull des jeweiligen Vorjahres aufbauen, doch seit 2010 ist das nicht mehr erlaubt; eigene Chassis kommen seitdem zum Einsatz. Einen zwischenzeitlich deswegen erwogenen Verkauf verwarf Mateschitz und beließ das Team in der Red Bull-Familie. Teamchef ist der Österreicher Franz Tost, Technischer Direktor der Brite James Key.
Wo steht Toro Rosso in der Formel 1-WM 2015?
Nach 181 seit Bahrain 2006 gefahrenen Rennen kann Toro Rosso als bestes Ergebnis lediglich einen 6. Platz in der Konstrukteurs-WM 2008 und einen 8. Platz in der Fahrer-WM 2008 vorweisen. Nur eine Pole Position und einen Sieg in all den Jahren; auch keine Aufwertung für die Bilanz. Die Saison 2014 beendete Toro Rosso mit 30 Punkten als 7. Der Konstrukteurs-WM; 2015 steht der Rennstall nach dem Großen Preis von Russland am vergangenen Wochenende mit 45 Zählern auf derselben Platzierung.
Im Cockpit sitzen derzeit der Niederländer Max Verstappen und der Spanier Carlos Sainz jr., die mit den Startnummern 33 und 55 gelistet sind. Mit jeweils 33 und 12 Punkten belegen sie aktuell den 12. und 15. Rang der Fahrerwertung. Alles in allem keine Traumbilanz, die die Hersteller von Rennmotoren Schlange stehen lassen. Aber vielleicht geht's erneut mit Renault weiter. Fix ist nichts. Doch die Fahrer kämpfen wie die Hauptfiguren einer Heldensaga, wie in Russland mitzuerleben war.
Kampf in Russland
Samstagmittag musste der 21-jährige Sainz nach einem Unfall auf der Gegengeraden des Sochi Autodrom in die Klinik: Er war mit 150 Kilometern pro Stunde in die Absperrungen gedonnert. In der Nacht bauten die Mechaniker der STR10 wieder auf. Vom letzten Startplatz aus und mit neuem Motor fuhr er bis zur 35. Runde auf den 7. Platz vor. 10 Runden später musste er wegen des Ausfalls der Bremsen aufgeben; 10 Sekunden vor Daniil Kvyat's Red Bull liegend, der das Rennen auf dem 5. Platz beendete.
Die Modellautos, die haben es in sich. Spark hat den STR10 perfekt in den Maßstab 1:43 übertragen. Vor allem den filigranen Frontflügel finden wir klasse, für den sich die Formenbauer viel Zeit genommen haben müssen. Die Dekoration entspricht dem Stand Malaysia 2015. Die Hingabe, mit der Spark die Vorderachs-Konstruktion verkleinert hat, macht das Modell zum Must-Have-Piece.