Sein problematisches Handling machte Gilles Villeneuves Ferrari 126CK zum perfekten Rennauto für lange Geraden. Sowohl dessen Teamkollege Didier Pironi und der Ingenieur Harvey Postlethwaite, die 1981 zur Scuderia Ferrari kamen, vertraten die Ansicht, dass nicht das Fahrwerk die Hauptursache für die Handhabungsprobleme des Autos waren, sondern die sehr schlechte Aerodynamik. Postlethwaite sagte später, dass der 126CK "ein Viertel des Abtriebs hatte, den der Williams oder Brabham in diesem Jahr bot". Die schlechte Aerodynamik des Autos erzeugte verbunden mit dem harten Fahrwerk die Tendenz, das Fahrzeug in Kurven rutschen zu lassen, bevor der Bodeneffekt das Auto wieder auf die Strecke zog. Zwei Modellautos sind es nun, die uns auf den 126CK aufmerksam machen: Eines von Brumm zum Rennen gegen den Starfighter und eines von GP replicas.
Bevor wir jedoch darauf zu sprechen kommen liefern wir Euch ein paar Grundinformationen: Der Ferrari 126C ersetzte 1981 die sehr erfolgreiche, aber veraltete 312T-Serie, die seit 1975 im Einsatz war. Das grundlegende Design des Fahrwerks wurde beibehalten, aber Ferrari musste vom V12-Sauger auf den V6-Turbo umsteigen: Der kleinere und schmalere Sechszylinder passte besser zur ground effect-Aerodynamik; der breitere V12 behinderte den Luftstrom, der zur Erzeugung eines effizienten Bodeneffekts erforderlich war. In der Qualifikation leistete der Motor etwa 447 kW / 608 PS; in den Rennen 410 kW / 558 PS. Die Modellautos von Brumm in 1:43 aus Diecast und GP Replicas in 1:12 aus Resine sind beide handwerklich hervorragende Vertreter ihrer Spezies. Doch dem Brumm-Modell fehlt etwas: Der Frontflügel, der zum Beschleunigungsrennen vom 21. Oktober 1981 entfernt wurde.
An jedem Tag forderte der legendäre Ferrari-Pilot Gilles Villeneuve einen Starfighter F-104 S zu einem Beschleunigungsrennen heraus. Villeneuves Ferrari fährt ohne Flügel, um die bestmögliche Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Der F-104 ist ein vom amerikanischen Unternehmen Lookheed gebautes Kampfflugzeug, das am 04. März 1954 seinen Erstflug hatte und in seinem Bereich genauso legendär ist, wie ein Formel 1-Ferrari. Der Tag- und Abfangjäger wurde von der USA nur bis zum Ende der 1990er-Jahre eingesetzt; in der NATO bis 2004. Der Starfighter war optimiert für hohe Geschwindigkeiten und Steigleistung und diente der Bundeswehr zuletzt als Allwetter-Jagdbomber. In Deutschland gelangte er auch durch einen Skandal rund um die Beschaffung zu Popularität. Villeneuve trat auf dem Militärflugplatz Istrana im Norden Italiens gegen das Flugzeug an.
Der am 18. Januar 1950 in Belgien geborene und durch einen Unfall im Abschlusstraining des Großen Preises von Belgien 1982 auf dem Circuit Zolder auch dort verstorbene Villeneuve startete 1977 bis 1982 bei 67 Rennen der Formel 1; 66 davon für die Scuderia Ferrari. Zuvor hatte er drei Mal den Titel in der Atlantic Championship gewonnen, dem amerikanischen Gegenstück zur Formel 2. Seine erfolgreichste Saison in der Formel 1 war die von 1979, die er als Vizeweltmeister abschloss. Der beliebte Rennfahrer setzte sich gegen das Flugzeug aus der Staffel des 51. Geschwaders der italienischen Luftwaffe durch und bezwang den Starfighter auf der 1-km-Distanz knapp. Eine schöne Story, an die sich die Fans gerne erinnern. Die Formel 1-Saison 1981 beendete der Ferrari 126CK übrigens auf dem fünften Platz der Konstrukteurswertung; seine beiden Nachfolger siegten 1982 und 1983.
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