911, 944, 928 und 914 sind Typen- bzw. Verkaufsbezeichnungen aus dem Programm des Stuttgarter Sportwagenbauers Porsche und den Fans und Autofahrern durchweg geläufig. Mit der Ziffer 909 kommen sie allerdings dann schon ans Nachdenken und auch Kenner können diese Bezeichnung nicht sofort einem Fahrzeug zuordnen. Das wundert auch nicht, denn es handelt sich beim Porsche 909 um ein Auto, von dem nur zwei Stück gebaut wurden: Porsche begann unter der Führung des damaligen Entwicklungsleiters Ferdinand Piëch mit der Entwicklung des 909, der 1968 speziell für die Europa-Bergmeisterschaft bestimmt war. Die Motorsportabteilung wollte den Titel nach 1966 und 1967 zu dritten Mal in Folge nach Stuttgart holen und befürchtete Nachteile mit dem Vorgänger. Der Kleinserienhersteller Tecnomodel widmete sich diesem seltenen Vorbild mit neuen Modellautos im Maßstab 1:18.
Und die haben es in sich: Während die Außenhaut mit ihren Rundungen kaum Punkte dafür bietet, dass das Auge irgendwo hängen bleibt, ist es vor allem der freiliegende Motor, der unser Interesse auf sich zieht. Natürlich haben die Formenbauer von Tecnomodel perfekte Arbeit abgeliefert und die schwer ins Modell umzusetzenden Rundungen hervorragend getroffen, doch der wahre Eyecatcher ist die Verkleinerung des V8, dessen Zündkerzen hoch in den Himmel ragen. Naja, zumindest sieht das so aus. Auch das Lüfterrad des rund 2,0 Liter großen Boxermotors ist nachgebildet und trägt – anders als der 917 – keine Abdeckung. An den Berg ging es mit 202 kW / 275 PS, die auf ein Fünfgang-Getriebe auf die Hinterräder wirken. Leichtes Spiel hatte der Motor, denn das Leergewicht des auf einem Gitterrohrrahmen gebauten Wagens betrug bzw. beträgt 430 Kilogramm.
Der Porsche 909 bei Tecnomodel
Damit waren die Fahrer in der Lage, fast 250 Kilometer pro Stunde zu erreichen. Der Wagen trat in der Rennwagen-Klasse der Europa-Bergmeisterschaft an, in deren Läufen von 1968 Werksfahrer Gerhard Mitter weiterhin auf das schwerere Vorjahresmodell 910 Bergspyder vertraute und damit dann das Championat auch gewann. Rolf Stommelen auf dem 909 startete bei den Läufen am Gaisberg und dem Mont Ventoux, landete aber wegen Problemen mit dem Motor nur auf dem dritten und zweiten Rang. Tecnomodel erinnert mit vier Miniaturen aus hochwertigem Resine-Kunststoff an diesen seltenen Rennwagen, die die Namen von Mitter und Stommelen tragen, in einer Presseversion Hockenheim 1968 erschienen sind und einen wunderschönen Blick auf den Gitterrohrrahmen im Cockpit und die gut gemachten Instrumente bieten.
Hier geht es zu den Modellautos des Porsche 909 Bergspyder