Am vergangenen Montag erst haben wir uns mit dem Ferrari 365 GTB Daytona einem Modell im Groß-Maßstab 1:12 gewidmet und mit dem heutigen Modellauto des Tages in unserem Blog bleiben wir bei diesem Format. Mit dem Morris Minor 1000 Tourer gehen wir aber zumindest preislich ans andere Ende der Größenskala – aus der Sicht des Vorbildes gesehen, wie aber auch aus derjenigen des Modellautos. Denn der Morris Minor aus der Herstellung von Sun Star Models ist zwar von der Ausstattung her ein ganz Großer, vom Preis aber ein echtes Schnäppchen: Mit 99,95 Euro das günstigste Modellauto dieses Formats, das wir kennen. Und dazu noch auf eine relativ kleine Stückzahl von 999 Exemplaren limitiert. Grund genug, uns die aus Zinkdruckguss hergestellte Miniatur genauer anzusehen. Ein Modell, wie es nicht besser zum Throwback Thurday passt.
Rückblick: Der Morris Minor von 1928 bis 1971
Sun Star Models hat sich unter der Artikelnummer 4774 also des Morris Minor 1000 Tourers angenommen. Die Vorbildauswahl führt uns ins Jahr 1965, in dem die überarbeitete Version des Morris Minor Series II in der Blüte ihrer Zeit stand. Die Morris Motor Company baute den Kleinwagen namens Minor bereits seit 1928; mit dem Minor MM debütierte 1948 die erste Nachkriegsversion, die bis 1952 gebaut und vom Minor Series II abgelöst wurde. Deren neuerliches Facelift führt zum Vorbild unseres Modellautos; die letzte Baureihe diesen Namens und mit Minor 1000 bezeichnet. Unter Sammlern gilt diese Version als ausgewogenste Fassung. Mit dem Modelljahrgang 1965 hielt ein neues Layout für das Armaturenbrett, ein Handschuhfach mit Deckel für den Beifahrer sowie eines ohne Deckel für den Fahrer und eine neue Heizung Einzug in den Morris Minor 1000.
Dazu gab es neue Rück- und Blinklichter, die Sun Star wie die übrigen Details handwerklich makellos auf das Modellauto übertragen hat; unser besonderes Gefallen findet die Armaturentafel mit den Handschuhfächern. Die zweitürige Cabrio-Limousine entspricht in 1:12 exakt der Anmutung des Vorbildes. Das Modell bietet eine maßstäblich korrekte Verkleinerung des knapp 1,1 Liter großen Antriebssatzes, der 35 kW / 48 PS bereitstellte. Die Scheinwerfer- und Kühlergrillumrandungen kenntnisreich verchromt, separat eingesetzte, orange-transparente Blinker, durchbrochene Scheibenwischerarme, vorbildgerechte Scharniere an der Motorhaube sowie ein mit feinen Lamellen nachgestellter Kühlergrill und ebenso feine Details am Heck sind aus Sicht eines Fachmanns für Modellbau Spitzenklasse.
Der Motor ist der Knaller
Der Motor ist bis ins kleinste Detail nachgebaut; die kleine Maschine erfreut sich beim Modell einer Vielfalt vorbildgerechter Colorierungen – eine Augenweide. Kabel und Leitungen, die Datenplakette an der Stirnwand, oberer Kühlerkasten und der Verschlussdeckel sind Kleinkunstwerke, so exakt, wie sie nachempfunden sind. Der Kühlergrill ist durchbrochen dargestellt. Das Finish dieses Modellautos ist bis zum zurückschiebbaren Faltdach unglaublich. Und das für nur 99,00 Euro? Kein Fehler? Denn auch die Formen der Bedienhebel im Innenraum entsprechen haargenau der der Teile im Minor 1000 für die Straße. Eine Überraschung finden wir im Kofferraum: Eine Werkzeugtasche mit Wagenheber und Abschlepphaken – unglaublich, aber wahr. Wir lieben diese kleine Knutschugel, die als Modell mitten ins Herz trifft, ohne ein Riesenloch in den Geldbeutel zu reißen. Glückwunsch, Sun Star!