Wer unseren kleinen Blog aufmerksam verfolgt der weiß, dass wir Minichamps in den letzten Wochen oft gelobt haben: Meistens dann, wenn die Aachener Autos mit zu öffnenden Türen und Klappen oder Rennwagen vorgestellt haben, bei denen das Lupfen der Haube Einblicke in die hochkarätige Auto- und Modellbautechnik gewährt. Wir nehmen zwar etwas Spannung aus diesem Artikel, wenn wir schon an dieser Stelle verraten, dass der Brabham BT52 1983 im Maßstab 1:18 die Bestnote erhält, doch alleine das Betrachten der Bilder zeigt ja direkt, um welch tolles Modellauto es sich hierbei handelt. Minichamps zeigt sich wie schon beim BT52B einmal mehr als Weltmeister der Modellbaukunst: Vor allem, wenn der Sammler die Motorverkleidung des berühmten Formel 1-Rennwagens aus der Feder von Gordon Murray abhebt.
Der Brabham BT52 – mit Turbolader zur Weltmeisterschaft
Der Abgasturbolader wurde zwar schon im Jahr 1905 erfunden, hielt aber erst 1973 mit dem BMW 2002 und 1975 mit dem Porsche 930 Turbo Einzug in die Großserienfertigung. Keine Frage, dass auch die Formel 1 heiß auf die neue Technik war. Renault brachte den Turbo 1977 in die Formel 1, gewann 1979 das erste Rennen damit, doch BMW erwies sich als derjenige Motorbauer, der am besten gearbeitet hat. Der im Brabham BT52 eingebaute Reihenvierzylinder wurde von Paul Rosche konstruiert und leistete in der Qualifikation bis zu sagenhaften 1.030 kW / 1.400 PS. Dazu Rosche: "Genau weiß man das nicht, die Messskala des Prüfstands hörte bei 1.280 PS auf." Der Motor mit der Bezeichnung M12/13 war die höchste Entwicklungsstufe der seit 1961 in die Serien-BMW eingebauten Antriebsquelle.
Nur 3 Siege reichten Piquet 1983 zum Titel
Der Antriebssatz bot 16 Ventile zur Beatmung und brachte erstmals digitale Motorelektronik in die Formel 1. Die ersten Versionen für die Formel 1 und Brabham leisteten 488 kW / 650 PS; Rosche schaffte es im Laufe der Zeit also, aus dem gleichen Hubraum die 2-fache Leistung des Grundmodells heraus zu kitzeln. Nach 3 Siegen und mit 59 Punkten im Jahr 1983 holte der bayerische Autobauer in Kooperation mit Bernie Ecclestones Team Brabham Racing Organisation und dem Fahrer Nelson Piquet den ersten Weltmeistertitel für die Turbo-Technologie. Wie bereits erwähnt haben Minichamps, Paul G. und Romy Lang diesen auch für das Finish des kleinen Modellmotors verdient, dessen Vorbild 165 Kilogramm auf die Waage bringt. Die Details hauen uns vom Sessel … naja, eher vom Bürostuhl.
Warum? Werfen Sie einen Blick auf den Querstromzylinderkopf mit den fein nachgebildeten Zündkerzen-Kabeln; bewundern Sie die Struktur des Ventildeckels und das verchromte Gewürm der Rohre hinter dem Abgaskrümmer. Entdecken Sie den Turbolader und vergessen Sie auch nicht, die nach Entfernen der Abdeckung des Motors freistehenden Kühler zu bestaunen, deren Struktur der Aachener Modellautoprofi in der Anmutung perfekt nachempfunden hat. Das Fahrwerk, die Hinterachse, die Gehäusestruktur des Getriebes – alle diese Details hat Minichamps einfach weltmeisterlich ins Modell umgesetzt. Unserer bereits früher geäußerten Ansicht nach ist der Motor das Highlight dieser Miniatur. Dass auch Fahrwerk, Getriebenachbau, Lenkung und Cockpit passen, versteht sich von selbst.
BT52 gehört heute der BMW Group Classic
Das Fahrzeug beeindruckt noch heute mit seinem pfeilförmigen Design im Stil der 1980er-Jahre und der gewaltigen Kraft seines Motors. Einer dieser Rennwagen befindet sich im Besitz der BMW Group Classic und wurde zwischenzeitlich restauriert. Im Jahr 2013 – exakt 30 Jahre nach Nelson Piquets Triumph – wurde der Bolide aus dem automobilen Ruhestand zurück auf die Piste geholt. An der umfangreichen Restaurierung wirkten Mechaniker mit, die schon vor mehr als 3 Jahrzehnten in seine Entwicklung involviert waren – darunter auch Paul Rosche. Das Ergebnis war im Juli 2013 erstmals beim Goodwood Festival of Speed zu erleben; das Video dazu haben wir oben eingebettet. Bei der Teilnahme an der Legends-Parade in Österreich am 21. Juni 2015 saß dann auch wieder der Weltmeister am Steuer des Brabham BMW BT52, Nelson Piquet. Und unsere Benotung des Modells? Eine 1+, was denn bitte sonst?
Das Modell mit der Artikelnummer 183830105 und der Startnummer 5 bildet die Version von Nelson Piquet nach, die auf 1.000 Stück limitiert wurde. Die Variante des Modells im Look von Ricardo Patrese trägt die #6 und die Artikelnummer 183830106; limitiert auf nur 300 Exemplare. Beide sind exklusiv bei modelissimo und ck-modelcars.de erhältlich.