Unterschiedlichste Konzepte, Antriebe und Technologien haben sich über das Jahrhundert hinweg beim Langstreckenklassiker durchgesetzt. Der siegreiche Wagen aus dem Jahr 1991 ist dabei möglicherweise der mit dem markantesten Klang: Der Mazda 787B. Der Grund für seinen unverwechselbaren Sound ist der Wankelmotor, der den japanischen Gruppe C-Sportwagen zum Sieg führte.
Das ck-modelcars-Label WERK83 hat den Mazda 787B im Maßstab 1:18 herausgebracht. Auch wenn das Modell im Stillen dasteht, dürften Le Mans-Fans bei seinem Anblick sofort wieder den kreischenden Sound des Kreiskolbenmotors im Ohr haben. Originalaufnahmen und YouTube-Videos zeugen mehr als drei Jahrzehnte nach dem Sieg noch immer von der martialischen Akustik. Und auch bei seltenen Demofahrten sorgt der Mazda nach wie vor für Ekstase.
Der 787B war nicht nur der einzige japanische Le Mans-Gewinner vor der Toyota-Siegesserie ab 2018, sondern ist bis heute das einzige Siegerauto mit Wankelmotor. Der Erfolg kam unerwartet, aber nicht von ungefähr. Mit dem Vorgänger, dem 767, hatte Mazda bereits Erfahrungen mit einem Wankelmotor-Prototyp an der Sarthe gesammelt. Ähnlich wie bei der ersten Version des nachfolgenden 787 konnte die Motorleistung bis zu 900 PS betragen.
Beim 1991 an den Start geschickten 787B reduzierte Mazda die Motorleistung und legte bei der Weiterentwicklung das Hauptaugenmerk stattdessen auf die Haltbarkeit – ein Weg, der sich gegen die Konkurrenz als der Richtige erweisen sollte. Peugeot führte mit dem 905 in der Anfangsphase, schied jedoch bald darauf aus. Jaguar kämpfte mit zu hohem Spritverbrauch und hatte demzufolge keine siegfähige Pace. Mercedes-Benz führte mit seinen C11 durch die Nacht, verlor jedoch am Sonntag zunächst zwei der drei Autos aus dem Siegeskampf. Als dann auch noch das souverän führende dritte Auto ausfiel, sprang die Mazda-Mannschaft in die Bresche und gewann.
Gesteuert wurde der 787B von Johnny Herbert, Bertrand Gachot und dem Deutschen Volker Weidler. Im selben Jahr fuhren Herbert und Gachot in der Formel 1. Herbert startete für Lotus, der Belgier Gachot für Jordan. Dort sprang Michael Schumacher für sein Debüt in der Königsklasse in Spa-Francorchamps ein, nachdem Gachot nach einem vermeintlichen Angriff auf einen Taxifahrer in Haft saß. Als Dritter im Bunde hatte Volker Weidler derweil schon zwei Jahre zuvor einen Sitz in der Formel 1. Im Rial-Team scheiterte Weidler aber stets an der Vorqualifikation. Der Le Mans-Sieg im Anschluss war sein größter motorsportlicher Erfolg, der jedoch seinen Preis hatte. Weidler litt in Folge an einem schweren Tinnitus, der wahrscheinlich durch den Lärm und die Vibrationen des infernalischen Motors hervorgerufen wurde und zu seinem Karriereende führte. Auch die Laufbahn des Wankelmotors in Le Mans endete nach dem Sieg des Mazda 787B, denn solche Kreiskolbenmotoren waren ab dem Folgejahr verboten.
Beim WERK83-Modell des Mazdas im Maßstab 1:18 lassen sich die Türen öffnen, wodurch sich das originalgetreu nachgebildete Cockpit begutachten lässt.
Mazda 787B #55 Sieger 24h LeMans 1991 Weidler, Herbert, Gachot 1:18 WERK83, UVP 69,95 €, Art-Nr.: W1802701
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Mazda 787B #55 winnaar 24h LeMans 1991 Weidler, Herbert, Gachot 1:18 WERK83 | 62,96 € |