Der McLaren P1 ist die Speerspitze des Programms der Straßensportwagen des englischen Labels, das durch seinen Erfolg in der Formel 1 weltweit bekannt wurde. Genauso hochklassig wie sein Vorbild kommt auch das Modellauto zum P1 daher, das True Scale Miniatures in den Maßstab 1:18 umgesetzt hat. Dieses Mal besteht das Automodell aber nicht aus Resine-Kunststoff, sondern aus Zinkdruckguss und ist daher mit gekonnt gemachten Funktionsteilen ausgestattet.
Das handwerklich fantastisch gelungene Modell in Volcano Gelb bietet eine zu öffnende Fronthaube sowie nach oben zu öffnende Schmetterlingstüren. Dadurch erwirbt der Fan einen Logenplatz zum Genuss vieler, dem Vorbild exakt nachempfundener Details im Interieur. Eines der Highlights am Modell ist sicher der verstellbare Heckspoiler, dessen Aufhängung an sich schon als Kleinkunstwerk gelten kann.
Das Vorbild zum Modell
Der McLaren P1 ist der zweite Sportwagen, den das durch den Motorsport weltbekannte Label nach dem MP4-12C lancierte: Das Auto feierte auf der Mondial de l’Automobile in Paris im Jahr 2012 seine Weltpremiere und ist das erste derart angetriebene Fahrzeug von McLaren Automotive. Der heckgetriebene Mittelmotor-Hybrid-Sportler gehört zur Kategorie der Supersportwagen und leistet insgesamt 674 kW / 903 PS.
Der mit einem Zweifach-Turbo aufgerüstete 3,8-Liter V8 baut auf der Antriebsquelle des McLaren MP4-12C auf und steuert 535 kW / 727 PS zur Gesamtleistung bei. Die Leistungsangaben des zusätzlichen Elektromotors beziffert McLaren Automotive mit 132 kW / 176 PS und insgesamt 903 Newtonmeter (Nm) Drehmoment. Geschaltet wird mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Bodenfreiheit kann der Fahrer manuell um 5 Zentimeter reduzieren.
Fahrleistungen auf Rennwagen-Niveau
Die Beschleunigungs-Angaben lassen Autofans das Wasser im Munde zusammenlaufen. Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde ist der P1 nach 2,8 Sekunden, von 0 auf 200 in 6,8 Sekunden und von 0 auf 300 Stundenkilometer schafft der Zweisitzer es in 16,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch abgeregelt und beträgt 350 Kilometer pro Stunde. Schon vor Beginn der Produktion war die auf 375 Einheiten ausgerichtete Fertigung ausverkauft; und das zu einem Preis von 1,1 Millionen Euro.
So teuer ist das Modellauto von True Scale natürlich nicht. 189,95 Euro muss derjenige in sein Budget aufnehmen, der das Zinkdruckguss-Modell in seiner Vitrine einparken möchte. Dafür gibt es jede Menge faszinierender Details, die sehr hohen Formenbau-Aufwand erfordern und die wir Euch an dieser Stelle kurz vorstellen möchten: Die lenkbaren Vorderräder sind am dabei am schnellsten abgearbeitet.
Was sind Schmetterlingstüren?
Viel mehr Zeit sollten die Betrachter sich für die Karosserie nehmen, deren Anmutung sich mit der des Vorbildes exakt deckt. Die Spaltmaße der Schmetterlingstüren und der zu öffnenden Fronthaube überzeugen auf Anhieb. Schmetterlingstüren sind übrigens – wie vielerorts behauptet – keine Flügeltüren, sondern eine Mischform aus Scheren- und Flügeltüren.
Beim Mercedes-Benz SLR McLaren erlangten sie erstmals größere Beachtung. Während Mercedes-Benz beim SLS AMG ganz auf die Flügelmasche setzte, blieb McLaren den Schmetterlingstüren treu. Wie bereits erwähnt geben sie einen tollen Einblick in ein Cockpit frei, das beim Vorbild in einer Fahrgastzelle aus Karbon eingebaut ist; ein Monocoque, wie im Sportwagenbau üblich.
Materialmix gelungen: Karbon liebt Gelb
Die beim Vorbild ganz in sportlichem Schwarz gehaltene, beim Vorbild aus Karbon und Alcantara bestehende Innenausstattung vollzieht True Scale mit entsprechend angepassten Oberflächen nach. Die Karbonstruktur ist beim Einstieg sehr deutlich zu erkennen; genauso offenherzig geht auch das Vorbild mit seinem Aufbau um. Die Pedalerie und das Lenkrad sind kenntnisreich nachgebildet.
Der Materialmix des Modells zeugt vom Aufwand, den True Scale Miniatures beim P1 betrieben hat: Im Bereich des Daches ist wiederum Karbon-Struktur zu sehen, umgeben von Glaseinsätzen des Dachs. Die Schmetterlingstüren tragen sowohl Lack wie auch Karbon, sind durchbrochen ausgeführt im Bereich der Motorbelüftungsschächte. Durchbrochen – also durchsehbar – sind auch die Grillgitter im Heckabschluss. Der Nachbau der Diffusor sieht aus, als hätte ihn ein Bildhauer entworfen.
Must have: Bester P1 als Modell aller Zeiten
Lieblingsfeature vieler Sammler könnte aber der verstellbare Heckspoiler werden. Der große Spoiler thront auf silberfarben eloxierten Streben, wie sie vorbildgerechter und filigraner nicht hätten ins Modell umgesetzt werden können: Ganz großes Kompliment von dieser Stelle an die Ingenieure von True Scale Miniatures – ganz großes Kino.
Da fällt die in der Oberflächengestaltung perfekt inszenierte Schale des Kofferraums unter der Fronthaube fast schon in die Bedeutungslosigkeit ab, doch auch die ist ein Highlight im Modellautobau. Am Ende dieses "kurzen" Checks bleibt dem Autor nur festzustellen, dass der McLaren P1 von True Scale Miniatures im Maßstab 1:18 in keiner Sammlung von Sportwagen fehlen darf. Die Liebe zum Detail, die die Macher des kleinen P1 gezeigt haben, macht diesen P1 zum handwerklich besten P1, den es als Modell zu kaufen gibt.