Welches Modellauto würde sich besser für einen Artikel zum Throwback Thursday eignen, als die Miniatur einer BMW Isetta von 1955? Wir meinen – keines! Und greifen deswegen zu Tastatur und Feder um Euch die Neuheit von Schuco im Maßstab 1:18 vorzustellen, auf deren Karton abzulesen ist, dass das an Tradition reiche Label aus Fürth die Version Export verkleinert hat. Das Modell des sogenannten, zwischen Motorrad und Auto eingeordneten Motocoupés ist aus Zinkdruckguss gebaut und bietet eine Menge Extras: Die große Bugtür kann der Sammler öffnen, die Lenkung funktioniert und einen Koffer auf der Heckablage zeugt vom Reisewillen der Deutschen in den 1950er-Jahren. Das Rolldach ist aus Kunststoff und in die Diecast-Karosse eingesetzt. Die Modellautos zur Isetta in dieser rot-beige lackierten Ausführung mit der Artikelnummer 450041000 sind auf 1.000 Einheiten limitiert.
BMW hat das kleine Massenmotorisierungsmittel in den Jahren zwischen 1955 und 1962 gebaut. Nach dem Krieg startete die heutige Nobelmarke mit dem 1952 vorgestellten Barockengel BMW 501, doch fanden sich für den teuren Sechszylinder nicht genug Käufer und BMW driftete in Richtung Finanzkrise. Die Isetta debütierte bereits 1954 als Iso Isetta nach der Idee von Renzo Rivolta, dem Eigentümer des Kälteanlagen- und Motorradherstellers Iso Rivolta aus Italien. Der ließ von den Flugzeugingenieuren Ermenegildo Preti und Pierluigi Raggi ein Rollermobil in ungewöhnlicher Form konstruieren – BMW entdeckte das Fahrzeug auf dem Turiner Autosalon und sicherte sich die Lizenz zum Nachbau. Gebläsekühlung, Starterlichtmaschine und ein Einzylinder aus dem Motorradprogramm von BMW flossen seitens der Deutschen in das Programm ein und der Verkauf auch nach Skandinavien, Österreich und die Schweiz konnte starten. BMW war vorerst gerettet.
Schuco hat die Anmutung und Details der im Oktober 1956 vorgestellten Version Export exakt getroffen bzw. umgesetzt. Die Export-Ausgabe unterschied sich vom bisherigen Basismodell insbesondere durch Schiebefenster an den Seiten und eine kleinere Sicherheitsglas-Heckscheibe. Die Ausstellfenster entfielen. Die Fürther haben diese Details kenntnisreich ausgearbeitet und treffen mit der Ausführung des Kardangelenks, Bedienelementen, Lenkrad, Türöffnungsmechanismus und Innenspiegel mitten ins Herz des Sammlers: Das Finish ist hervorragend. Der Motor versteckt sich hinter kleinen Klappen an den Seiten. Im Vorbild schöpfte er aus 245 Kubikzentimetern Hubraum 8,8 kW / 12 PS, die per Vierganggetriebe auf die Straße gebracht wurden. Ob wir heute damit zufrieden wären?
Hier: Die BMW Isetta von Schuco im Webshop