Das war es mit der ADAC GT Masters Saison 2018: Am Wochenende verabschiedete sich die Liga der Supersportwagen von ihren Fans. Damit geht auch unser Debütjahr als Partner des Teams KÜS Team75 Bernhard zu Ende, das am Samstag wie auch am Sonntag mit einer hervorragenden Performance geglänzt hat. Für die Zuschauer gab es neben dem ADAC GT Masters viel zu sehen, denn am 4,574 Kilometer langen Hockenheimring trafen sich auch die ADAC Formel 4, die ADAC TCR Germany, der Porsche Carrera Cup und die Formel Renault. Schon am Samstag stand fest, das das Team Mann-Filter Team HTP erstmals die Teamwertung gewann. Der Schweizer Remo Lips wurde zum dritten Mal Pirelli-Trophy-Champion und Sheldon von der Linde gewann die Pirelli Junior Wertung. Doch schauen wir zunächst, wie es am Wochenende für unsere Freunde von KÜS Team75 Bernhard lief.
Meisterschaftspunkte waren für das KÜS Team75 Bernhard im Samstagsrennen zum ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring eigentlich nicht in Reichweite. Im Ziel wurde der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 17 unter Timo Bernhard (37) aus Bruchmühlbach-Miesau und Kévin Estre (29) aus Frankreich aber nach einer sagenhaften Aufholjagd auf Platz neun geführt, was zwei Zähler zum Championat bedeutet. Das Schwesterauto unter Ex-Porsche-Junior Klaus Bachler (27) aus Österreich und dem Belgier Adrien De Leener (29) mit der Startnummer 18 fuhr auf Platz zwölf und verpasste die Punkteränge damit nur knapp. Das Qualifying gestaltete sich für die Mannschaft extrem schwierig. Timo musste vom Ende des 34 Autos starken Feldes starten, nachdem er beim Versuch, einem auf der Fahrbahn liegenden Teil auszuweichen, einen Unfall hatte und keine gezeitete Runde beenden konnte.
Adrien fuhr den 24. Startplatz heraus. Im Rennen zeigten beide Autos eine bemerkenswerte Aufholjagd, die gleich in der sehr turbulenten ersten Runde, die in eine Safetycarphase mündete, Positionen brachte. Bis zum Pflichtboxenstopp hatte Timo die Startnummer 17 bis auf Platz 13 nach vorne gefahren, also 21 Plätze gutgemacht. Kévin setzte in seinem Stint die rasante Fahrt fort und ergatterte mit Platz neun tatsächlich noch Punkte. Adrien folgte diesem Beispiel, hielt sich aus allen Tumulten heraus und kam auf Platz 16 zur Box. Klaus übernahm und konnte sich noch bis auf Platz zwölf vorarbeiten, obwohl er beim Losfahren nach dem Stopp durch einen Konkurrenten behindert wurde und Zeit verlor. Eine ziemlich aufregende Sache, das Samstagsrennen, das einmal mehr belegt, wie attraktiv die ganze ADAC GT Masters mit ihren seriennahen Fahrzeugen ist: Einfach einmal live dabeisein nächstes Jahr!
Hören wir, was der zweifache Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard zur Vorstellung seines Teams vom Samstag zu sagen hat: "Ein supergeiles Rennen nach der Enttäuschung im Qualifying. Das war in letzter Konsequenz mein Fehler. Ich bin einem Teil auf der Fahrbahn ausgewichen und habe mit den kalten Reifen das Heck verloren. Das ist mir noch nie passiert. Das Rennen war dann eine Riesenentschädigung. Vom letzten Platz auf Rang neun zu fahren und zwei Punkte zu holen: mega! Danke an die Jungs, die alles so schnell repariert haben. Kévin und ich sind dann ein richtig gutes Rennen gefahren. Es war eine Freude zu sehen, mit welchem Enthusiasmus das ganze Team und unsere Gäste bei der Sache waren. Das Podium wäre heute definitiv drin gewesen, das ist der einzige Wermutstropfen. Aber wir haben eine richtig gute Performance gezeigt, das zählt schließlich auch."
Das Sonntagsrennen: Finale in Hockenheim
Eigentlich herrschten am Sonntag und zum Start des letzten Rennens der Saison mit trockenem Wetter bei 22,4 Grad Lufttemperatur die optimalen Bedingungen für ein Autorennen, doch ein Heißsporn namens Dries Vanthoor sollte die Erwartungen und Chancen durcheinanderwürfeln. Sein Versuch, schon in der ersten Runde und der ersten Kurve rechts an Titelkandidat Maximilian Götz durchzustechen, ging vollkommen daneben. Platz war nämlich keiner: Er räuberte über die Curbs und drängte Götz im Mercedes-AMG GT3 ins Abseits. Unter Bewährung fahrend ein fataler Fehler: In den Unfall wurde auch der Porsche 911 GT3 R vom KÜS Team75 Bernhard verwickelt: Von Startplatz acht aus gestartet wollte er außen links vorbei, wurde aber von Götz‘ Dreher getroffen und abgeräumt. Da freut sich der Teamchef – eher nicht: Ein irreparabler Schaden.
Augen auf bei der Berufswahl
Ob Vanthoor eine Zukunft im Motorsport hat, sollte in Anbetracht des Unfalls überdacht werden, so die Experten im TV von Sport1. Zum Schutzengel wurde das Schwesterauto mit der Startnummer 17. Kévin Estre war bei der Reifenlotterie unter schwierigen Bedingungen – die Piste war im Qualifying zunächst nass, trocknete dann aber zunehmend ab – nicht über Platz 18 hinausgekommen. Im Rennen machte der Porsche-Werksfahrer dann aber viele Plätze gut und kam als Sechster zum Pflichtboxenstopp. Timo Bernhard übernahm und kam unmittelbar hinter dem in der Meisterschaft führenden Porsche von Herberth Motorsport zurück auf die Strecke. Hätte Timo den Markenkollegen überholt, wäre der Titel verloren gewesen. Mit einer taktisch klugen Fahrt verzichtete Timo auf einen Platzgewinn.
Er schirmte den Porsche von Herberth Motorsport fair gegen die Konkurrenz ab, durfte nach dem Rennen zum Titel gratulieren und sich selbst über den sechsten Platz freuen. Und wer wurde Meister der ADAC GT Masters 2018? Ein Punkt war am Ende entscheidend: Dank Platz fünf im zweiten Rennen beim Saisonfinale in Hockenheim sicherten sich die Porsche-Fahrer Robert Renauer (33) aus Jedenhofen und Mathieu Jaminet (23) aus Frankreich für ihr Team Precote Herberth Motorsport ihren ersten Titel und verwiesen damit die Rennsieger Sheldon van der Linde (19) und Kelvin van der Linde (22) auf den zweiten Gesamtrang. Die Brüder fuhren auf dem Audi R8 von Montaplast by Land-Motorsport. Wir finden es fantastisch, dass die Porsche trotz der Wettbewerbssituation, in der alle Teams und Fahrer stecken, soviel Zusammenhalt und Kollegialität zeigen, wie heute zu erleben war. Und sagen tschüssi, bis ins nächste Jahr!