Na, liebe Freunde der Modellautos, fiebert Ihr auch schon dem Re-Start der Formel 1 an diesem Wochenende entgegen? Wartet Ihr auf das Aufbrüllen der Motoren und auf einen weiteren Sieg von Sebastian Vettel oder Nico Rosberg? Wir schon, aber neben der Formel 1-Weltmeisterschaft scheint sich gerade ein weiteres Schlachtfeld zu etablieren, das mit diesem Thema zu tun hat, aber nicht auf Rennstrecken entschieden wird.
Während bisher der Modellautobauer Spark Miniaturen zu aktuellen Boliden aus der Formel 1 aus Resine-Kunststoff in den Handel gebracht hat und das Aachener Label Minichamps mit Modellen aus Zinkdruckguss folgte, holt Minichamps auf. Das Team rund um Paul G. Lang bringt kurz nach dem Debüt des ersten F1-Modells von Manor in 1:43 jetzt den aktuellen Lotus E23 2015 im gleichen Maßstab, an dessen Steuer Pastor Maldonado und Romain Grosjean auch in Spa-Francorchamps sitzen.
Team Lotus und seine Geschichte
Komisch ist es irgendwie schon: Ein Rennwagen aus dem Lotus F1 Team tritt mit einem Motor aus dem Hause Mercedes-Benz an. Und dennoch ist es so. Der Rennstall gehört seit dem Jahr 2010 zum luxemburgischen Investmentunternehmen Genii Capital. Bis zum Frühjahr 2012 wurde er von dem britischen Sportwagenhersteller Lotus Cars unterstützt. Eine Beziehung zu dem an Tradition reichen, von 1958 bis 1994 in der Formel 1 aktiven Rennstall gleichen Namens besteht nicht. Auch nicht zu dem mit Lizenz aus Malaysia startenden Team Lotus Racing, das 2011 seinerseits die Bezeichnung Team Lotus nutzte. Das heutige Lotus F1 Team ist aus dem Renault-Werksteam hervorgegangen, das von 2001 bis 2009 in der Formel 1 engagiert war; von Renault aufgebaut aus dem übernommenen Rennstall Benetton, dessen Ursprünge in der Gründung von Toleman 1981 zu suchen sind.
Starker Motor, wenig Punkte
Von den finanziellen Schwierigkeiten des aktuellen Teams, den Schwierigkeiten mit dem Lieferanten der Reifen und drohenden Insolvenzverfahren wollen wir hier nicht reden; von großartigen Ergebnissen aber können wir es auch nicht: Nach 10 Grand Prix 2015 stehen nur 35 Punkte auf dem Konto der Konstrukteurswertung, was aber immerhin den 6. Platz ausmacht. Der Lotus E23 heißt deswegen so, weil es der 23. Rennwagen ist, der in den Werkstätten von Enstone entstand.
Er wurde von seinem Konstrukteur Nick Chester mit einer Nase ausgestattet, die sehr derjenigen der Autos vom Mercedes-AMG Petronas F1 Team gleicht. Es ist das erste Fahrzeug des Teams, das nicht von einem Renault-Motor angetrieben wird. Das inklusive Fahrer 702 Kilogramm wiegen dürfende Auto setzt die guten Ergebnisse, die der Mercedes-Motor bei anderen Mannschaften wie beispielsweise Williams einfährt, jedoch nicht um.
Gute Modelle, offene Challenge um Lizenzen
Der Motor trägt die Bezeichnung Mercedes-Benz PU106B Hybrid, hat 1,6-Liter Hubraum – die auf 6 Zylinder in V-Anordnung verteilt sind – sowie einen Turbolader. Damit verfügt das Lotus F1 Team über dieselbe Kraftquelle, wie Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Die Autos von Pastor Maldonado (Startnummer 13) und Romain Grosjean (#8) sind unter den Artikelnummern 417150013 und 417150008 zu jeweils 69,95 Euro erschienen und entsprechen in Form, Look und Anmutung exakt den Vorbildern, aber auch den hohen Standards, die Hugo Ripert und Spark in diesem Segment gesetzt haben.
Wir sind gespannt, wie sich der Fight um Lizenzen zur Fertigung von Formel 1-Modellautos fortsetzt; allein schon der Umstand, dass Bburago dieses Jahr den aktuellen Ferrari in den Maßstab 1:18 umsetzt hat worüber wir im über diesen Link erreichbaren Artikel berichtet haben – gilt als kleine Sensation. So, nun, liebe Fans, holt Euch einen coolen Drink und genießt den Start in die 2. Hälfte der 66. Formel 1-WM. Ein schönes Wochenende wünschen wir Euch.