Es ist ein trauriger Rekord, der unter anderem die Erinnerung an den österreichischen Rennfahrer Jochen Rindt wach hält: Er wurde 1970 Weltmeister in der Formel 1, erlebte diesen Triumph aber nicht mehr, weil er beim Abschlusstraining zum Großen Preis von Monza zuvor tödlich verunglückte. Sein Vorsprung in der Punktetabelle jedoch war so groß, dass es zum Titel reichte. Zwar fanden nach Rindts Unfall noch 4 Rennen statt, aber keiner der noch im Kampf um den Weltmeistertitel befindlichen Fahrer schaffte es, punktemäßig an Rindt vorbeizuziehen. Bis heute ist Rindt der einzige Fahrer, der posthum Weltmeister wurde. Jochen Rindt wechselte erst ein Jahr zuvor ins Team des legendären Konstrukteurs Colin Chapman. Quartzo lässt die große Zeit von Jochen Rindt mit einem hochdetaillierten Modell des Lotus 72C im Maßstab 1:18 aufleben.
Wer ist Jochen Rindt?
Zeit seines Daseins im Motorsport galt der am 18. April 1942 in Mainz geborene Jochen Rindt als Österreicher. Dies liegt vor allem daran, dass Rindt nach dem Tod seiner durch einen Bombenangriff 1943 ums Leben gekommenen Eltern bei seinen Großeltern in Graz aufwuchs. Auch seine Lizenzen im Motorsport wiesen ihn als Österreicher aus. Nach guten Leistungen in der Formel Junior kam Rindt 1964 in die Formel 2 und 1965 zu Cooper in die Formel 1, wo er als Teamkollege von Bruce McLaren anheuerte. Ein 4. Platz und ein 6. Platz waren erste zählbare Ergebnisse im leistungsmäßig unterlegenen Cooper. Zur gleichen Zeit trat Rindt dennoch in der Formel 2 an; damals besserten die Rennfahrer ihr Einkommen mit dem Antreten in anderen Rennklassen auf. 1965 gewann Rindt sogar die 24 Stunden von Le Mans auf einem von NART eingesetzten Ferrari 275LM.
Die Zeit mit dem Lotus 72C
Nach zwei bescheiden erfolgreichen Jahren 1968 und 1969 wechselte Rindt 1970 zu Colin Chapman; zu exakt der Zeit, in der mit abenteuerlichen Flügelkonstruktionen um Siege gerungen wurde. Vieles an den filigranen Heckflügeln brach, viele oft schwere Unfälle waren seinerzeit zu beklagen. Rindts Freund Piers Courage verbrannte am 21. Juni im De Tomaso-Ford beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort, den Jochen Rindt gewann; ein Sieg von 5 mit dem Lotus 72. Am 05. September 1970 brach beim Abschlusstraining zum Großen Preis von Monza vermutlich dessen rechte Bremswelle vorne, wodurch der Wagen durch mehrere Drehungen und Überschläge zerbrach. Das auf 1.500 Stück limitierte Modellauto von Quartzo erinnert an den unvergessenen Jochen Rindt und würdigt dessen Leistungen dadurch, dass die Modellbauingenieure die Miniatur mit viel Hingabe gestaltet haben.
Das Modellauto Lotus 72C ist sehr gelungen
Nicht nur, dass das Automodell die Anmutung des Vorbildes exakt in den Maßstab 1:18 überträgt; nein, vor allem das Finish der Details ist es, das zu begeistern weiß. Seinerzeit waren die Motoren einfach nur an das Chassis angeflanscht und lagen mehr oder minder offen. Somit kann der Formel 1-Fan sich ein genaues Bild von der Optischen Beschaffenheit des Motorblocks des Ford Cosworth oder der Ansaugtrompeten sowie der Abgasanlage machen, aber auch das Getriebe ist detailliert nachgebildet. Sehr schön sind auch die beiden Kühler rechts und links vom Cockpit; eine Lehrstunde in Sachen Formel 1-Vergangenheit ist das Betrachten der filigranen Achskonstruktionen sowie der zerbrechlichen Heckflügelbefestigungen. Quartzo hat – wie bereits erwähnt – sehr gute Arbeit geleistet. Für 64,95 Euro ist das Modell unter der Artikelnummer 18272 zu haben.