Das ist eines der Modellautos, auf das Fans des Stuttgarter Sportwagenherstellers Porsche seit langem warten: Spark bringt in Zusammenarbeit mit dem Museum unter der Artikelnummer MAP02001117 zunächst in 1:43 eine Miniatur des ältesten Neunelfers in der Sammlung, der eigentlich gar kein Porsche 911 ist: Das rote Coupé entstand im Oktober 1964 als eines der ersten Serienmodelle des Sportwagens noch unter der Typbezeichnung 901. Fast genau 50 Jahre später kaufte das Porsche Museum die zufällig gefundene Rarität zurück, versetzte sie wieder in den Originalzustand und zeigt das Automobil nun seit Dezember 2017 noch bis zum 08. April 2018 in der Sonderschau "911 (901 Nr. 57) – Eine Legende nimmt Fahrt auf". Wer das Modellauto kaufen möchte, der ist bei uns richtig; wer aber das Auto live sehen möchte, sollte sich schnell auf den Weg nach Stuttgart machen.
Wir blicken zurück: Porsche hatte den Nachfolger des 356 ursprünglich unter der Typbezeichnung 901 entwickelt und vorgestellt. Nur wenige Wochen nach Produktionsbeginn musste das Coupé im Herbst 1964 wegen eines markenrechtlichen Einspruchs des französischen Autobauers Peugeot jedoch umbenannt werden und hieß fortan 911. Peugeot reklamierte den Anspruch für sich, als einziger Hersteller Modellbezeichnungen mit einer null in der Mitte auf den Markt bringen zu dürfen. Alle bis dahin produzierten Kundenfahrzeuge waren zwar unter der Bezeichnung 901 gebaut, aber als 911 verkauft worden. Eine dieser Raritäten fehlte 50 Jahre lang in der Werkssammlung von Porsche, doch das Team einer Fernsehsendung konnte diese Lücke zufällig schließen.
Trödeltrupp fand Rarität aus 1964
Im Jahr 2014 stieß das Produktionsteam der Doku-Soap "Der Trödeltrupp – Das Geld liegt im Keller" beim Verwerten einer längst aufgegebenen Sammlung in einer Scheune auf zwei 911 aus den 1960er-Jahren. Bei der Rückfrage im Porsche Museum stellte sich heraus, dass einer der beiden Sportwagen mit der Fahrgestellnummer 300.057 zu den seltenen Exemplaren zählt, die vor der Umbenennung gebaut wurden. Das Porsche Museum kaufte beide 911 zum Schätzpreis unabhängiger Sachverständiger an und schloss damit eine wichtige Lücke in der Sammlung bedeutender Klassiker der Marke: 100.000 Euro wurden auf dem Eigentümer bezahlt, so die Information aus einer Reportage dazu. Mitentscheidend für den Kauf war der unrestaurierte Zustand des frühen 911, wodurch Porsche die Möglichkeit hatte, das Fahrzeug originalgetreu wieder aufzubauen.
Drei Jahre und am Ende stand ein Neuwagen
Drei Jahre dauerte es, den stark von Rost zerfressenen Sportwagen wieder mit zeitgenössischen Originalblechen in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Motor, Getriebe, Elektrik und Innenausstattung wurden nach dem gleichen Prinzip instandgesetzt. Grundsätzlich ging dabei der Erhalt von Teilen und Fragmenten vor den Ersatz. Diese aufwändige Restaurierungsmethode, nach der das Porsche Museum grundsätzlich verfährt, ist der Grund für die lange Dauer der Wiederbelebung des historisch so bedeutsamen Sportwagenklassikers, dessen Besitzer das Auto vor laufenden Kameras noch einmal fahren durfte. Mit dem in der Anmutung und der Verarbeitung perfekten Modellauto widmet das Porsche Museum diesem einmaligen Ausstellungsstück ein ebenbürtiges Modell.
Gruppenbild mit Porsche
Auf dem Gruppenbild mit dem sanierten 901 zu sehen: Kuno Werner und Alexander Klein (außen links und rechts, beide vom Porsche Museum) präsentieren dem Vorbesitzer Bernd Ibold (2.v.r.) und Trödeltrupp-Moderator Otto Schulte (2.v.l.) den 911 (901 Nr. 57) nach seiner Restaurierung. Die Reportage war am 04. Februar 2018 bei "Grip" auf RTL2 zu sehen.
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