In der Hoffnung, dass Sie, liebe Leser und Kunden, Freunde und Fans am heutigen Tag auf ein wunderschönes Osterwochenende zurückschauen können starten wir mit einem Beitrag zum TVR Sagaris in die verkürzte Woche. Warum mit diesem Modell? Ganz einfach, weil es uns in der Pracht seiner himmelschreienden Farbe an die vielen kleinen bunten Ostereier erinnert, die in den letzten Tagen gesucht und gefunden wurden. Andererseits ist es aber nun auch so, dass wir uns über jedes Modell freuen, das spannend genug für den Blog ist und einmal nicht nach Vorbildern der klassischen deutschen Premiummarken gebaut wurde. Werfen wir also nun einen Blick auf den TVR Sagaris aus dem Jahr 2005, den LS Collectibles für sich als Vorlage für 250 quitschgrüne Miniaturen entdeckt hat. Was Lust darauf macht, auch kurz in die Geschichte der Marke TVR einzutauchen.
Echte Autofans schalzen beim Namen TVR nämlich mit der Zunge: Puristische Sportwagen zu bauen ist genau das Ding der 1947 im britischen Blackpool gegründeten Manufaktur, die seit den 1970er-Jahren ihre beste Zeit erlebte. Die Sportwagen bauten auf einem Gitterrohrrahmen auf und erhielten eine Karosserie aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff sowie einen starken Motor; Fahrspaß zu bieten stand ganz oben im Lastenheft. Mit Martin Lilley ab 1966 und Peter Wheeler ab 1982 führten zwei Männer die Firma, die jährlich mindestens ein neues Modell oder eine neue Variante auf den Markt brachten. Der TVR Chimaera war in den 1990er-Jahren mit rund 10.000 Exemplaren der bis dato bestverkaufte Sportwagen der Marke; in den 2000ern sollte der Tuscan zum Verkaufserfolg werden. Der Sagaris, das Vorbild zu unserer Miniatur, wurde 2004 bis 2006 für die Teilnahme an Langstreckenrennen gebaut.
Mit diesem Einsatzgebiet sind die vielen Öffnungen an der Front zu erklären: Sie sollten kurzerhand aufwändigere Kühlertechnik ersetzen. Auf Airbags, ABS und ESP wurde wie bei TVR grundsätzlich üblich auf beim Sagaris verzichtet. Der von TVR entwickelte Reihen-Sechszylinder holte aus etwa 4,0 Litern Hubraum 279 kW / 380 PS. Das knapp über vier Meter lange Coupé kam aber nicht mehr in die Pötte, weil der 2004 eingestiegene, 24-jährige russische Investor Nikolai Smolenski kein gutes Händchen zeigte und 2007 auf die Insolvenz zusteuerte. 2013 kaufte ein britisches Konsortium unter Führung von Les Edgar die Namensrechte und gründete die TVR Automotive Ltd., die auch Teile für bisherige Fahrzeuge produziert. Wie sich die neuen TVR Griffith behaupten, die in Zusammenarbeit mit Gordon Murray Design entstehen, wird uns sicher Vlogger shmee150 berichten. Wir freuen uns drauf!
Unser Herz schlägt für Underdogs
Denn einen kleinen Vorgeschmack können wir ja schon im oben eingebetteten Video erleben, in dem Tim Burton alias shmee150 Les Edgar zum Interview trifft. Unser Herz tickt eben auch für die Underdogs der Automobilwelt, zu denen wir dank der geringere Ansprüche an den Bau von Formen stellenden Resine-Kunststoff-Technologie eben auch Kleinserienmodelle haben können, wie jenes vom TVR Sagaris von LS Collectibles, das ein kurzes Stück einer langen Firmentradition handwerklich perfekt und mit allen Details versehen nachzuerzählen weiß.
Hier: Klicken Sie zum TVR Sagaris im Maßstab 1:18