1970 war fast so etwas wie ein Schicksalsjahr für den Sportwagenbauer Ferrari, denn auch um im Motorsport gegen die übermächtige Konkurrenz aus Stuttgart-Zuffenhausen bestehen zu können, hat Enzo Ferrari ein Jahr zuvor Anteile seiner gleichnamigen Firma an den Fiat-Konzern veräußert. Einen Teil der Einnahmen investierte der Patriarch in den Bau eines Fünfliter-Sportwagens, um gegen Porsche u.a. in Le Mans bestehen zu können. Das Reglement verlangte, dass von den Sportwagen 25 Stück entstehen müssen. Ferrari stellte den auf 512S getauften Rennwagen in unterschiedlichen Karosserievarianten her. Die Langheck-Version hörte auf die Zusatzbezeichnung Coda Lunga und bildet das Vorbild für das neueste Modellauto des Kleinserien-Labels CMR, das mehrere Miniaturen zu dem Klassiker aus Maranello ausliefert, der von 368 kW / 500 PS bis zu 441 kW / 600 PS leistete.
Ferrari schickte den 512S auch zum 24 Stunden-Rennen von Le Mans 1970. Insgesamt trat die S.p.A. Ferrari SEFAC mit vier Fahrzeugen an und somit auch gegen die Fahrzeuge der Kundenteams. Zu diesen zählte das Team North American Racing, das den Ferrari 512S mit der Startnummer 11 einsetzte und damit auch als der erfolgreichste Teilnehmer mit dem Fünfliter-V12 abschnitt. Die aus den USA stammenden Fahrer Ronnie Bucknum und Sam Posey beendeten das Rennen nach 313 gefahrenen Runden auf dem 4. Platz der Gesamtwertung. Gesamtsieger wurde allerdings das Team der Porsche KG Salzburg mit Hans Herrmann und Richard Attwood am Lenkrad; nach 343 Runden stand das Porsche Austria Team als Sieger fest: Der erste Gesamtsieg für Porsche und gleichzeitig ein Dreifach-Triumph für die Stuttgarter. Doch nun zurück zu unseren Ferrari-Modellautos.
Die Modelle begeistern mit ihrem Finish
Das zweite Exemplar, das CMR in der Baugröße 1:18 in den Handel bringt, trägt die Startnummer 5. Das Vorbild wurde von Ferrari mit dem Schweizer Peter Schetty und dem Belgier Jacky Ickx eingesetzt und erreichte mit 142 Runden noch den 25. Platz in der Gesamtwertung, obwohl durch einen Unfall in der Nacht ausgeschieden. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf dem 2. Rang. Die Modellautos zeichnen sich ungeachtet der Historie ihrer Vorbilder durch eine besonders exakt mit dem Original stimmende Anmutung aus und sind im Oberflächenfinish nicht zu toppen. Durch die transparente Motorabdeckung sieht der Sammler perfekt die zwölf Ansaugtrichter sowie die Abgaskrümmer. Erstklassig nachgebildet: Das Cockpit. Alles in allem belegt CMR mit den Ferrari 512S, dass auch ein neues Label spitzenmäßige Arbeit abliefern kann.