Bleiben wir nach dem gestrigen Artikel über den Ferrari 275 GTB von CMR noch ein wenig in Italien, genauer gesagt bei der Audi-Tochter Lamborghini. Das Label Autoart – Eigenschreibweise AUTOart – hat sich erneut eines Vorbildes aus der Produktpalette des Sportwagenbauers angenommen und den Gallardo LP550-2 Valentino Balboni ausgeliefert. Das in gelber Metalliclackierung produzierte Modell fällt durch einen vom Bug bis zum Heck durchgehenden, weiß-goldenen und von den 1970er-Jahren inspirierten Streifen auf. Es macht so in der Vitrine wie auch sein Vorbild auf der Straße darauf aufmerksam, dass es an den am 13. Mai 1949 geborenen Chef-Testfahrer Valentino Balboni erinnern soll. Balboni gehörte dem Unternehmen 40 Jahre lang an, wofür ihm die Firma mit dem auf seinem Namen getauften, im Jahr 2009 vorgestellten Sondermodell dankte.
Ein Jahr nach dem Ende seiner aktiven Zeit also. Balbonis Vorliebe, mit heckangetriebenen Autos um die Ecken zu pfeilen, entsprach Lamborghini bei der Konfiguration der auf 250 Exemplare limitierten Sonderausgabe dadurch, den Gallardo mit Heckantrieb auszurüsten. Was nicht der einzige Unterschied zur Basisversion war: 30 Kilogramm weniger Gewicht brachten den Gallardo Valentino Balboni auf 1.470 Kilogramm, mit denen die 405 kW / 550 PS leichtes Spiel haben: In 3,9 Sekunden erreicht das Auto Tempo 100; die Höchstgeschwindigkeit wird von Lamborghini mit 320 Stundenkilometern beziffert. Im Inneren erhielten die Sonderversionen schwarze Lederpolsterung in Kombination mit weißer Mittelkonsole und weißen Kederbändern.
Balboni vom Bizzarini infiziert
Kein Detail davon nachzubilden hat Autoart vergessen. Die Aufteilung des erwähnten Streifens, die weiße Konsole im Interieur – alles dem Sondermodell entsprechend. Unser hier vorgestelltes Modellauto ist aus Zinkdruckguss hergestellt und mit rundum zu öffnenden Türen versehen. Der Kofferraum vorne mit Filz ausgeschlagen, der Boden im vorbildgetreu nacherzählten Innenraum ebenso. Die Motorhaube wird von einem handwerklich gelungenen Gasduckhebermodell aufgehalten und lässt einen Blick auf die kenntnisreich nachempfundene Motorabdeckung zu. Die Verarbeitungsqualität ist top und rechtfertigt den dann doch nicht geringen Preis. Valentino Balboni sei beim Anblick eines Bizzarrini 3500 auf dem Autosalon in Turin 1966 mit dem Autobazillus infiziert worden. Das Bild rechts zeigt ihn in der Mitte neben Mike Gulett und einem ebensolchen Bizzarrini in Monterey at Concorso Italiano 2011.