Mit dem Slogan "Schöne Kombis heißen Avant" schrieb Audi im Jahr 1995 Werbegeschichte, da der Claim in den Köpfen der Menschen noch bis heute mit den oft wirklich optisch geglückten Fünftürern aus Ingolstadt in Verbindung gebracht wird. Anlass dafür, dass die Werber der Agentur Jung von Matt ihre Gehirnzellen zum Glühen gebracht haben, war die seinerzeitige Einführung des neuen Audi A4 Avant, des zweiten auf diesen Namen getauften Kombis in der B-Baureihe. Intern hörte das Fahrzeug auf die Typenbezeichnung B5; seit 2015 ist der aktuelle B9 im Handel. Als optisch gelungen darf auch der Avant des Typs B8 gelten, zu dem GT-Spirit ein sehr schönes Modellauto zur Spitzenversion RS4 vorgestellt hat. Das Vorbild wurde von Juni 2012 bis Juni 2015 hergestellt; erstmals präsentiert auf dem Genfer Automobilsalon und motorisiert mit einem 4,2 Liter Hubraum bietenden V8.
Von dem technisch anspruchsvollen Achtzylinder ist beim Modell von GT-Spirit leider nichts zu sehen, denn wie bei den Miniaturen dieser Quelle üblich bleiben Hauben und Türen verschlossen. Der Grund: GT-Spirit baut die Autos aus dem Polyurethan-Gießharz Resine; einem Kunststoff, der geringere Ansprüche an den Formenbau stellt und somit Kleinserien wie die des Audi RS4 Avant von GT-Spirit wirtschaftlich erst darstellbar macht. Eine kleine Serie ist es nämlich, die die Franzosen mit dem Modell ausliefern, denn es ist auf weltweit nur 750 Exemplare limitiert. Wahrlich wenig wenn man bedenkt, wie viele Fans Audi auf dem Markt inzwischen gefunden hat. Mit der Zeit, in dem der erste Kombi der B-Baureihe noch unter dem Namen Audi 60 Variant erschien – 1966 – hat das nichts mehr zu tun.
Knackiger Kerl unter der Haube des Vorbilds
Auch ohne die passende Verkleinerung wollen wir uns kurz mit dem Antrieb beschäftigen, denn er macht ja den Reiz eines RS4 aus. Der Hochdrehzahlmotor leistet 331 kW / 450 PS und stemmt ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmetern (Nm) auf die Kurbelwelle. 32 Ventile sorgen für eine wirkungsvolle Beatmung der Brennräume. Geschaltet wird mittels eines Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, dem Audi den Namen S tronic gegeben hat. Selbstverständlich ist bei RS4 auch der permanente Allradantrieb quattro verbaut. 4,7 Sekunden benötigt das Auto aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer; deren 16,1 vergehen bis Tempo 200. Bei 250 war Schluss. Die Abriegelung konnte gegen Aufpreis aber auch um 30 Kilometer pro Stunde nach oben verschoben werden: 280. Daten, bei denen uns das Wasser im Munde zusammenläuft.
Bestnote für GT-Spirit
So rasant wie das Vorbild sieht aber auch das Modell aus. Die schwarze Lackierung steht dem RS4 ausgesprochen gut und verleiht der Miniatur eine entsprechende Wertigkeit. Der Kühlergrill, die Spoilerlippe sowie das Innenleben der Scheinwerfer ziehen die ersten Blicke auf sich und bereiten den Betrachter schon auf die hohe Qualität des Modells vor. Die Linien der ausgestellten Kotflügel sind perfekt getroffen; die Anmutung der Miniatur deckt sich ausgezeichnet mit dem Design des Vorbildes. Unser Lieblingsdetail: Die kenntnisreiche Nachbildung der Bremsscheiben und der Bremssättel, deren Struktur und Farbgebung besser nicht hätten nachempfunden werden können. Aber auch das im Modell hochwertig ausgestattete Interieur bietet keinen Anlass zur Kritik. Fazit: Wieder einmal gibt es eine Bestnote-Resine-1 für GT-Spirit.