Wie könnte man schöner die Erinnerung an seinen zu früh verstorbenen Sohn wach halten, als ein Auto nach ihm zu benennen? Im Fall von Alfredo Ferrari waren es nicht nur ein, sondern ganz viele Rennwagen und Straßensportwagen, denen sein Vater Enzo Ferrari ab 1957 den Namen Dino gab; so wurde Alfredino von seiner Familie und Freunden genannt. Der erste Ferrari unter dieser Bezeichnung war ein Formel-Wagen, der Dino 156F2; 1958 kam mit dem Dino 206 der erste Rennsportwagen auf die Strecke. Genau diesem widmete sich das Kleinserienlabel Classic Model Replicars, dem wir immer wieder mit Respekt begegnen, weil dessen Macher hochklassige Modellautos von ausgezeichneter Qualität auf die Räder stellen. Ein Lob, das wir auch für den neuen 206 S in beiden Versionen vergeben möchten.
Blick in die Geschichte: Es gab nur einen
CMR – so die Kurzform der Marke – hat den ersten Dino Rennsportwagen in einer sogenannten plain body version ohne Einsatzdekoration sowie in der Variante mit der Startnummer 196 in den Maßstab 1:18 verkleinert. Unter dieser startete das Auto für das Werksteam Ferrari SEFAC mit den Fahrern Guichet und Baghetti bei der Targo Florio 1966 und belegte den 2. Platz. Genau genommen handelt es sich aber nur um ein Vorbild, aus denen CMR die Modellautos ableitete, denn nur ein Auto wurde gebaut. Angetrieben wurde der Dino 206 S von einem 2,0 Liter V6, der als Frontmotor installiert wurde und aus seinen exakt 1.983 Kubikzentimetern Hubraum 162 kW / 220 PS leistete. Die Targa Florio war ein Langstreckenrennen auf öffentlichen Bergstraßen in Sizilien und ging auf das Engagement des Grafen Vincenzo Florio zurück, dem Eigentümer der Rundstrecke.
Die Beurteilung der Modellautos
1966 gewannen Willy Mairesse und Herbert Müller auf einem Porsche 906 Carrera 6. Doch nun zu den Modellautos, die CMR dem Dino 206 S gewidmet hat: Erstklassig verarbeitet, die Anmutung des Einzelstücks perfekt treffend. Hochfein graviert die Fugen der nicht zu öffnenden Türen und Serviceklappen; allererste Sahne sind die Verkleinerungen der Scheinwerfer und des zeitgenössisch kargen Interieurs. Mit den Vorbildern, aber auch den Modellautos bleibt der im Alter von 24 Jahren viel zu früh an einer Muskelkrankheit verstorbene Dino vermutlich auf ewig in den Gedanken der Ferraristi, der das Lebenswerk seines Vaters entgegen anderer Planungen somit nicht fortführen konnte. CMR setzt dem jungen Italiener mit den gelungenen Modellautos ein weiteres, würdiges Denkmal.