Im November 2015 stellte sich das Kleinserienlabel CMR erstmals der Szene vor und punktete auf Anhieb mit einem qualitativ hochwertigen Mercedes-Benz W 125 in der Baugröße 1:18. Mittlerweile hat CMR sein Portfolio um den MG EX 181 in demselben Format sowie um mehrere Porsche 917-Modellautos in 1:43 erweitert. Und da das Label damit offenbar am Jahrgang 1970 Gefallen gefunden hat, verbleibt CMR in diesem Zeitraum und erweitert sein Produktangebot jetzt mit zwei hervorragend gemachten Ferrari 512 S wiederum in der Größe 1:18. Das Modellauto mit der Startnummer 28 bildet den 512 S des Fahrertrios Mario Andretti, Arturo Merzario und Jacky Ickx nach, das am Ende des 24 Stunden-Rennens von Daytona 1970 mit dem Vorbild den 3. Platz belegte. Diesem Modell zur Seite steht jenes mit der Startnummer 27, das in demselben Rennen von Jacky Ickx und Peter Schetty gesteuert wurde.
Gute Vorbildwahl seitens CMR
Mit diesen Fahrzeugen beweist Classic Model Replicars ein glückliches Händchen bei der Vorbildwahl, denn die Modellautos zum Porsche 917 – dem ersten Sieger aus Zuffenhausen beim 24 Stunden Rennen von Le Mans – sind aktuell bei den Sammlern besonders angesagt. Ihnen einen passenden Konkurrenten zur Seite zu stellen erhöht die Attraktivität einer Sammlung deutlich, zumal die Preise der exklusiv bei modelissimo und ck-modelcars erhältlichen Ferrari 512 S sich im fairen, zweistelligen Bereich bewegen. Das Finish der Miniaturen allerdings entspricht demjenigen oft teurerer Automodelle. CMR hat sich – wie in diesem Segment üblich – für Resine als Hauptmaterial entschieden; Türen und Hauben bleiben also geschlossen; was Norev beim Porsche 917 genau so macht.
Die Oberflächen der Modellautos des 512 S sind makellos; die Lüftungsöffnungen vorne durchbrochen dargestellt. Die hochbeinigen Rückspiegel entsprechen dem Vorbild; die Scheibenwischer, die Passung der Scheinwerfer sowie der Sitz der Verglasung des Cockpits lassen keinen Anlass zur Kritik aufkommen. Die ebenfalls durchbrochen ausgeführte Abdeckung des 5,0 Liter-Motors, die Getriebeeinheit und die wunderschön gemachten Nachbildungen der Leichtmetallfelgen finden unser Gefallen. Keine Frage, dass die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau liegt – auch, was die Wiedergabe der Details im Innenraum des Rennwagens angeht. Wir können wirklich nicht anders, als CMR ein fettes Lob für die ausgezeichnete Arbeit auszusprechen. Congratulations!
Blick auf das Vorbild
Am Ende dieses Artikels wollen wir noch einen Blick auf das Vorbild werfen: Dem Reglement entsprechend baute Ferrari genau wie Porsche 25 Stück des 512 S. Um das zu können, verscherbelte Enzo Ferrari seinerzeit Firmenanteile an Fiat und sicherte damit direkt die Zukunft seines Lebenswerks. Das geschlossene Coupé holte aus seinem V12 anfangs 368 kW / 500 PS, wurde aber erst kurz vor Daytona fertig; eine ganze Rennsaison später als der Porsche 917 und daher in der Zuverlässigkeit unterlegen. Etwas, was wir von Ferrari ja sehr viele Jahrzehnte lang kannten. Nur ein Sieg – in Sebring – sollte dem 512 S über den 917 gelingen. Wir sind gespannt, welche Modellautos CMR zu diesem Thema noch bringt, denn auch vom Ferrari 512 S gab es eine Langversion für Le Mans; eine halboffene Variante wurde ebenfalls entwickelt. Doch bevor es dazu kommt, wollen wir mit CMR erst einmal den gelungenen Ausbau des Starterfeldes feiern.