Es etwas ruhiger angehen zu lassen passt ja normalerweise eher nicht zum Wochenbeginn, an dem wir alle von unseren Chefs gefordert sind, wieder zu Höchstleistungen aufzulaufen. Allerdings zählt es zu den Beobachtungen aus dem Alltag, dass Fahrer von Youngtimern im Berufsverkehr deutlich entspannter unterwegs sind. Es mag sein, dass es daran liegt, dass man(n) mit einem Mercedes-Benz W 126 oder einem BMW 1502 schonender umgeht; es kann aber auch sein, dass die Fahrer von Youngtimern sich abgekoppelt haben von der Jagd auf Bestzeiten und auf die operative Hektik verzichten, die die modernen Fahrzeuge mit ihren Assistenzsystemen, Piepstönen und Helfern mitunter erzeugen. Einem sportlichen Vertreter, der auch ohne Hilfsmittel attraktiv war, widmet Minichamps ein weiteres Modell.
Die Eckdaten zur Giulia 1300 super
Vorbild dessen ist die Alfa Romeo Giulia 1300 Super, die der Hersteller zum Modelljahr 1966 auf den Markt brachte und die sich an der Spitzenvariante Giulia ti super orientierte, deren 501 gebaute Exemplare an Privatrennfahrer abgegeben wurde. Die Giulia 1300 Super gilt heute als prägend für den guten Ruf der Baureihe und holte aus ihrem Doppelnockenwellenmotor dank zweier Flachstromvergaser 72 kW / 98 PS, was ihr ein Spitzentempo von 175 Kilometern pro Stunde einbrachte. Viel Chrom im Grill, rund um die Fensterrahmen und auf den Stoßstangen unterstrich die Spitzenstellung der 1300 super im Programm. Minichamps hat sich bei diesem blauen, auf nur 504 Einheiten gebauten Modellauto sehr viel Mühe gegeben und die Karosserie aus Zinkdruckguss mit rundum zu öffnenden Türen und Hauben versehen.
Schauen wir genauer hin: Proportionen und damit die Anmutung passen perfekt. Auf den ersten Blick fallen gut schließende, bündig mit der Karosse abschließende Funktionsteile auf. Auch die Bügeltürgriffe aus Chrom haben im Modell die Form erhalten, die das Vorbild vorgegeben hat. Die Panoramascheiben geben einen großartigen Blick in den Innenraum frei, der ein Holzlenkrad und sklavisch korrekt nachgebaute Sitze nebst Türinnenverkleidungen bietet. Bildschön sind Instrumententräger und Holzdekor abgebildet. Ein Traum aber – ein Volltreffer mitten ins Herz der Alfisti – ist das Modell des Motors mit den farblich hervorgehobenen Behältern und den grünen Kabeln zu den Zündkerzen. Die Strukturen von Kühler und Zylinderkopfdeckel passen perfekt. Wir verstehen, wenn sich immer mehr Menschen den jungen alten Autos zuwenden, denn allein schon mit dem piepsfreien Interieur sorgt diese Form der Entschleunigung für Entspannung und eine im Ergebnis bessere Arbeitsleistung.
Wir wünschen einen guten Start in die Woche!