Verbesserte Materialien und Komponenten, so das Unternehmen Shelby American Inc., werden in die heutigen Fahrzeuge der Baureihe Shelby Cobra eingebaut, doch basiere das Konzept immer noch auf dem Ur-Entwurf von 1966. Das Modellautolabel Kyosho präsentiert derzeit zwei beeindruckend detaillierte Miniaturen zu eben diesem Sportwagen, genauer gesagt zur Shelby Cobra 427 S/C bzw. CSX6000, wie das Auto bei Shelby American geführt wird. Bleiben wir also nach dem gestrigen Roadster aus dem Hause Mazda noch ein wenig in der Sparte spaßorientierter, offener Zweisitzer, springen dabei aber ans andere Ende der nach oben offenen Preisskala und schauen uns an, wie Kyosho die Aufgabe – eine eher harte Männer ansprechende Legende zu verkleinern – gelöst hat. Ein Auto aus der Zeit, in der Sportwagen anders definiert wurden als heute.
Rückblick in die Gegenwart
Die Entwicklung der Shelby Cobra 427 S/C begann schon 1965; dem Jahr, in dem die Macher rund um Carrol Shelby feststellten, dass die Konstruktion des Sportwagens mit dem Einbau des 213 kW / 425 PS leistenden 7,0 Liter-V8 überfordert war. Ein steiferes Chassis, ein komplett neues Fahrwerk und eine verbreiterte Karosserie waren das Ergebnis der Arbeiten, um dem Motor mit 427 Kubikzoll Hubraum – daher die Bezeichnung, 427 Kubikzoll entsprechen 7,0 Litern – gerecht zu werden. Die 427 wurden für den Motorsport gebaut, erhielten Rennstreifen und Sidepipes und die Buchstaben S/C für Semi Competition angeheftet. Sie unterschieden sich von der normalen Cobra neben den äußeren Elementen auch in der Ausführung der Instrumente und den Verzicht auf Komfortausstattungen. 50 Shelby 427 S/C verließen die Werkstatt; 16 davon noch weiter modifiziert und im Rennsport eingesetzt.
Darüber hinaus aber entstanden viele Serienautos für die Straße mit der Optik des S/C, die unsere Freunde von Kyosho zum Vorbild ihres in zwei Farbkombinationen hergestellten Modells wählten. Während Shelby American zur Herstellung der Autos Fiberglas für die Außenhaut und Aluminium für das Chassis verwendet, entschied sich Kyosho beim Modell für Zinkdruckguss. Dementsprechend sind alle Türen und Hauben zum Öffnen vorgesehen. Unter der innen geschwärzten Motorhaube findet der Fan einen akribisch nachgebildeten Antriebssatz mit Kabeln und Leitungen, die dem Vorbild in der Optik absolut gerecht werden. Kyosho hat selbstverständlich auch an die Plakette 427 S/C gedacht, die auf dem Zylinderkopfdeckel ebenso zu finden ist, wie außen an den Kotflügeln.
Das Modell begeistert mit liebevoller Arbeit
Der vordere Kühllufteinlass, die Sidepipes, der vergleichsweise filigrane Windschutzscheiben-Rahmen und der auf den Fahrer begrenzte Überrollbügel sind handwerklich erstklassig gemacht. Die Armaturentafel vermittelt einen fantastischen Eindruck dessen, was beim Vorbild zum Fahren ausreicht. Multimedia? Ist was für Pussies, so offenbar auch heute noch die Auffassung von Shelby American. Unter dem Kofferraumdeckel findet sich ein aluminiumfarbenes, gerade geschnittenes Kunststoffteil in der Optik der Aluminiumwannen, wie sie früher zum Ausbau von Gitterrohrrahmen verwendet wurden. Überdimensionierte Reifen und ein Lenkrad in Holzoptik runden den guten Eindruck des hochwertigen Modells ab. Knackiger geht es wirklich nicht, so unser Fazit zum Modell und zum Vorbild. Wann kommt endlich mit dem Frühling das passende Wetter? Oder ist der auch nur was für Pussies?