Wie die Leser unseres Blogs sowie unsere Kunden wissen, haben wir keine schlechten Modellautos. Eher: Überwiegend gute Modelle! Manchmal ist das Bessere aber des Guten Feind, und so ist es auch im Fall des VW Campingbusses der Baureihe T2a, das uns Schuco im Maßstab 1:18 präsentiert und das sogar mit einem Klappdach zu glänzen weiß, dessen Stoffbestandteile auch aus Stoff hergestellt sind. Damit geht Schuco ein Stück in Richtung CMC, denn Originalmaterialien sind im Großseriengeschäft selten. Umso dankbarer sind wir für dieses Modellauto, das mit seiner Vorbildtreue, seiner Passgenauigkeit und seiner unverkennbaren Liebe zum Detail mit zu den besten Miniaturen in unserem umfangreichen Sortiment zählt. Zusammen mit dem Sambabus T1 und den Modellen zum T3 Joker ergibt sich ein eindrucksvoll überschaubares, kleines aber feines Sammelthema.
Die Karriere des Vorbilds
Vor allem die Amerikaner begeistern sich für das Freizeitfahrzeug. Bereits 1968 wachsen durchschnittlich 100 Campingbusse am Tag heran. Ein Viertel der Transporter-Jahresproduktion schwamm damals in riesigen Frachtschiffen von Emden aus über den Atlantik in die USA. Insgesamt sind seit 1951 genau 30.000 Reisemobile entstanden; zwei Drittel davon für den Export, davon wiederum die meisten für Nordamerika. 1969 verlässt der 50.000ste Campingbus das Band, zwei Jahre später bereits Nr. 100.000. Bei Westfalia sind mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Größtes Vergnügen der Amerikaner: Sie verbinden die Übernahme ihres neuen Campingbusses mit einer Europareise, touren durch Deutschland, Frankreich und Italien, verschiffen ihn dann nach Nordamerika.
Schuco und das Modell der Edition 1:18
Rund 3.000 US-Bürger absolvieren auf diese Weise ihren Europa-Trip. Von 1966 bis 1970 vervierfacht sich der Export der Campingbusse auf knapp 20.000 Exemplare im Jahr, rund 95 Prozent davon sind für Nordamerika bestimmt. Zum Vergleich: Die Inlandszulassungen des Campingbusses von Volkswagen überschreiten erstmals 1969 die Marke von 1000 Exemplaren. Der mit T2a bezeichnete Bulli ging als allererste Baureihe der 2. Generation des VW Busses 1967 in die Serienfertigung. Schuco orientierte sich an diesem Fahrzeug und bildete die noch ovalen, kleineren Rückleuchten mit den darüberliegenden, viereckigen Rückfahrlichtern ebenso exakt nach, wie die an der Front unten angeordneten Blinker.
Der Gesamteindruck des Modells
Auch die noch etwas bescheideneren Motorkühlungsöffnungen am Heck zeugen von dem genauen Hinschauen der Formenbauer aus Fürth, die damit die charakteristischen Merkmale des bis 1970 so gebauten T2 getroffen haben. Liebe zum Detail – etwas, was die Schuco-Macher unbestritten mit der Muttermilch aufgesogen haben müssen. Das beweist schon ein Blick zur Motorhaube, hinter der sich ein akribisch verkleinertes Modell des beim Vorbild aus 1,6 Litern Hubraum 35 kW / 47 PS leistenden Vierzylinder-Boxermotors versteckt. Aber jetzt lassen wir die Feinheiten Feinheiten sein und widmen uns dem Gesamteindruck, dass das Modellauto des T2 Campingbusses auf uns macht: Wie schon beim T3 Joker, so hat Schuco auch damit einen Volltreffer gelandet. Die Anmutung des Modells deckt sich perfekt mit derjenigen des Designs des Vorbildes.
Alle Linien sind meisterhaft getroffen; Blinker vorne, Lüftungsschlitze und Frontscheibe könnte kein Modellbauer besser umsetzen. Die Kanten des Daches, die Gestaltung der Stoßstangen – alles passt makellos. Die Knaller jedoch sind das Klappdach und die Schiebetüren. Beim Dach entfaltet sich das Stoffteil beim Hochklappen zur Fahrerseite hin; ein wunderschönes Feature, an dem wir uns gar nicht satt sehen können. Die Art und Weise, in der Schuco die Schiebetürführung nachgebildet hat lässt die Frage aufkommen, wieso Schuco keinen Nobelpreis für Automodelle erhält. Okay, die Kategorie gibt es noch nicht, aber es wird Zeit, sie einzurichten. Passend zu Muster und Farbgebung des Stoffelements im Klappdach bietet das Modellauto entsprechende Gardinen im Wohnraum, der zudem mit den typischen Küchenmöbeln und Sitzgelegenheiten ausgestattet ist.
Das Fazit: Bestnote 1+ mit Auszeichnung
Maßstabsgetreu präsentieren sich auch die Armaturen. Tut uns leid – wir können nicht anders, als angesichts dieses Modellautos in Schwärmen zu geraten. Wenn es Euch genau so ergeht, sichert Euch einfach eine dieser schönen Miniaturen, die man(n) gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Vielleicht versteht Ihr jetzt, wieso wir uns vor Schuco verbeugen wollen: Ein Akt der Anerkennung vor diesem gelungenen Vertreter der Edition 1:18.
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Hier: Blogbeitrag über den VW Joker T3 von Schuco aus der Edition 1:18