Dem Blogger ist derzeit recht wehmütig ums Herz. Nein, nicht wegen der bevorstehenden Adventszeit oder gar schon wegen Weihnachten – der Grund für die leise Nachdenklichkeit ist ein ganz anderer. Greenlight hat uns gestern tolle, neue Modellautos nach Vorbildern amerikanischer Straßenkreuzer geliefert, die aus Zinkdruckguss hergestellt wurden und teilweise rundum zu öffnende Türen bieten: Packard Super Eight One-Eighty aus 1941, Dodge Challenger Hemi R/T aus 1971, einen pinkfarbenen bzw. blau lackierten Ford Mustang 1967 im Maßstab 1:18 sowie Modellautos vom Dodge Monaco Bluesmobil aus dem Film Blues Brothers 1980, vom Cadillac Fleetwood Series 60 in der Version "The Godfather" 1972 und "Elvis Presley" aus 1955 der Baugröße 1:43. Das ist an für sich nichts schlechtes, denn die Modellautos erfreuen sich zahlreicher liebevoll gemachter Details, stimmiger Proportionen und damit einer perfekt wiedergegebenen Anmutung.
Diejenigen im sogenannten Bburago-Maßstab haben dazu viele Funktionsteile, die dem Sammler die Tür zu einer anderen Welt öffnen, weil die Innenraumgestaltung der früheren Zeiten in den USA so opulent und pompös vorgenommen wurde, wie der Autofahrer von heute es sich kaum vorstellen kann. Heutzutage bietet so etwas kein Hersteller mehr. Und da kommen wir auf den Punkt: 2025 oder 2030 – da ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen – sollen keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Im schlimmsten Falle also schon in neun Jahren nicht! Das ist keine lange Zeit mehr! Bis zum vollwertigen Ersatz von heute verkauften Fahrzeugen muss die Industrie in Sachen Reichweite der Batterien noch einiges tun; übel sieht es auch bei der Ladeinfrastruktur aus.
Wie wird aus unseren Lieblings-Sportwagen?
Werft einen Blick die Wohngegenden, in denen sich ein fünfgeschossiges Wohnhaus neben das andere reiht und die Straßen zugeparkt sind: Soll da alle sechs Meter eine Ladesäule installiert sein, damit jeder Laternenparker versorgt ist? Das Straßenbild würde pervers grauenvoll verschandelt. Zumal die Säulen samt ihrer Kabel nach langem Gebrauch auch nicht mehr so dolle aussehen, wie heute noch. Vielleicht fällt der Industrie dazu in neun Jahren noch etwas Schlaues ein, aber ein Problem bleibt: Was wird aus unserer Leidenschaft für Autos? Was wird aus dem Ferrari 458, dem Bugatti Chiron, dem Mercedes-AMG GT sowie aus dem VW Golf GTI? Werden sie alle zu elektrobetriebenen Vehikeln, von denen man nur ein Reifenabrollgeräusch hört? Ein Albtraum für den Autofan, oder? Ein Tesla Model 3 soll weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100 brauchen.
Da fragen wir uns: Wenn das schon die Basis kann, wer braucht dann noch einen GTI? Lässt sich die Sportlichkeit eines Porsche 911 GT3 RS auf einen elektrogetriebenen Neunelfer übertragen, ohne den Sound von desses Sechszylinder zu bieten? Vielleicht ist es gut für die Umwelt, wenn wir Elektroautos nutzen; vielleicht aber nicht, weil die Energiebilanz pro Elektroauto wegen der Akkus schlechter ausfällt, als beim Benziner – Meinungen gehen da auseinander. Wir befürchten: Das Thema Auto wird langweiliger. Wie gut, dass es da noch Menschen gibt, die die Vergangenheit auch heute schon bewahren: Die Leute von Greenlight, alle anderen Modellauto-Hersteller, aber auch die Macher der Essen Motor Show, auf der sicher wieder viele alte Schätzchen zu besichtigen sein werden. Wir bleiben diesbezüglich für Euch am Ball. Und freuen uns, wenn Ihr uns auf der Messe besucht.
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Bitte vormerken: ck-modelcars ist auch 2016 auf der Essen Motor Show für Euch da. Besucht unseren Verkaufsstand vom 26.11. bis einschließlich 04.12. (25.11 Preview Day) in Halle 1 Stand 123.