Lenkbare Vorderräder, ein detailliert ausgebauter Motorraum, zu öffnende Türen und zu öffnende Front- und Motorhauben sowie dazu auch noch eine hervorragende Qualität in der Verarbeitung mit sehr gut ins Umfeld einpassenden Funktionsteilen – das ist das neue Modellauto von Bburago zum Bugatti Chiron. Der Supersportwagen im Maßstab 1:18 belegt damit erneut, wie gut es um die Entwicklung von Bburago bestellt ist, denn die dem Label früher zu eigene Spielzeughaftigkeit ist nicht mehr erkennbar. Dass zu der guten Ausführung mit vielen Details sowie den Funktionsteilen dennoch nur ein verhältnismäßig niedriger Kaufpreis auf der Rechnung steht, das ist der eigentliche Knaller. Für viel Modellauto wenig bezahlen zu müssen, diese Eigenschaft von Bburago hat es aus der Vergangenheit in die Gegenwart geschafft.
Die Eckdaten zum Vorbild
Der Bugatti Chiron des zum Volkswagen-Konzern gehörenden französischen Automobilherstellers Bugatti Automobiles wurde nach dem monegassischen Rennfahrer Louis Chiron benannt. Premiere feierte der Nachfolger des Veyron am 29. Februar 2016 auf dem 86. Genfer Automobilsalon. Während Volkswagen offensichtlich aus Panikgründen und wegen der Abgasaffäre den Nachfolger des VW Phaeton in die chinesische Pampa ausgelagert hat, wurde das überteuerte Lieblingsspielzeug der Konzernspitze nicht dem Rotstift geopfert: 2,4 Millionen Euro zuzüglich Mwst. verlangt Bugatti für jeden der 500 Chiron, deren Herstellung limitiert und auf die nächsten 10 Jahre verteilt ist. Sein neu entwickelter W16-Motor leistet 1.103 kW / 1.500 PS und zieht diese Power aus rund 8,0 Litern Hubraum mittels Unterstützung von vier Abgasturboladern.
Allradantrieb und Siebengang-DSG-Schaltbox verhelfen dem Chiron zu einer Beschleunigung von weniger als 2,5 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Unter 6,5 Sekunden sind es bis 200, unter 13,6 Sekunden sollen vergehen, bis der Chiron die 300 Kilometer pro Stunde erreicht hat. Durch eine Abriegelung schafft der Supersportwagen nicht mehr als 420 Spitze. Mit 1.995 Kilogramm ist das Wunderwerk der Autotechnik dabei verhältnismäßig leicht. 100 Liter Tankinhalt dürften dennoch nicht lange reichen, aber wer fährt dieses Auto schon wirklich. Die meisten Chiron dürften ihr Dasein in Sammlergaragen der Scheichs fristen, mehr nicht. Die kleine Ausgabe in 1:18 wird zwar auch nur in Vitrinen parken, wird den Sammlern dort aber ebenso viel Spaß bereiten, wie den Ölprinzen die Originalausgabe.
Die Bewertung des Modells
Werfen wir noch einen Blick ins Modellauto: Die Formgebung der Armaturenbrettanlage und der Mittelkonsole sowie der Sitze passt perfekt. Alle Innenraumbestandteile sind aufwändig coloriert; die Instrumente und Bedienelemente sorgfältig hervorgehoben. Überzeugend ist auch der äußere Auftritt des Modellautos, das die messerscharfen Konturen der Front sowie die etwas zerklüftet ausschauende Gestaltung des Heckbereichs korrekt nachzeichnet. Dort gefallen die Nachbildung der Lichtleiste sowie die im Karbonlook ausgeführten Flächen. Der Diffusor und die Abgasrohr-Endstücke sind fein herausgearbeitet; der Heckspoiler steht dem im Finish nicht nach. Die Formenbauingenieure von Bburago haben die Lizenz von Bugatti also optimal genutzt und ein erstklassiges Modellauto auf die Räder gestellt. Bestbenotung und – Herzlichen Glückwunsch!