In der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft oder auch World Endurance Championship – kurz WEC – kämpfen in der Saison 2015 zum ersten Mal 4 Autohersteller um Gesamterfolge. Audi will nach 2012 und 2013 zum dritten Mal den Titel gewinnen. Die 24 Stunden von Le Mans sind der Höhepunkt der Saison; bei der 83. Ausgabe des Rennens geht es für die Marke mit den Vier Ringen bereits um den 14. Sieg seit dem Jahr 2000. Beim offiziellen Testtag für das wichtigste Langstreckerennen des Jahres absolvierten die 3 Audi R18 e-tron quattro detaillierte Programme und spulten 288 Runden ab. Die Ingenieure und Rennfahrer von Audi konzentrierten sich darauf, die Hybrid-Sportwagen auf einen Kurs abzustimmen, der nur am Testtag und in der Rennwoche befahren werden kann.
Wetter bringt Tests durcheinander, sorgt aber für Erkenntnisse
Immer wieder ein Glücksspiel, denn die Erfahrung aus den Vorjahren hilft bei Neuentwicklungen nur begrenzt. Im Mittelpunkt der Arbeit am Testtag vor gut 2 Wochen standen die Einstellungen von Kinematik, Dämpfern und Aerodynamik. Darüber hinaus testeten die Piloten unterschiedliche Reifenspezifikationen. Zunächst einmal konnten die Audi-Techniker eine gute Grundabstimmung finden, bevor am Nachmittag Regen einsetzte und die Arbeit erschwerte; die Bedingungen auf der Rennstrecke änderten sich ständig. Dazu Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ulrich: "Natürlich ist so etwas nicht optimal, aber wir kannten die Wetterprognose und diese Bedingungen können natürlich für das Rennen relevant sein."
Dennoch zeigte sich Dr. Ulrich mit der Arbeit zufrieden, denn die aus den Regenfällen gewonnenen Erkenntnisse helfen natürlich in dem Moment, falls es am Renntag regnet. Die R18 e-tron quattro, so der Audi-Motorsportchef, liefen tadellos. Am Vormittag des Testtages spulten die Audi-Teams total 1.935,318 Kilometer ab. Die Fahrerpaarungen Marcel Fässler, André Lotterer, Benoît Tréluyer (CH/D/F) / Lucas di Grassi, Loïc Duval, Oliver Jarvis (BR/F/GB) sowie Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi und René Rast (P/I/D) kamen bis zum Abend auf 3.925,152 Kilometer. "Positiv ist, dass es kaum Unterbrechungen gab. So verbrachten alle unsere Fahrer viel Zeit auf der Strecke und machten sich bei unterschiedlichen Bedingungen mit dem Kurs vertraut", sagte Chris Reinke, Leiter LMP.
Audi Team Joest setzt 3 R18 e-tron quattro ein
Der schnellste Audi-Fahrer war Marco Bonanomi mit 3.22,307 Minuten am trockenen Vormittag. Das Audi Sport Team Joest bereitet die 3 Werks-Rennwagen in den nächsten Tagen in Le Mans für die Rennwoche vor, die bereits am 07. Juni mit der Technischen Abnahme beginnt. Der weitere Zeitplan: Am Mittwoch den 10. Juni gibt es 4 Stunden Freies Training. Unmittelbar danach, um 22:00 Uhr, startet die erste Runde zum Qualifying. Am Donnerstag folgen Session #2 und #3; jeweils 2 Stunden lang. Das 45-minütige Warm-Up beginnt am Samstag um 09:00 Uhr; das Rennen wird dann um 16:00 Uhr freigegeben. Erfahrungen, die in der Art auch das Modellauto gemacht hat, das Spark vom Sieger des Vorjahres gebracht hat: Der Audi R18 e-tron 2014 von Lotterer, Fässler und Treluyer ist im Maßstab 1:18 gerade noch zu haben – die perfekte Kulisse für den Genuss der Neuauflage des Klassikers an der Sarthe. Schauen Sie zurück: Am 15.05.2015 haben wir das Modell hier im Blog ausführlich vorgestellt.